Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
der Blockhütte mitgenommen und das gab mir einen Gedanken ein. Grover und Hill hatten uns geglaubt, als sie den Prägestempel auf dem Lauf sahen. Warum sollte es der Lieferwagenfahrer nicht auch?
    Ich griff in die Schulterhalfter und holte die Smith and Wesson heraus. Gleichzeitig trat ich einen Schritt auf den Wagen zu und schwang mich auf das Trittbrett.
    Seine rechte Hand, die bereits den Knopf des Ganghebels umfaßte, ließ ihn wieder los. Demonstrativ hielt ich ihm die Waffe vor die Nase.
    »Hier, sehen Sie! Können Sie die drei Buchstaben lesen? Und damit Sie ganz beruhigt sind — hier!« Ich legte ihm die 38er in den Schoß. Phil stieg auf der anderen Seite ein.
    Er fuhr los, aber er war sich immer noch nicht ganz sicher. Zehn Minuten später kam ein Streifenwagen der State Police in Sicht.
    »Halten Sie jetzt!« sagte ich. »Und vielen Dank auch! Vielleicht glauben Sie uns jetzt, daß wir keine Gangster sind!«
    Ich kletterte hinaus und ging auf den Streifenwagen zu.
    Zwei Cops kamen rasch auf uns zu. Unter ihnen war ein Sergeant.
    »Cotton und Decker«, sagte ich. »Vom FBI. Wir brauchen Ihre Hilfe, Sergeant. Können wir mal an die Strippe?«
    Ich deutete auf das, Sprechfunkgerät im Streifenwagen.
    »Okay, Sir!«
    »Kennen Sie mich denn?«
    »Nicht persönlich!« Er hielt mir zwei Fotos unter die Nase. Phil und ich im Original! »Sie wurden gestern abend ausgegeben«, sagte der Sergeant. »Man vermutete, Sie wären mit den Bankräubern aneinandergeraten.«
    »Haben Sie vielleicht auch Fotos von den Bankräubern da?«
    »Natürlich, Sir! Aber die bekamen wir erst vor zwei Stunden übermittelt.« Ich blickte auf die Bilder von Leslie Grover und Homer Hill. Mr. High hatte sich also ein Hintertürchen offengelassen. Wurden die beiden Gangster wirklich gefaßt, so konnte man sie immer noch unter dem Vorgeben freilassen, die Falschen erwischt zu haben. Und sich dann an ihre Fersen heften.
    »Keine Spur von den Bankräubern?« erkundigte ich mich.
    »Doch, Sir! Vor einer Stunde etwa erschossen zwei Burschen da drüben den Hund eines Jägers.« Er deutete auf eine Stelle in den Wiesen, die von milchigem Nebel verhüllt war. »Der Mann jagte zwei Schrotladungen hinterher, aber sie konnten entkommen. Wir nehmen an, daß es sich um diese beiden handelt. Wer hätte sonst ein Interesse daran, ein wehrloses Tier zu erschießen? Als wir ankamen, war niemand mehr da. Wir haben den Vorfall natürlich sofort weitergemeldet. Wahrscheinlich sind sie in den Wäldern untergetaucht. Aber das wird ihnen nicht viel helfen. Einmal müssen sie ja da herauskommen!«
    »Sicher, Sergeant!« Ich warf Phil einen Blick zu.
    »Noch was, Sir!« sagte der Cop. »Doc Bannister aus Pine Grove kam zufällig nach einer Entbindung hier vorbei. Er holte die Kugel aus dem Kadaver des Hundes. Sie stammt aus einer Luger — ich kenne mich da ein bißchen aus.«
    Grover hatte ein Luger in der Hand gehabt, bei Homer Hill hatte ich einen 22er Colt gesehen. Es konnte stimmen. Wenn jemand von den Gangstern geschossen hatte, dann Grover. Er verfügte über die schwächeren Nerven. »Und wo ist das Geschoß jetzt?«
    »Wir haben es in Ihr Labor weitergeleitet, Sir!«
    »Wo finden wir das nächste Taxi?«
    »Gleich um die Ecke, Sir. Sinclair hat eine Tankstelle und läßt einen Wagen als Taxi laufen!«
    Wir fanden die Tankstelle. Eine Frau kam aus dem Glaskasten, sie betrachtete uns mißtrauisch. Doch der Sergeant, der uns begleitete, nahm ihr die Angst.
    »Die beiden sind okay, Millie! Mr. Cotton und Mr. Decker. G-men aus New York.« Sie rief ihren Mann, der einen reichlich unausgeschlafenen Eindruck machte.
    »Wohin soll die Reise geh’n, Gentlemen?«
    »New York City«, sagte mein Freund.
    »Ah ja! Sie sind G-men? 69. East, wenn ich nicht irre! Dann rentiert sich die Fuhre wenigstens! Toll, einfach toll! Zwei leibhaftige G-men! Wie schnell wollen Sie’s haben?«
    »Wir wollen’s vor allen Dingen sicher haben, Mr. Sinclair!«
    »Wird gemacht, ganz wie Sie wünschen.«
    Er trat seiner Karre ins Kreuz, daß ich erschreckt nach der Lederschlaufe an der Seitenwand tastete. Was Mr. Sinclair sonst noch vorhatte, entging mir gänzlich. Ich lehnte mich nämlich in die Ecke und pennte. Phil quetschte sich auf der anderen Seite in die Ecke.
    Kurz vor der Abfahrt zur Washington Bridge wurde ich einen Augenblick munter. Sinclair hockte hinter seinem Steuerrad und versuchte, Meilen zu schinden. Er warf mir einen kurzen Blick zu, dann beobachtete er wieder die

Weitere Kostenlose Bücher