044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger
übrigen wäre zu bemerken, daß es weder auf dieser Insel noch sonst irgendwo in Südkalifornien wildlebende Wölfe gibt.«
Wieder drang das furchteinflößende Geheul zu ihnen.
»Dann ist das bestimmt eine akustische Täuschung«, scherzte Peter, wenig überzeugend.
»Es hört sich an, als wäre es in der Nähe des großen Felsens«, meinte Dr. Ragnarson.
Justus nickte. »Ja, genau von dort kommt es.«
»Bist du ganz sicher, daß es auf der Insel nicht doch Wölfe gibt, Justus?« erkundigte sich Dr. Ragnarson. »Vielleicht hat ein einzelner überlebt und kommt hier nicht weg?«
Justus schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. In dieser Gegend hat es überhaupt noch nie Wölfe gegeben.«
»Keine normalen Wölfe«, wandte Peter ein. »Aber wenn das nun auch so ein Spuk ist, wie Kapitän Coulters Geist?«
»In einem Punkt gebe ich dir recht, Peter. Ich habe den starken Verdacht, daß der Geist und der Wolf denselben Ursprung haben, wer oder was sie auch sein mögen.« Der Erste Detektiv wandte sich an Dr. Ragnarson. »Darf ich fragen, wo Ihr Sohn sich zur Zeit aufhält, Sir?«
»Tja . . .« sagte der Zahnarzt, »als ich ihn zuletzt sah, war er –«
»Ich bin hier, Fatso.«
Im hellen Feuerschein stand Sam Ragnarson hinter seinem Vater und grinste. Auch die beiden Ehepaare aus der Sippe 86
Ragnarson, die sich noch auf der Insel befanden, waren nun aus ihren Zeiten gekommen. Sie erschauerten, als das fürchterliche Heulen sich wieder hören ließ. »Ich weiß nicht, was ihr vor-habt«, erklärte eine der beiden Frauen, »aber mir reicht es endgültig. Was sich da auch tut, ich will nichts mehr davon wissen.«
»Wir fahren jetzt sofort zum Festland hinüber«, beschloß ihr Mann. »Einverstanden. Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen«, sagte die zweite Frau.
Justus hob die Hand. »Hören Sie mir bitte mal zu. Derjenige, der das Geheul veranstaltet, will damit ja gerade erreichen, Sie von der Insel zu vertreiben.«
»Na, dann hat er es jetzt geschafft«, erklärte einer der Männer.
»Wir kamen hier heraus, um unseren Spaß zu haben. Diesen Terror lassen wir uns nicht bieten.«
»Wenn wir alle bis morgen früh hierbleiben«, wandte Justus eindringlich ein, »dann wird nichts mehr passieren. Und morgen werden wir aufklären, wie dieses Geheul zustandekam, und was sich hinter der Spukgestalt verbirgt.«
Sam platzte heraus: »Ich mag jedenfalls nicht länger warten. Ich finde es an der Zeit, die Insel zu verlassen.«
Justus warf ihm einen überraschten Blick zu.
Aha, Mr. Sam Ragnarson gedenkt, die Insel zu verlassen. Fragen: Hat er sich inzwischen das gesichert, worauf er aus war? Schmiedet er etwa schon wieder einen neuen Plan? Oder – nicht auszuschließen – hat er es mit der Angst zu tun bekommen?
Karl Ragnarson schlug sich auf Justus’ Seite. »Ich bin auch dafür, daß wir alle losgehen und ergründen, wer dieses Geheul veranstaltet. Justus hat recht, hier gibt es keine Wölfe!«
»Außer es hat jemand einen hergebracht«, meinte Sam.
»Nein, überlegen Sie doch«, sagte Justus. »Das Heulen kommt immer aus derselben Richtung! Es wandert nicht und kommt 87
auch nicht näher. Ein echter Wolf würde aber auf der Futtersuche umherstreifen, und bestimmt fände er den Lagerplatz hier sehr verlockend.«
»Dann ist es eben kein richtiger Wolf«, sagte Sam. »Vielleicht ist es etwas anderes.«
»Ich hab’ jetzt genug«, stellte eine der Frauen fest. »Wir fahren los, und zwar auf der Stelle.«
»Nun gut«, meinte Karl Ragnarson dazu. »Die Jungen und ich werden losziehen und die Sache untersuchen. Warten Sie doch wenigstens noch, bis wir wieder da sind. Dr. Ragnarson ist ja bewaffnet. Er wird hier bei Ihnen bleiben, bis wir zurückkommen.«
»Falls Sie überhaupt zurückkommen«, unkte Sam.
Die beiden Ehepaare äußerten sich nicht mehr. Karl Ragnarson und die Jungen holten ihre Taschenlampen, und dann gingen die vier nochmals auf das Felsmassiv zu. Ein frischer Wind fegte über die schmale, kleine Insel. Die Nacht war still, bis auf das Donnern der Brandung gegen die Felsen am Südufer.
Während sie vorsichtig ausschritten, setzte das Heulen immer wieder ein.
Justus beleuchtete seine Uhr mit der Taschenlampe. »Das Heulen kommt alle zwei Minuten«, stellte er kurz darauf fest. »Viel zu regelmäßig. Kein Tier heult in sekundengenau gleichbleibenden Abständen.«
Sie gingen weiter über das baumlose Gelände und leuchteten hin und wieder mit den Taschenlampen in die Umgebung.
Schon kam
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