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0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon?"
    Sie blickten in Richtung der Leinwand und sahen drei Löcher und einen Schlitz in einer Farbmasse. Lasallo lächelte amüsiert.
    „Ein Gesicht von großer Ausdruckskraft", bemerkte ein Ingenieur.
    „Es ist Ihnen großartig gelungen."
    „Ich glaube, es soll eine Maske sein", sagte ein anderer Mann.
    „Ich schließe es aus der Starre des Gesichts. Auf jeden Fall finde ich es großartig. „ „Es ist ein Gesicht, weiter nichts", versetzte Lasallo. „Es ist nicht besonders gut gelungen. Ich wünsche, dass es vernichtet wird, sobald ich die Halle verlassen habe."
    Die Männer verbeugten sich. Natürlich würden sie die Leinwand nicht zerstören, sondern darum spielen. Der Gewinner würde sie eines Tages mit auf seinen Heimatplaneten nehmen und damit angeben. Lasallo wartete, bis sein Fahrer den Wagen brachte. Er ließ sich nicht gern von Robotern oder Automatwagen fahren, denn er liebte es, sich während der Fahrt zu unterhalten. Sein Fahrer war ein intelligenter junger Mann aus der Gruppe der Techniker. Er hätte viel erreichen können. So aber musste er Lasallo im Stützpunkt herumfahren, eine Aufgabe, die ihn sogar glücklich machte, denn er wähnte sich von seinem höchsten Vorgesetzten anerkannt. Lasallo ließ sich in den Beifahrersitz sinken und seufzte.
    „Hat Sie die Malerei angestrengt?" erkundigte sich Keinor, der Fahrer. Er konnte diesen vertraulichen Ton anschlagen, wenn Lasallo und er allein waren.
    Lasallo lächelte geringschätzig.
    „Keineswegs, mein Freund. Aber heute habe ich mir keine besondere Mühe gegeben. Fahren Sie an der Leinwand vorbei, dann werden Sie sehen, weshalb ich das sage."
    Keinor zuckte mit den Schultern.
    „Ich kann das Gemälde von hier aus sehen. Es soll wohl ein Gesicht darstellen. Warum hat es drei Augen?"
    „Das Gesicht eines Zyklopen und eines Eingeborenen in einem", erklärte der alte Cappin. „Ich stellte mir das sehr eindrucksvoll vor, aber es ist nicht viel daraus geworden."
    „Es sieht komisch aus", stimmte Keinor zu. „Können wir jetzt fahren?"
    „Fahren Sie! Baytonor-Block! Ich muss mit Fantonor sprechen."
    Keinor wusste nicht, wer Fantonor war, aber er wusste, dass der Baytonor-Block am Ende der vierten Gleitstraße lag. Sie ließen die große Halle hinter sich und erreichten wenige Minuten später die erste Gleitstraße. Keinor schaltete den Motor des Wagens ab.
    Zwischen den Gebäuden hindurch wurden sie rasch zum Mittelpunkt der Niederlassung getragen. Es waren nicht viele Wagen unterwegs, meistens Transporter, die zu den weiter draußen liegenden Zuchtfarmen fuhren. Lasallo ließ das Seitenfenster herabgleiten und streckte sein Gesicht aus dem Wagen. Der Prallschutz verhinderte, dass ihm der Wind heftig ins Gesicht blies.
    „Mir gefällt es auf dieser Welt", erklärte Lasallo. „Was kann ein alter Mann noch erwarten?"
    Keinor nickte. Er wollte die Abfahrt nicht verpassen. Außerdem hasste er diesen Planeten. Auf der Welt, von der er kam, hatte er viel zurückgelassen. Wenn er jemals dorthin zurückkehren würde, musste er von vorn beginnen. Aber danach fragten jene, die ihn für dieses Unternehmen ausgewählt hatten, bestimmt nicht. Er warf Lasallo einen Seitenblick zu. Der Alte wirkte dünn und zerbrechlich, aber man sah ihm auch an, dass er noch voller Lebensenergie steckte. Es hatte sicher keinen Sinn, ihn um etwas zu bitten. Lasallo kümmerte sich nicht um die Sorgen eines kleinen Technikers.
    „Aufpassen!" rief Keinor. „Ich muss jetzt abbiegen. „ Er steuerte das Fahrzeug von der Gleitstraße herunter. Es bewegte sich mit eigener Antriebskraft zwischen den Gebäuden hindurch, bis es auf der vierten Gleitstraße weitergetragen wurde.
    Im Hintergrund konnte Keinor das Baytonor-Gebäude sehen. Es war ein riesiger, quadratischer Klotz mit zahlreichen Anbauten.
    Eine tollkühn konstruierte Brücke führte von diesem Block aus zu dem nächsten Gebäude.
    „Fahren Sie bis zum Dach hinauf!" befahl Lasallo, als sie das Gebäude erreicht hatten. In diesem Augenblick fasste Keinor den Entschluss, mit Lasallo über seine Freistellung zu sprechen. Er war jetzt lange genug bei dem Alten, um ihn um etwas zu bitten.
    Vielleicht hatte er Glück, und Lasallo stimmte zu. Dann konnte Keinor zu seiner Heimatwelt zurückkehren.
    „Was ist los?" erkundigte sich Lasallo, als der Wagen einen Ruck machte. „Sind Sie nervös?"
    „Ja", gestand Keinor. „Ich habe gerade an etwas denken müssen."
    „Haben Sie Sorgen?"
    „Nein!" stieß Keinor hervor und

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