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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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bannte Collum am Kühlschrank, seine Frau am Küchenstisch fest.
    »Augenblick mal!« Baxters Schwager stieß die Worte rasch hervor, als hätte er nicht mehr viel Zeit, etwas zu sagen. Er verfolgte den Zeigefinger, der am Abzug der Waffe lag. »Wir können ja darüber reden!«
    »Dann spuck aus!«
    »Stan hatte drei Schwestern. Zwei davon leben in New York! Kapiert?«
    »Die Adressen?« fragte Leslie Grover und wog die Luger in seiner Hand. »Ich will meine Chance haben, Mister. Wenn ich Ihnen jetzt sage, wo Mabel wohnt, knallen Sie mich ab. Wie wär’s, wenn wir beide zusammen hingingen?«
    »Gemacht!« sagte Leslie Grover, denn die Zeit drängte. »Gehen wir also!« Mr. Collum nahm die Hände herunter. Neugierig betrachtete er Grover. In seinem Blick lag eine Art Respekt.
    »Die Beerdigungskosten für Stan müssen wenigstens ’rausspringen«, verlangte er. »Und noch ein guter Anteil für mich. Die Geschichte ist so dollarträchtig wie das Schatzamt, wenn sie mich fragen.«
    »Nur keine übertriebenen Hoffnungen«, schraubte Leslie die Anforderungen zurück. »Ich zahle gut, aber erst müssen wir die Sache hinter uns gebracht haben!«
    »Du gehst mir nicht aus der Wohnung, bis ich wieder zurück bin«, fuhr Collum seine Frau an und drückte die Wohnungstür hinter sich zu.
    Leslie steckte die Luger in die Hosentasche, aber Collum sah recht gut, wie sich das Korn gegen das Tuch preßte, und er wußte auch, daß sich Grovers Zeigefinger um den Abzug krümmte.
    »Ein bißchen mehr als die Beerdigungskosten müssen es schon sein«, fing Collum wieder an.
    Grover nahm die Hand aus der Tasche und schlug sie blitzschnell Collum mitten ins Gesicht.
    »Du kleiner, schäbiger Erpresser«, knurrte er leise, während sie die Treppen hinabstiegen. »Merk dir eins! Dein Kaliber ist nicht groß genug. Und wenn du nicht genau das tust, was ich dir sage…«
    Collum zuckte unter dem Schlag zusammen, aber er brachte doch ein höhnisches Grinsen auf die Lippen.
    »Stan hat mir alles erzählt«, bluffte er. »Ich kann euch jederzeit hochgehen lassen wie ’ne Atlas-Agena-Rakete. Was meinst du dazu?«
    »Du wirst es nicht tun, Collum, weil du es nicht lebend überstehen würdest.«
    Arthur Collum holte die Schlüssel aus der Tasche und setzte sich hinter das Steuer des drei Jahre alten Oldsmobile.
    »Ein neuer Wagen wäre schon längst fällig«, grinste er zu Grover hinüber. »Jetzt werde ich ihn mir kaufen können, meinen Sie nicht auch, Mister?«
    »Schnauze!« Leslie Grover riß den Zündschlüssel heraus und steckte ihn in die Jackentasche. »Warte hier, wenn du noch ein paar Bucks verdienen willst.«
    Der Boß ging hinüber zu dem Telefonhäuschen, das sich in eine zurückspringende Ecke duckte. Dabei ließ er Collum keinen Augenblick aus den Augen.
    Collum blieb ruhig sitzen. Die Aussicht auf mühelosen Verdienst ließ ihn hocken bleiben. Dabei hätte er die Beine in die Hand nehmen und bis nach Mexico rennen müssen. Aber die Aussicht auf ein paar Bucks ließ ihn ausharren.
    Grover drehte die Wählscheibe, nachdem er seinen Nickel eingeworfen hatte. Die Zentrale der City Police meldete sich.
    »Homer Hill«, raunzte Grover. »Homer Hill. Merkt euch den Namen. Er ist reif für den Elektrischen Stuhl. Er hat seine dreckigen Hände in einer Kidnapping-Sache drin!«
    »Adresse?« fragte die Stimme durch das Telefon.
    »Sucht ihn euch selber«, antwortete Leslie und hängte auf.
    ***
    Mr. High war noch nicht in seinem Office. Ich ging in mein Büro. Phil saß bereits an seinem Schreibtisch.
    »Wenn es Leslie Grover oder Homer Hill gelingt, New York City zu erreichen, beginnt ein Wettlauf ohne Gnade. Es kommt nur darauf an, wer wen schneller findet. Versagen wir…«
    Ich kannte die beiden Kinder nicht. Bei Erwachsenen fällt einem die Entscheidung leichter. Aber bei Kindern… Phil nickte mir zu. Ich rief die City Police in der Center Street an.
    Nichts.
    Ich ließ mir Delaines Privatnummer geben. Eine Mädchenstimme meldete sich.
    »Hier bei Delaine!«
    »Mr. Delaine zu Hause?« fragte ich.
    »Bedaure, Sir!«
    Ich hängte ein und versuchte es in der Firma. Der Pförtner meldete sich. Er hatte keine Ahnung, wo sein Chef sich aufhielt.
    »Was meinst du?« fragte Phil. »Was ist mit Delaine los?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Delaine ist ihnen entkommen, soviel steht fest. Aber statt sich an uns zu wenden, scheint er nun auf eigene Faust den Rächer spielen zu wollen.«
    »Hm«, machte Phil nur.
    »Roger Delaine ist ein cleverer

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