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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zehenspitzen zu ihr und drückte ihr ein geweihtes Kruzifix in die Hand.
    In diesem Augenblick bemerkte er am Fenster eine Bewegung und sah den mit verwesendem Fleisch überzogenen Totenschädel eines Untoten. Dorian zweifelte nicht daran, dass es sich um Harry Rampling handelte, der gekommen war, um seine frühere Freundin zu sich zu holen, beim Anblick des geweihten Kreuzes jedoch flüchtete.
    Dorian verließ das Gästezimmer so lautlos, wie er gekommen war und stürzte dann über die Treppe ins Erdgeschoss. Er rannte durch die Bibliothek, holte aus seinem Handkoffer einen malaysischen Dolch, der angeblich von einem Amokläufer stammte, und lief ins Freie.
    Gerade als er auf die Straße kam, heulte ein Motorrad auf.
    Dorian sprang über die Bresche, die Kittys Mini in seinen Gartenzaun geschlagen hatte, und erreichte den Untoten, als dieser seine Maschine anfahren wollte. Ohne zu überlegen schwang sich Dorian auf den Rücksitz, klammerte sich am verfilzten Haar des Rockers fest und presste ihm den Dolch an die Kehle, während das Motorrad wie eine Rakete davon schoss.
    Dorian musste seine ganze Kraft und Geschicklichkeit aufwenden, um nicht abgeworfen zu werden.
    »Halte sofort an!«, schrie Dorian gegen den Fahrtwind.
    Der Untote beachtete ihn nicht. Entweder war sein Gehirn bereits so stark zersetzt, dass er nur noch die Intelligenz eines Tieres besaß und nicht mehr klar denken konnte, oder aber er war klug genug, um zu erkennen, dass Dorian ihm ausgeliefert war.
    Wahrscheinlich traf eher die zweite Möglichkeit zu. Der Untote wusste, dass, wenn der Dämonenkiller ihn köpfte, die Maschine außer Kontrolle geriet und mit ihm in den Tod raste.
    Dorian war ihm ausgeliefert. Seine einzige Chance bestand darin, sich festzuhalten und sich nicht abwerfen zu lassen. Er musste sogar die Hand mit dem Dolch von der Kehle des Untoten nehmen, um sich mit beiden Händen festhalten zu können.
    Der Untote gab unartikulierte Laute von sich, die seinen Triumph ausdrücken mochten, brachte die Maschine im untersten Gang auf Höchsttouren und vollführte noch waghalsigere Manöver.
    Das Motorrad legte sich tief in eine Kurve, und dann fuhr der Rocker im Zick-Zack eine schmale Einbahnstraße entlang. Als sie in die nächste Querstraße einbogen, neigte sich der Untote erst im letzten Augenblick mit der Maschine in die Kurve, so dass Dorian beinahe durch die Fliehkraft davon geschleudert worden wäre.
    Die Fahrt endete ebenso schnell, wie sie begonnen hatte. Völlig unerwartet bremste der Untote ab und ließ die Maschine unter sich gegen den Bordstein schlittern. Dorian konnte gerade noch abspringen und rollte sich ab, um den Aufprall zu mildern.
    Als er wieder auf die Beine kam, verschwand der Untote auf einem verwilderten Grundstück.
    Dorian holte den Malayendolch hervor und nahm sofort die Verfolgung auf. Er kämpfte sich durch Büsche und mannshohes Unkraut, bis er zu einer verfallenen Villa kam.
    Er schritt die Vorderfront in sicherer Entfernung ab und versuchte, die Dunkelheit hinter den rahmenlosen Fenstern mit den Blicken zu durchdringen.
    Da sah er eine Bewegung. Im nächsten Augenblick schnellte ein gestreckter, sehniger Körper durch die Luft.
    »Nicht, Harry!«, schrie eine gespenstische Stimme, die Dorian durch Mark und Bein ging.
    Dorian tauchte unter dem heranfliegenden Körper hinweg, spürte schmerzhaft, wie Klauen über seinen Rücken strichen, und sein Sakko wurde wie von einer rasiermesserscharfen Klinge zerfetzt.
    Er hörte hinter sich den Aufprall eines schweren Körpers auf dem Boden, wirbelte herum, den Dolch zum entscheidenden Streich bereit. Der Untote krümmte sich auf dem Boden und stieß Geräusche aus, die aus Wut und Hass geboren waren. Dorian griff ihm ins Haar und zog seinen Kopf mit einem Ruck zurück.
    »Wenn du ihn köpfst, dann bekommst du von mir keine Informationen, Dorian«, rief die schaurige Stimme von der Ruine her. Dorian erkannte sie als die von Jerome Hewitt.
    Als Dorian zögerte, dem Untoten den Rest zu geben, fuhr die Stimme fort: »Harry hatte von mir den Auftrag, dich herzubringen, Dorian. Lass ihn laufen, dann bekommst du von mir den Hinweis, der entscheidend für die Auffindung Phillips sein könnte. Du willst doch deinen Schützling wiederhaben, oder nicht?«
    Dorian ließ den Untoten los, hielt ihm aber, als dieser sofort zum Angriff übergehen wollte, die gnostische Gemme entgegen, die er an einer Kette um den Hals trug. Der Untote zog sich fauchend und winselnd auf allen

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