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0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf. Er war leer.
    „Was bedeutet das?" rief sie ins Mikrophon. „Warum ist über Levtron nichts bekannt?"
    „Weil ich es vorgezogen habe, mich vor Nachforschungen dieser Art zu schützen", sagte eine wohlbekannte Stimme hinter der Forscherin.
    Merceile drehte sich langsam im Sitz um und erblickte Levtron, der mitten im Raum stand und sie düster anblickte. Er hob einen Arm und winkte mit dem Startschlüssel von Merceiles Gleiter.
    „Das haben Sie liegen lassen, Merceile. „ Sie fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.
    „Ich wollte ... ich wollte nicht ... „ Sie hatte plötzlich Angst vor Levtron. Es war ihr unheimlich, dass er den unbestechlichen Computer überlistet hatte. Wahrscheinlich gab es auf ganz Lotron keine Positronik, von der man Daten über Levtron bekommen konnte. Was hatte der Biologe zu verheimlichen?
    Levtron trat hinter sie und nahm ein paar Schaltungen vor.
    „Levtron, eins-dreiundzwanzig-GFV-sieben. Was ist über Merceile bekannt?"
    Aus dem Ausgabeschlitz fiel ein bedruckter Streifen. Levtron hob ihn auf und schnippte ihn dann mit dem Zeigefinger davon.
    „Was dachten Sie eigentlich?" herrschte er Merceile an. „Dass ich ein Sündenregister hätte, das es Ihnen ermöglichen würde, Ovaron zu helfen?"
    „Nein, nein!" versicherte sie. „Ich suchte nach einer Möglichkeit, zwischen Ovaron und Ihnen zu vermitteln. „ „Indem Sie mich unter Druck setzen?"
    Merceile hatte sich endlich von ihrer Überraschung erholt.
    „Ich entschuldige mich. Es war ein Fehler."
    Levtron sah sie nachdenklich an. Er schien zu überlegen, in welcher Weise er gegen sie vorgehen sollte. Sie begann sich zu fragen, ob er sie wirklich liebte, oder ob er nur den Wunsch hatte, sie vor allen anderen Männern zu besitzen. Sie war entschlossen, mit Ovaron darüber zu sprechen, dass es in den Computern keine Daten über Levtron gab. Vielleicht half Ovaron dieses Wissen, um sich gegen Levtron zu verteidigen, wenn dieser ihn bei Lasallo anklagte.
    „Ich möchte wissen, was in Ihrem klugen Köpfchen vorgeht", sagte Levtron freundlicher. „Jede andere Frau, die mir auf diese Weise nachspioniert, hätte ich sofort verhaften lassen. Sie können selbstverständlich gehen, wann und wohin Sie wollen. „ Merceile schaltete den Computer ab und erhob sich. Sie nahm ihren Gleiterschlüssel von Levtron entgegen.
    Als sie den Raum verlassen wollte, gab es Großalarm. Der Gong, der innerhalb der Energiestation ertönte, war in allen von Cappins bewohnten Räumen auf Lotron zu hören.
    Das bedeutete ernste Gefahr.
    Levtron zeigte sich nicht im mindesten überrascht. Er drehte sich um und rannte in den Kontrollraum hinüber. Als Merceile ihm folgte, saß er bereits an seinem Platz. Sein Zyklop stand neben ihm.
    „Die seltsame Kuppel ist zurückgekehrt", sagte Levtron triumphierend. „Ich wusste es. Wir werden sie jetzt zerstören. „ Dann gab er seine Befehle.
     
    *
     
    Ovaron blickte durch das Seitenfenster des Gleiters in das Tal hinab, wo vor zwei Tagen die Zeitmaschine materialisiert war. Er war der einzige Cappin auf Lotron, der vier Passagiere aus dieser Kuppel kannte. Sie waren seine Gefangenen. Sein Gespräch mit dem Terraner Perry Rhodan hatte Ovaron tief beeindruckt. Ovaron wusste, dass er gegen die Gesetze verstieß. Normalerweise hätte er die Gefangennahme der vier Fremden Lasallo melden müssen.
    Wieder einmal begann sich der Cappin Gedanken über seine Herkunft und seine Aufgabe zu machen. Vieles von dem, was in letzter Zeit geschehen war, erschien Ovaron rätselhaft. Er wusste, dass er sich in irgendeiner Weise von den anderen Cappins auf dieser Welt unterschied. Die anderen waren hierher gekommen, um Zuchtversuche mit den Eingeborenen zu machen. Er lehnte diese Experimente ab, ohne genau zu wissen, woraus seine Abneigung resultierte. Merceile war nicht der einzige Grund seiner Feindschaft zu Levtron. Levtron war ein fanatischer Anhänger jener Gruppe, die die Zuchtversuche befürworteten. Ovaron dagegen hielt es für falsch, in die Evolution fremder Wesen einzugreifen.
    Unter ihm flogen Tausende von Kampfrobotern. Glücklicherweise unterstanden sie seinem Befehl, ebenso wie die schweren Kampfgleiter, die rings um das Tal stationiert waren. Ovaron dachte an seine Schaltstation, in der er die vier Gefangenen unter der Bewachung Takvorlans zurückgelassen hatte. Auf den Mutanten konnte er sich verlassen.
    Die Augen des Cappins verengten sich. Warum wusste nur er von dieser unterlotronischen Station? War er

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