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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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übriggeblieben wäre, hätte ich es trotzdem gewagt.«
    Jimmy sagte nichts mehr. Er war sehr glücklich.

14
    »Hallo, Jimmy.«
    Der Journalist saß behaglich auf einer Bank im Hyde Park und nahm eben den Hut ab. Dann sah er sich nach dem Mann um, der ihn anrief. Er sah nur noch eine Hand, die ihm aus einem Auto zuwinkte und einen grauen Filzhut schwenkte, außerdem das Ende einer langen Zigarre. Aus all diesen Anzeichen schloß er, daß es niemand anders sein konnte als Holland Brown. Das Auto bremste, der Zeitungsmagnat lehnte sich über den Rand des Wagens und streckte Jimmy die Hand entgegen.
    »Es ist ja alles im Fluß«, sagte er. »Ich bin Ihnen äußerst dankbar, daß Sie die ersten Nachrichten vom Selbstmord des alten Léman an mich geschickt haben. Aber was steckt denn dahinter?«
    Jimmy zwinkerte ihm zu.
    »Neun Kapitel meiner Millionengeschichte haben sich schon abgespielt, Mr. Brown. Ich weiß nur noch nicht, in welchem Kapitel ich die Enthüllung bringen soll.«
    Holland Brown war trotz seiner äußeren Ruhe und Behaglichkeit doch ein sehr tüchtiger Zeitungsmann. Er hatte sich von unten emporgearbeitet und kannte das Zeitungsgeschäft. Er nahm die Zigarre aus dem Mund und sah Jimmy durchdringend an.
    »Ich habe tatsächlich das Gefühl, daß Sie dabei sind, eine Millionengeschichte zu schreiben. Selbstmord kann das nicht sein.«
    »Lesen Sie später in Kapitel sechs nach, wenn Sie die Geschichte bekommen.«
    »Sollte ich in Paris sein, wenn Sie Ihre Geschichte beenden, dann schicken Sie sie mir nicht zu. Senden Sie mir nur ein Telegramm, dann komme ich sofort im Flugzeug nach London. Ich werde Ihnen natürlich nicht eine Million Dollar dafür zahlen, denn ich will nicht haben, daß mich die Leute für verrückt halten, aber auf ein glänzendes Honorar können Sie rechnen.«
    »Schön, ich werde meine Rechnung danach einrichten, Mr. Brown.«
    »Kann ich etwas tun, um Ihnen zu helfen?«
    Jimmy dachte einen Augenblick nach.
    »Ist Mrs. Brown in Paris?«
    »Nein, sie ist im Augenblick in London, und zwar mit unseren beiden Töchtern. Aber warum fragen Sie?«
    »Sehen Sie, es ist eine junge Dame in diesen Fall verwickelt.«
    »Ach, meinen Sie die Nichte des alten Léman? Aber warum werden Sie denn so furchtbar rot, Jimmy? Sie wollen doch nicht etwa die Millionengeschichte heiraten?«
    »Nein, selbstverständlich heirate ich nicht die Geschichte«, erwiderte Jimmy. »Aber ich wäre Mrs. Brown sehr zu Dank verpflichtet, wenn sie sich Miss Lémans annehmen würde. Sie steht ganz allein in London und hat kaum Damenbekanntschaften.«
    »Ich werde das Auto zu ihrer Wohnung schicken. Wo ist sie augenblicklich? Meiner Frau wird es Freude machen, ihr zu helfen.«
    Plötzlich sah er Jimmy an.
    »Ist das Mädchen am Ende irgendwie in Gefahr?« fragte er schnell.
    Jimmy nickte.
    »Ich weiß nicht, was es ist, und ich kann auch keine Gründe dafür angeben, aber ich habe das Gefühl, daß sie sich in großer Gefahr befindet. Hier ist ihre Adresse.«
    Er schrieb sie auf ein Blatt seines Notizbuches und gab es seinem früheren Chef.
    »Heute nachmittag um zwei werde ich den Wagen schicken ist es so recht? Meine Frau oder auch meine Töchter werden sie im Hotel abholen.«
    Jimmy schüttelte Brown dankbar die Hand und setzte sich beruhigt wieder auf seine Bank. Den Morgen hatte er gut verbracht. Eine der Hauptschwierigkeiten, die ihm Sorge bereiteten, war nun aus der Welt geschafft.
    Er mußte zu Faith gehen, ihr erzählen, was er getan hatte, und vor allem ihre Einwilligung einholen. Es gab noch eine Menge zu tun; außerdem hatte er eine Verabredung zum Mittagessen mit Blessington. Und er wußte, daß er viel ruhiger und besser arbeiten konnte, wenn sich Faith in Sicherheit befand. Er fuhr sofort mit einem Taxi zum Hotel und schickte einen Pagen zu ihrem Zimmer. Aber der kam zurück und sagte ihm, die junge Dame sei vor einer halben Stunde ausgegangen. Er wartete, bis es Zeit war, zu Tisch zu gehen, und bat Blessington dann telefonisch, zu ihm ins Hotel zu kommen. Aber als der Inspektor in die Hotelhalle trat, war Faith immer noch nicht angekommen.
    »Vielleicht speist sie außerhalb?« meinte er.
    Jimmy schüttelte den Kopf.
    »Sie hat mir ausdrücklich versprochen, mich vor dem Essen zu treffen, und ich weiß, daß sie ihre Verabredung mit mir unter allen Umständen einhalten wird - besonders unter den jetzigen Umständen«, fügte er hinzu.
    Blessington fragte nicht, was Jimmy damit meinte, aber er erriet, was es zu

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