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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Um zehn. Allein.
    Dorian wachte schweißgebadet auf. Im Schlafzimmer herrschte Dunkelheit, obwohl die Vorhänge nicht vorgezogen waren. Durch das Fenster fiel das Licht der Straßenbeleuchtung. Lilians Bett war unberührt.
    Wo war sie?
    Wie spät war es?
    Dorian erinnerte sich plötzlich, dass er schlafen gegangen war, als der Morgen bereits dämmerte. Er schwang sich aus dem Bett, schlüpfte in seinen Morgenmantel und hastete die Treppe hinunter.
    »Guten Morgen«, sagte Marvin Cohen spöttisch. »Du hast den ganzen Tag über gepennt, und wir haben dich überall in London gesucht.«
    »Wieso?«, fragte Dorian verdutzt. »Ein Anruf hätte genügt, und Lilian …«
    »… hat dich verleugnet«, ergänzte seine Frau. »Für mich erschien es wichtiger als alles andere, dass du in deinem wohlverdienten Schlaf nicht gestört wirst. Ich hoffe doch sehr, dass Mr. Cohen dafür Verständnis haben wird.«
    Und dabei lächelte sie ihm kokett zu.
    »Aber ja, selbstverständlich, Lilian, äh, Mrs. Hunter«, versicherte Cohen. »Es war ja alles nicht so wichtig. Wir haben sowieso keine neue Spur von Phillip gefunden. Wir haben uns nur Sorgen um Dorian gemacht. Aber nun hat sich ja alles in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Wie spät ist es?«, unterbrach Dorian ihn ungeduldig.
    »Acht Uhr vorbei. Viertel nach acht, um genau zu sein«, antwortete Cohen. »Wieso? Hast du eine Verabredung?«
    Dorian tippte ihm auf die Brust. »Erraten. Um zehn. Phillips Entführerin hat sich gemeldet.« Dorian runzelte die Stirn und fügte hinzu: »Zumindest hoffe ich das. Jedenfalls kann es nicht schaden, wenn ich mich an dem bezeichneten Ort einfinde. Bist du mit dem Wagen hier, Marvin?«
    »Ja, der Rover steht vor deiner Tür«, antwortete Cohen verständnislos. »Aber willst du mir nicht erklären, wovon du sprichst?«
    Dorian bat Lilian, ihm etwas zu Essen zu machen und antwortete erst danach auf Cohens Frage.
    »Ich hatte einen Traum.«
    »Und du glaubst, dass er eine Botschaft enthielt?«
    »Bist ein kluger Junge, Marvin.«
    »Dann erzähle endlich und lass dir die Würmer nicht einzeln aus der Nase ziehen.«
    Dorian machte eine Geste des Bedauerns.
    »Tut mir Leid, aber es ist Bedingung, dass ich allein komme. Das heißt, ich werde mich nicht genau an die Bedingungen halten. Aber Mitwisser kann ich dennoch keine gebrauchen. Denn ich möchte verhindern, dass ihr, Sullivan und du, etwas hinter meinem Rücken unternehmt.«
    »Na schön, du großer Geheimniskrämer. Dann lass wenigstens hören, was du dir ausgedacht hast«, sagte Cohen ärgerlich.
    Statt eine Antwort zu geben, holte Dorian Kitty, die sich diskret in ihr Zimmer zurückgezogen hatte.
    »Würden Sie mich zu einem Treffen begleiten, zu dem vielleicht auch Ihr von den Toten wiederauferstandener Freund Harry kommt?«, fragte er geradeheraus. Als er ihre entsetzte Miene sah, beruhigte er sie schnell. »Von dem Untoten haben Sie nichts zu befürchten. Ich bin sicher, dass er zu dem Treffen nur kommt, wenn auch Sie dabei sind. Aber vor ihm sind Sie eigentlich nirgends sicher. Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass ich Sie als Lockvogel brauche – aber Risiko bedeutet das für Sie keines.«
    Während er sprach, starrte sie ihn mit großen Augen an, und ihre Lippen zitterten. Sie war unfähig, den Schock zu überwinden, dass ein Toter aus seinem Grab kam und sie verfolgte. Dorian wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie sich geweigert hätte, ihn zu begleiten. Aber stattdessen sagte sie:
    »Ich vertraue Ihnen, Mr. Hunter. Ich … ich komme mit!«
    In diesem Moment kam Lilian mit einem Tablett herein. Sie hatte Kittys letzte Worte gehört, und als sie das Tablett mit der Teekanne und den Brötchen abstellte, sagte sie spöttisch:
    »Dorian flößt allen jungen Dingern Vertrauen ein. Das liegt wahrscheinlich daran, dass er so sexy ist.«
    Ihre Bemerkung war sogar Cohen peinlich. Sie merkte es und zog sich sofort wieder zurück.
    Dorian erklärte seinen Plan: »Ich bin inzwischen von der Theorie abgekommen, dass Alkahests Bande Phillip entführt hat. Über meinen neuen Verdacht, in wessen Auftrag die Rote handelt, möchte ich noch nicht sprechen. Aber es würde mich interessieren, was passiert, wenn sie sich plötzlich mit Alkahest und seinen Untoten konfrontiert sieht. Vielleicht kommt die Bande auch gar nicht. Aber ich nehme Kitty auf jeden Fall zu der Verabredung mit. Und du bringst uns mit dem Wagen hin, Marvin.«
    Cohen schnitt eine Grimasse, die seine Skepsis ausdrücken sollte. »Und

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