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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitmaschine mitsamt ihrer Besatzung vernichten.
     
    4.
     
    „Ich warne dich, Perry!" sagte Atlan eindringlich. „Wir sollten noch einige Stunden warten, bevor jemand den Nullzeit-Deformator verlässt."
    Wir standen vor der ausgefahrenen Rampe des Shift-Hangars.
    Ras Tschubai und Alaska Saedelaere stiegen soeben ein; sie trugen ihre schweren Kampfanzüge. Wir mussten nur noch auf Icho Tolot warten.
    „Ich weiß, dass die geplante Erkundung mit Gefahren verbunden ist", entgegnete ich. „Aber uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen uns umsehen, um die Verhältnisse auf Lemuria kennenzulernen. Außerdem haben wir nun schon über drei Stunden gewartet - und nichts ist geschehen."
    Der Arkonide seufzte.
    „Ich sehe schon, dass du nicht auf meine Warnungen hören willst.. Warum hörst du nicht wenigstens auf Lord Zwiebus? Der Neandertaler spürt instinktiv, dass wir in Gefahr sind, und auf seinen Instinkt können wir uns verlassen."
    Der Hangarboden erbebte unter den Schritten eines Giganten.
    Tolot zwängte sich durch die Schleuse. Der Haluter trug seinen grünen Kampfanzug. Seine drei roten Augen leuchteten wie glühende Kohlen. Zweifellos freute er sich auf den bevorstehenden Einsatz, und er würde um so zufriedener sein, je mehr Gefahren wir draußen begegneten.
    „Ah, der Lordadmiral!" rief Icho bei Atlans Anblick. Seine Stimme versetzte die Luft im Hangar in heftige Schwingungen. Mein Trommelfell wurde bis zur Grenze des Erträglichen strapaziert."Da muss ich wohl erst fragen, ob unser Einsatz abgeblasen wird? Wie ist es, Rhodanos? Hat dein arkonidischer Freund dir das Mark aus den Knochen gesogen?" Er lachte 'gedämpft'.
    „Mischen Sie sich nicht in unsere Angelegenheiten!" rief Atlan. Er war wütend. „Was für Leute Ihres Schlages ein Vergnügen ist, kann für normal entstandene Intelligenzen tödlich sein."
    Mit der letzten Bemerkung spielte er darauf an, dass die Haluter nur eine Seitenlinie der in M87 künstlich herangezüchteten Bestien vom Uleb-Typ waren. Ich beschloss, dem Streit ein Ende zu bereiten, bevor er schärfere Formen annahm.
    „Es ist selbstverständlich, dass Atlan und ich unsere Meinungen austauschen, Tolotos", erklärte ich meinem halutischen Freund.
    „Ich teile Atlans Bedenken, aber ich bin auch der Ansicht, dass wir keine andere Wahl haben, als eine Erkundung durchzuführen."
    Icho Tolot rieb sich die Hände der beiden Handlungsarme. Die Laufarme hingen passiv herab.
    „Nichts für ungut, Lordadmiral. Ich wollte nur einen Spaß machen. Jedenfalls bin ich froh, dass Sie als Kommandant des Deformators zurückbleiben. Falls wir in eine - hm - unangenehme Situation geraten, dann holen Sie uns wieder heraus, wie schon so oft."
    Da musste Atlan auch lachen.
    „Ausgerechnet ein Arkonide soll Schutzengel für einen Haluter spielen! Na schön, ich drücke euch allen die Daumen. Geht ruhig in des Teufels Küche. Atlan weiß, wie man den Stecker für den großen Ofen herauszieht."
    Ich schlug ihm auf die Schulter.
    „Halte die Ohren steif, Freund!"
    Ohne mich noch einmal umzusehen, kletterte ich in den Shift und setzte mich auf den Pilotensitz. Ich trug ebenfalls meinen schweren Kampfanzug. Tolot konnte natürlich nicht in den Allzweckpanzer einsteigen. Er hätte nicht durchs Schott gepasst.
    Glücklicherweise war das auch nicht notwendig. Der Haluter würde zu Fuß mühelos Schritt halten können, und das nicht nur auf dem Boden. Atlan winkte, als die Antigravkissen sich unter dem Rumpf des Shifts aufbauten. Ich winkte zurück, dann konzentrierte ich mich ganz auf die Steuerung. Das Außenschott des Hangars war wegen Platzmangels im Deformator sehr schmal, so dass ein Pilot schon Millimeterarbeit leisten musste.
    Draußen steuerte ich den Shift auf jene gigantische Erhebung zu, die in unserer Jetztzeit rund tausend Meter niedriger war und den Namen Mount Lemur erhalten hatte. Ich wollte selbstverständlich keine Erstbesteigung versuchen, sondern fuhr um den Fuß des Berges herum, seine gewaltige Masse dabei vorsichtshalber als gewissen Ortungsschutz benutzend. Noch war alles friedlich. Die Sonne hatte den Zenit überschritten, ein Beweis dafür, wie exakt die Feineinstellung unserer Zeitreisemaschine erfolgt war. Die Tageszeiten in Jetztzeit und hier liefen praktisch parallel, obwohl sie in Absolutzeit rund zweihunderttausend Jahre auseinander lagen.
    „Wahrscheinlich hat man unsere Ankunft überhaupt nicht bemerkt", sagte Ras Tschubai, nachdem wir halb um den Mount Lemur

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