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0438 - Schlangenhand

0438 - Schlangenhand

Titel: 0438 - Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei sehr schwerfällig den Schädel. Das Gesicht zuckte, die Augen zeigten einen kalten Blick, bevor er sich umdrehte und wieder mit langsamen Schritten verschwand.
    Suko und ich standen da wie die Ölgötzen. Wir hatten nichts begriffen.
    Wir wußten nicht, aus welchem Grund der Mönch erschienen war, uns jedenfalls hatte er nichts getan.
    »Ich glaube, wir sollten uns da mal einmischen«, schlug ich meinem Partner flüsternd vor.
    Er hatte nichts dagegen, wohl aber Diaz, der herumfuhr, als wir uns bewegten.
    Er starrte uns an.
    »Was ist?« fragte ich und gab den Blick ebenso kalt zurück.
    »Er will, daß ihr mitkommt!«
    »Wohin?«
    Diaz grinste hart. »Das werdet ihr noch erleben. Die Hölle hat ihn gezeichnet. Ihr sollt sie ebenfalls zu sehen bekommen. Wenn ihr nicht freiwillig geht, werden wir Gewalt anwenden.«
    Sollten wir, sollten wir nicht?
    Ich blickte Suko an. Der hob kurz die Schultern und nickte dann. »Wenn sie uns nicht entwaffnen wollen, okay.«
    »Gut, gehen wir mit.«
    Diaz deutete in die Runde und schnippte mit den Fingern. Wie an der Schnur gezogen erhoben sich die übrigen Gäste von ihren Stühlen und zogen den Kreis um uns enger. Meine Hand kroch zur Waffe. Einer der Kerle war sehr dicht an mich herangekommen. Er sah gefährlich aus. Sein Gesicht zeigte eine aschgraue Farbe. Die Augen wirkten darin wie Punkte.
    Als er den Arm hob und mich berührte, hielt ich blitzschnell sein Gelenk fest.
    »Was ist?«
    Er gab keine Antwort. Aber er drückte mich in Richtung Tür. Blitzschnell drehte ich seine Hand herum und hörte das Knacken, als ein Knochen brach. Sein Gesicht verzog sich dabei nicht. Er verspürte keine Schmerzen, nur seine Hand rutschte ab und hing wie lose am Gelenk.
    Für mich war dies ein Beweis, daß wir es nicht mit normalen Menschen zu tun hatten, sondern tatsächlich mit Zombies.
    »Vielleicht hätten wir auf ihn schießen sollen«, flüsterte Suko. »Dann gäbe es den Mönch nicht mehr.«
    »Wollen wir nicht mehr?« fragte ich.
    »Ja, Aufklärung.«
    »Sehr richtig. Deshalb gehen wir mit. Ich muß wissen, was die Schlangenhand bedeutet.«
    »Der Teufel war eine Schlange. Vasco wird seinem Glauben abgeschworen haben und übergetreten sein.«
    »Damit rechne ich auch.«
    Diaz wurde ungeduldig. Er deutete auf die Tür. Die anderen hatten bereits eine Gasse und zusätzlich ein Spalier gebildet, durch das wir schreiten konnten.
    Suko machte den Anfang, während ich einen Schritt hinter ihm ging. Wir waren durch einen wirklich dummen Zufall in eine Sache hineingerutscht, die noch keiner von uns durchschaute. Nur der Name van Akkeren hatte uns aufgescheucht. Ihm gehörte das Schiff, auf dem sich der Mönch mit der Schlangenhand aufhielt.
    Und nun hingen wir in einem Raum zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.
    Vielleicht hatten die Zeiten auch schon wieder gewechselt, möglich war alles, wenn Magie das Geschehen diktierte.
    Hinter der Tür erreichten wir einen Gang. Der finster aussehende Wirt mit seinem schwarzen dünnen Bart auf der Oberlippe ging nicht mit. Er folgte uns nur mit seinen Blicken.
    Der Gang war nicht sehr breit. Er endete vor einer alten Holztür, die zur Hälfte offenstand.
    Diaz zog sie ganz auf. Fackelschein fiel durch die Öffnung und bedeckte den Boden mit einem zuckenden Muster.
    »Geht da runter!« befahl er.
    Wir zögerten noch und blickten nach vorn. Eine breite Steintreppe führte in einer geschwungenen Linkskurve in die Tiefe. Zu beiden Seiten ragten feuchte Mauern hoch. Sie bestanden aus dicken Steinen, die Risse, Spalten und Vertiefungen zeigten. Dort wuchs Moos, krabbelten Käfer, Feuchtigkeit hatte sich festgesetzt und an einigen Stellen zu perlenartigen Tropfen verdichtet.
    Bevor ich auf die erste Stufe trat, drehte ich mich um. Die Gäste der Kaschemme hatten sich hinter uns aufgebaut und standen dort wie eine lebende Mauer.
    Ihre Blicke waren grausam und leer und ähnelten denen von Toten. Nur rochen sie nicht. Normalerweise stinken Zombies nach Grab und Verwesung. Bei den anderen hatte ich das Gefühl, als würde von ihnen ein alter, staubiger Geruch ausgehen.
    Diaz legte mir die Pranke auf die Schultern. »Geh!« sagte er rauh. »Geh nur weiter.«
    »Okay.«
    Ich schritt vorsichtig in die Tiefe. In unregelmäßigen Abständen brannten die Fackeln, die ebenfalls einen Geruch verbreiteten, der mir überhaupt nicht gefiel.
    Es stank nach Pech, nach Ruß und die Fackeln selbst sonderten dunkle Qualmschwaden ab, die träge wie Schleier über die

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