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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tachonadel, die in gefährlichen Bereichen pendelte.
    »Seit gestern habe ich es nur mit eiligen Fahrgästen zu tun«, sagte er. Es hörte sich an, als sei er stolz darauf. »Kennen Sie Mr. Delaine, den Kunststoffkönig?«
    »Natürlich!« meldete sich mein Freund. Ich hatte geglaubt, Phil schliefe. »Was ist mit ihm?«
    ***
    Grover patschte durch das nasse Gras. Es war ihm ganz gleichgültig, wie feucht seine Schuhe wurden.
    Homer Hill hatte er verloren. Leise rief er ein paarmal den Namen des Gangsters, während er vorwärts hastete. Er bekam keine Antwort. Homer hatte sich bereits selbständig gemacht. Na, wenn schon! Wenn es ihm, Leslie, gelang, sich durchzuschlagen, brauchte er keinen Homer Hill mehr. Aber schade war es trotzdem! Sie hätten das Doppelte aus Delaine herausholen können. Der Mann würde inzwischen mürbe genug geworden sein.
    Hinter sich hörte er die Stimmen der Cops, die sich durch Zurufe verständigten. Leslie Grover nahm die Beine in die Hände und schlug einen Spurt an. Er fiel kurz und langsam genug aus. Leslie war eben nicht mehr auf der Höhe, wie er sich selber eingestehen mußte.
    Trotzdem erreichte er ein kleines Waldstück. Keuchend verhielt er unter den ersten Bäumen. Die Stimmen der Cops verloren sich. Fürs erste schien er also sicher zu sein. Leslie Grover überlegte einen Augenblick. Wenn er doch den Versuch aufgab, die Kinder wiederzufinden? Wenn er jetzt die Bucks aus ihrem Versteck holte und türmte?
    Kein Mensch würde ihn fassen können. Nach New York zu kommen, war kein Kunststück. Homer, dieser Kindskopf, hatte ihn einfach nervös gemacht. Es gab tausend Möglichkeiten, die Häuser von Bronx zu erreichen. Und dann, dann gab es noch zehntausend Möglichkeiten mehr. Subway, die Busse, die Hochbahn, jede Menge Taxis…
    Doch die Grenze von Bronx war noch ziemlich weit. Jedenfalls weit für einen Mann wie Leslie Grover.
    Er mußte den Anschluß wieder finden. Hier in dieser Wildnis war er verloren. Er brauchte einen Wagen. Zu Fuß hatte er keine Aussicht, die Stadt zu erreichen. Die Washington Bridge wurde sicher überwacht. Er mußte also zurück. Zwei Stunden traute er sich noch zu.
    Grover kroch weiter durch Unterholz und Buschwerk, vorsichtig darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen. Die Morgensonne tauchte das Gelände in einen gleißenden Schein. Der Gangsterboß arbeitete sich in zweihundert Yard Abstand von der Straße vorwärts.
    Und dann sah er seine große Chance.
    Ein Lieferwagen stoppte auf offener Strecke. Der Fahrer stieg aus und kletterte auf die Ladefläche. Vielleicht war die Ladung verrutscht, und der Mann versuchte sie jetzt wieder zu stauen. Leslie hetzte mit letzter Kraft auf die Straße zu, gedeckt durch eine Buschreihe, die einen schmalen Wassergraben säumte.
    Als der Wagen wieder anruckte, sprang Grover mit einem Satz über den Straßengraben, faßte die hintere Bordwand und hielt sich daran fest. Seine Finger krallten sich um die Kante. Zoll um Zoll schob er sich höher, bis er endlich auf die Ladefläche plumpste. Doch er hatte keine Zeit, sich zu verschnaufen. Der Lieferwagen rollte bereits wieder langsamer. Wenn der Mann noch mal auf die Ladefläche kletterte, durfte er ihn auf keinen Fall entdecken. Der Gangster wandt sich wie eine Schlange zwischen Körben mit Gemüse und Grünzeug durch bis an die Wand, die das Führerhaus von der Ladefläche trennte. Dort streckte er sich aus und deckte sich mit ein paar feuchten Säcken zu, die herumlagen.
    Schon stoppte der Wagen wieder.
    »Können Sie uns mitnehmen?« fragte eine Stimme. »Wenigstens bis zum nächsten Ort?«
    Leslie Grover verfolgte die Unterhaltung mit fiebernden Nerven. Er hatte die Stimme erkannt. Sie gehörte dem G-man, den er zusammen mit seinem Kollegen in der Hütte bei Pine Grove wähnte. Er überlegte sich, ob er von dem fahrenden Wagen wieder abspringen sollte, aber dann sagte er sich,daß er auf keinem anderen Fahrzeug sicherer was als auf diesem.
    Die erste Kontrolle ging reibungslos vonstatten. Die beiden G-men stiegen aus, niemand dachte daran, die Ladefläche auf blinde Passagiere zu untersuchen.
    Der Wagen setzte seinen Weg fort. Drei Meilen weiter wurde er wiederum aufgehalten. Doch die Cops gaben sich mit der reichlich dramatisch vorgebrachten Story des Fahrers zufrieden. Ein Wagen, mit dem G-men gefahren waren, würde kaum einem Gangster als verlockend erscheinen.
    An den immer stärker werden Verkehrsgeräuschen merkte der Gangster, daß sie der Stadt immer näher

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