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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuckte.
    »Sie hat einen Schlag über den Kopf bekommen«, sagte ich und schob die Haare auf dem Hinterkopf ein Stück zur Seite. »Sieht nicht gut aus. Ruf sofort die Ambulanz.«
    Phil zog ab. Ich sah mich ein bißchen in der Wohnung um. Doch wenn es hier etwas gegeben hätte, was für uns von einigem Interesse war, dann befand es sich jetzt bestimmt nicht mehr darin. Auch der kleinste Behälter war gründlich durchsucht worden.
    Die Frage war nur, wer hier alles auf den Kopf gestellt hatte.
    Ein Stöhnen brachte mich wieder zurück in das Schlafzimmer. Mrs. Collurn regte sich. Ich lief in die Küche n,-d fand eine Plastikschüssel. Am Wasserhahn ließ ich sie vollaufen, trug sie in das Schlafzimmer und ließ das Wasser über den Kopf der Frau plätschern.
    Die Behandlung hatte Erfolg. Sie schlug kurz die Augen auf und starrte mich an wie den Mann im Mond.
    »Wo kommen denn Sie her?«
    Den Sinn ihrer Frage hatte sie selber nicht verstanden, das sah ich an ihren Augen. Trotzdem versuchte ich es.
    »Was ist passiert, Mrs. Collum?«
    »Polente — ja?«
    Sie war schon wieder hinüber. Die Augenlider schlossen sich. Während ich auf Phil und den Krankenwagen wartete, nutzte ich die Zeit, um einige Erkundigungen einzuziehen. Ich drehte den Schlüssel im Schloß, um die Tür am Zufallen zu hindern, und zog sie bis auf einen winzigen Spalt zu.
    Hinter der nächsten Tür plärrten ein Radio und mindestens drei minderjährige Kinder. Ich parkte meinen Daumen auf dem Klingelknopf. Als ich ihn wieder zurückzog, sprang der Knopf nicht mehr heraus. Ich holte mein Taschenmesser heraus und versuchte mit der Klinge das Ding wieder herauszuziehen. Der Versuch mißlang. Ich machte mich auf ein heiliges Donnerwetter gefaßt, doch nichts geschah. Die Leute da drinnen mußten an derartige Geräusche gewöhnt sein.
    Ich nahm meine Knöchel zu Hilfe und schlug sie an der Füllung fast wund. Endlich schien man meine Bemühungen zur Kenntnis zu nehmen. Die Tür wurde mit Schwung aufgerissen. Fine rundliche Matrone starrte mich fragend an. Verzweifelt deutete ich auf den Klingelknopf.
    »Machen Sie sich nichts draus«, sagte sie und steckte eine Haarnadel in den linken Mundwinkel. »Das Ding hat noch nie funktioniert. Und ich wohne seit sechs Jahren hier. Wenn Sie was verkaufen wollen, können Sie hier nichts verdienen. Ich habe keinen Cent im Hause.«
    Ich hatte Mühe, ihren Redeschwall zu stoppen. »Ich will Ihnen nichts verkaufen, Madam. Ich brauche lediglich eine kleine Auskunft von Ihnen.« Ich zeigte mit dem Daumen auf die Tür von Collums Wohnung. »Da drüben scheint es Krach gegeben zu haben.«
    »Krach? Damit sind wir selber eingedeckt! Ich hab nichts gehört!«
    Ich glaubte es ihr. Schon wollte ich mich der nächsten Tür zuwenden, aber jetzt war ihre Neugier geweckt. Anscheinend fand sie die Gelegenheit zu einem Plausch an der Tür günstig.
    »Naja, die bei Collum haben öfter mal Krach. Das ist auch so einer, der lieber die Schnapsflasche als einen Hammer in der Hand hat. Erst heute vormittag ist er wieder mit einem Saufkumpan losgezogen, und wer weiß, wann er nach Hause kommt.«
    »Tja, so ist das«, bestätigte ich mitfühlend. »Wie sah er denn aus?«
    Sie nahm mir mein Mitgefühl nicht ab. Das Leben der Leute in diesem Viertel ist viel zu hart, als daß sie sich mit Worten täuschen lassen. Ihre Augen glitten musternd über mich.
    »Sagen Sie mal, sind Sie von der Polente? Ich habe nichts gesagt, das müssen Sie bestätigen!«
    »Genau«, sagte ich und drückte -ihr einen Fünf-Dollar-Schein in die Hand. »Also, mit wem ist Mr. Collum weggegangen?«
    Sie stopfte sich den Schein in den Ausschnitt und lieferte eine Beschreibung, die haargenau auf Leslie Grover paßte.
    »Wann war das?«
    »Vor zweieinhalb Stunden vielleicht.«
    »Und seitdem war keiner mehr da?« Sie zuckte die Achseln. »Ich habe keine Zeit, den ganzen Tag auf dem Gang herumzustehen.«
    »Glaube ich Ihnen gern«, sagte ich und warf einen Blick durch die Tür auf das Gewimmel auf dem Fußboden.
    In diesem Augenblick erschienen die Träger mit einer zusammengeklappten Bahre.
    »Wir sind an der richtigen Adresse«, sagte ich zu meinem Freund, der hinter den Trägern die Treppe heraufächzte. »Leslie Grover war hier. Er ging zusammen mit Collum fort. Danach kam aber noch einer…«
    »Hill?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich! Wer sonst?«
    »Es könnte auch Delaine gewesen sein, Jerry!«
    »Es sieht mir eher nach einem Professional aus!«
    Ich ging

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