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0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Werkzeug einer unbekannten Machtgruppe? Ovaron hatte schon ein paar Mal versucht, mit Lasallo über diese Anlage zu sprechen, aber jedes Mal hatte ihn ein innerer Zwang daran gehindert. Oft erwachte er nachts aus quälenden Träumen, die ihn wie düstere Ahnungen überfielen. Das Gesicht des Cappins entspannte sich, als er an Merceile dachte. Sie schien das einige Reale auf diesem Planeten zu sein. Mit ihr zu diskutieren und zusammen zu sein, bereitete Ovaron immer wieder große Freude. Es war ihm unverständlich, dass sie sich noch nicht zwischen Levtron und ihm entschieden hatte. Ovaron ließ den Gleiter tiefer sinken. Als er sich in gleicher Höhe mit den Kampfrobotern befand, verlangsamte er den Flug.
    Irgendwo in der Nähe waren Schiffe und Roboter Levtrons.
    Glücklicherweise musste Levtron mit einem Eingreifen vorsichtig sein, wenn der militärische Chef in der Nähe war.
    Der Terraner Perry Rhodan hatte behauptet, dass die Zeitmaschine jeden Augenblick zurückkehren könnte. Er hatte Ovaron gebeten, das kuppelförmige Gebilde nicht zerstören zu lassen, weil es die einzige Verbindung in die Heimatzeit der Passagiere darstellte. Ovaron wusste, dass er nicht zuletzt deshalb auf Lotron weilte, um zu verhindern, dass die mit den Zuchtversuchen beschäftigten Cappins Zeitreisen in die Vergangenheit oder in die Zukunft unternahmen. Deshalb stand ihm außer der unterlotronischen Schaltstation auch ein Zeitläufer zur Verfügung, der solche Zeitexperimente anpeilen und verhindern sollte. Den Terranern war es jedoch gelungen, den Widerstand der Goldenen Spindel zu brechen. Beim Sprung der Terraner in diese Zeit war der Zeitläufer beschädigt worden.
    Ovaron, zunächst beunruhigt über die Reaktion des Zeitläufers, war erleichtert, als feststand, dass keine Cappins für die Zeitversuche verantwortlich waren. Wieder beschäftigte Ovaron die Frage, wer die Goldene Spindel für ihn gebaut und wer ihn nach Lotron geschickt hatte. Offiziell war er der militärische Chef des Unternehmens. Es gehörte zu seinen Aufgaben, das biologische Programm zu schützen. Er wusste längst, dass er in Wirklichkeit Mitglied einer anderen Machtgruppe war. Wenn ihm seine tatsächlichen Ziele rätselhaft blieben, dann konnte es sich nur um eine Sicherheitsmaßnahme seiner Auftraggeber handeln.
    Er sollte sich auf keinen Fall verraten.
    Aber wer hatte ihn auf diese Welt geschickt, die die Cappins Lotron und die Terraner Erde nannten?
    Ovaron fragte sich, ob er der einzige Agent der geheimnisvollen Auftraggeber war, oder ob er insgeheim von anderen Cappins unterstützt wurde. Wann würde er den Befehl erhalten, zum entscheidenden Schlag gegen die fanatischen Anhänger des Zuchtprogramms auszuholen?
    Er war so in Gedanken versunken, dass er kaum auf die Vorgänge unten im Tal achtete. Die Roboter, die dieses Gebiet bewachten, hatten ihre Befehle. Ovaron wusste, dass er vorsichtig sein musste. Levtron hatte schon Verdacht geschöpft. Der Biologe würde auf jeden Fall mit Lasallo sprechen. Der Leiter des Unternehmens war ein gerechter Mann, aber er würde nicht dulden, dass der militärische Chef plötzlich auftauchende Gegner schonte.
    Ovaron spürte, dass sich seine Magennerven verkrampften. Sein Leben stand auf dem Spiel. Es war besonders schlimm für ihn, dass er von seinen tatsächlichen Aufgaben auf dieser Welt so wenig wusste. Wie standen seine Auftraggeber zu den unerwartet aufgetauchten Terranern? Wussten sie überhaupt von deren Existenz? War es nicht seltsam, dass man ihn hierher geschickt hatte, um Zeitsprünge der Cappins zu verhindern?
    Der Alarmgong unterbrach Ovarons Gedanken. Er fuhr aus seinem Sitz hoch und blickte ins Tal hinab. Die leuchtende Zeitkuppel war an der alten Stelle materialisiert. Unwillkürlich blickte Ovaron auf die Borduhr. Er fragte sich, wie lange Levtron brauchen würde, um mit seinen Schiffen anzugreifen. Ovaron schüttelte den Kopf. Das waren die Gedanken eines Verräters.
    Er hatte keine andere Wahl.
    Er musste den Nullzeit-Deformator angreifen lassen.
    Vielleicht konnte er den vernichtenden Schlag ein paar Augenblicke hinauszögern. In diesem Zeitpunkt mussten die Terraner an Bord der Kuppel erkennen, dass ihr Leben bedroht war, und fliehen. Ovaron wusste, dass er ein gefährliches Spiel wagte. Aber diesmal folgte er seinem Gefühl und nicht seinem Verstand.
     
    *
     
    Golamo-Ideologe Tarakan beendete seine privaten Eintragungen und schloss das Tagebuch in dem mit einem Zeitschloss versehenen

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