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0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch immer mit Abwesenheit."
    Merceile schlüpfte aus dem Unterteil des Panzers und stand jetzt in ihrer silberfarbenen Kombination vor Levtron. Es fiel dem Tryzom-Tänzer schwer, seine Blicke von ihr zu wenden.
    „Seit wann fühlen Sie sich verpflichtet, Ovarons Arbeit zu erledigen?" erkundigte sie sich. Levtron ließ seinen breiten Sessel herumgleiten und deutete auf den Bildschirm, auf dem das Enadatal zu sehen war.
    „Das ist der Grund!"
    „Die seltsame Kuppel? Sie verschwand, als sie angegriffen wurde."
    Levtron stand auf und half Merceile den Strahlenpanzer wegzupacken. Sie befanden sich in einer Energiestation, die einhundertfünf Kilometer vom Enadatal entfernt lag. Die Bilder aus dem Tal wurden von flugfähigen Robotern übermittelt.
    „Angegriffen?" Levtrons Stimme klang spöttisch. „Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Ovaron alle militärischen Möglichkeiten erschöpft hat. Hätte er es getan, stünde die Kuppel jetzt zerstört dort drüben im Tal."
    Ihr Gesicht rötete sich. Levtron biss sich auf die Unterlippe.
    Wieder einmal hatte er sich dazu hinreißen lassen, Ovaron zu beschuldigen. Diesmal hatte er ihn sogar als Verräter hingestellt.
    „Ich glaube kaum, dass Ovaron Ihres Rates bedarf." Sie atmete heftig. Dann sah sie an Levtron vorbei auf den Bildschirm.
    „Übrigens sind Ihre Sorgen unbegründet. Ovaron befindet sich auf dem Weg hierher. „ Levtron fuhr herum. Auf dem Bildschirm der Ortungsanlage zeichneten sich die Umrisse eines schweren Gleiters ab. Er trug am Heck das Emblem der Abwehr. Auf dem Bildschirm, wo die Bilder aus dem Enadatal abliefen, wurde jetzt eine Gruppe von Kampfrobotern sichtbar, die dicht über dem Tal schwebten.
    Levtron hatte dafür gesorgt, dass sie in Alarmbereitschaft geblieben waren. Er wusste, dass er eine schwere Auseinandersetzung mit Ovaron haben würde, sobald dieser hier eintraf. Levtron würde zu den Ereignissen der letzten beiden Tage nicht schweigen. Diesmal war Merceile nicht allein der Grund für sein Vorgehen. Er glaubte, Ovaron einen schwerwiegenden Fehler nachweisen zu können. Er war gespannt, was Lasallo sagen würde, wenn er von Ovarons Verhalten erfuhr. Er zuckte zusammen, als Merceile ihn sanft mit einer Hand an der Schulter berührte.
    „Warum so verbissen, Levtron?"
    Levtron ließ sich wieder in den Sessel vor den Kontrollen sinken.
    Er antwortete nicht. Im Grunde genommen war es lächerlich, wenn Merceile versuchte, zwischen Ovaron und ihm zu vermitteln.
    „Ich mag Sie beide", fuhr Merceile leise fort. „Aber ich muss sagen, dass Ovaron sich fairer verhält als Sie. „ Levtron stieß eine Verwünschung hervor.
    „Ich liebe Sie!" sagte er heftig. „Ovaron ist mein Konkurrent. Ich habe keine Veranlassung, ihn fair zu behandeln. Wenn er seine Fairness in den Vordergrund stellt, dann bedeutet das nur, dass er schwach ist. Sie brauchen einen starken Mann, Merceile. Sie brauchen mich!"
    „Glauben Sie nicht, dass ich allein dazu in der Lage bin, zu entscheiden, wer für mich gut ist?"
    Mit einem Satz war Levtron aus dem Sessel. Sein faltiges Gesicht glich einer Maske. Er packte Merceile an den Unterarmen und zog sie dicht an sich heran. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht.
    „Sie sollten nicht mit mir spielen, Merceile!"
    Er stieß sie weg, so dass sie ihr Gleichgewicht verlor und sich an einer Konsole stützen musste. Sein heftiger Ausbruch überraschte sie. Bisher hatte er sich stets unter Kontrolle gehabt. Sie ahnte, dass die Ereignisse der letzten Tage dazu beigetragen hatten, seinen Hass auf Ovaron und seine Ungeduld zu steigern.
    Inzwischen war Ovarons Gleiter nähergekommen, aber er landete nicht, sondern flog weiter in Richtung des Tales.
    „Ich werde auf jeden Fall meine Raumschiffe einsatzbereit lassen", sagte Levtron, der den Zwischenfall mit Merceile anscheinend schon wieder vergessen hatte. „Wenn diese Kuppel ein zweites Mal auftaucht, werde ich sie vernichten."
    Das Funkgerät summte.
    „Das ist er!" Levtrons Stimme klang hart. „Ich werde ihm ein paar unbequeme Fragen stellen."
    Merceile atmete erleichtert auf. Ovarons Nähe gab ihr Sicherheit.
    Plötzlich erkannte sie, dass Levtron ihr unheimlich war. Vielleicht war es gerade das, was sie zu ihm hinzog. Ovaron war in seiner Art offen und bestimmt. Sicher war er der bessere Mann. Sie zog die Stirn in Falten. Wie war es nur möglich, dass sie sich auch zu Levtron hingezogen fühlte? Ich muss damit fertig werden, dachte sie. Sie ließ sich neben Levtron in einem

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