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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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habe.«
    Er trat an einen Schreibtisch und bedeckte einen Bogen nach dem anderen mit seiner großen, klaren Schrift. Aber während er arbeitete, hatte er ständig das Ungewisse Gefühl, daß ihm schweres Unglück drohte. Ja, er hatte im Unterbewußtsein die Empfindung, daß Faith in Gefahr war. Aber trotzdem fesselte ihn seine Arbeit so sehr, daß seine Feder geradezu über das Papier flog. Und nach und nach gelang es ihm, die Millionengeschichte zu rekonstruieren. Der Polizeiinspektor hatte auf einem Stuhl neben ihm Platz genommen. Seine Aufmerksamkeit teilte sich zwischen dem eifrig arbeitenden Jimmy und der Schwingtür, die jeden Augenblick in Bewegung gesetzt wurde. Faith Léman war immer noch nicht zurückgekehrt.
    »So, jetzt habe ich alles ausgearbeitet«, sagte Jimmy schließlich. »Die Trauung war nur eine Schiebung; eine Verheiratung Harry Lémans hat gar nicht stattgefunden, das wurde von John Sands nur so hingestellt. Er hat den ganzen Plan ausgedacht und zur Durchführung gebracht. In der Strafgefangenen, die ihm in den Weg kam, sah er die Frau, die er derartig unter Druck halten konnte, daß sie alles tat, was er wollte. Die konnte nicht zur Polizei gehen und ihn anzeigen! Ob er gleich von Anfang an die Absicht hatte, Léman zu ermorden, oder ob er nur hoffte, daß der Millionär bald eines natürlichen Todes sterben würde, ist im Augenblick gleichgültig. Die Hauptsache ist, daß er eine Frau hatte, die er als Mrs. Léman ausgeben konnte. Ja, und - zum Donnerwetter, jetzt weiß ich es!« rief Jimmy plötzlich. »Sands hat sie geheiratet, nicht Léman!
    Es ist ihm gelungen, Léman für einen Tag unter irgendeinem Vorwand aus der Stadt zu locken, und von all den Standesbeamten in England hat er sich den ausgesucht, der nicht mehr lange leben konnte. Dazu gehörten natürlich unendlich langwierige Nachforschungen, aber Sands hat eine unheimliche Geduld bei der Sache bewiesen. Margaret Léman ist in Wirklichkeit Margaret Sands!«
    Der Polizeiinspektor nickte.
    »Fahren Sie nur fort! Was ist sonst noch passiert?«
    »Es klappt alles vorzüglich! Léman starb an demselben Tag, an dem ich seine Trauungsurkunde ausfindig gemacht hatte. Sands wußte, daß ich die Absicht hatte, den alten Mann zu besuchen, und damit ging sein Plan in die Brüche. Er hatte den Mord geplant - aber noch viel mehr, er hatte von vornherein für ein Alibi gesorgt und alles so eingerichtet, daß der Verdacht auf einen anderen fallen mußte. Sands hatte Faith die kleine Flasche mit Blausäure geschickt! Ich erinnere mich jetzt, daß sie mir erzählte, sie hätte mit Sands über einen Fleck in ihrem Kleid gesprochen. Jetzt wird alles klar, Blessington. Sands ging mit mir zur Wohnung in der Davis Street, aber er ging zuerst allein -«
    Blessington sprang auf.
    »Selbstverständlich haben Sie recht. Ich habe mich auch täuschen lassen. Harry Léman hatte doch die Gewohnheit, zwei Likörgläser voll Kognak einschenken zu lassen, eins für sich selbst, das andere für seinen Freund. Sicherlich würde er nicht einen Kognak für einen Gast haben eingießen lassen, wenn er wußte, daß der ihm nach dem Leben trachtete. Faith hatte natürlich keine Ahnung, um was es sich bei dem Besuch von Sands handeln würde. Sie wußte nur, daß er wie gewöhnlich um acht Uhr ihren Onkel besuchen würde. Deshalb hatte sie beide Gläser eingeschenkt.
    Sands hat Sie unten allein gelassen und ist die Treppe hinaufgegangen, um mit Léman zu sprechen. Der alte Millionär hat sich zunächst wohl nichts anmerken lassen, um Sands nicht vorzeitig zu warnen. Der ging aber gleich zu dem kleinen Büfett, das an der Wand stand, und es gelang ihm, unbemerkt die Blausäure in Lémans Glas zu schütten. Dieses bot er ihm dann an.«
    Der Polizeiinspektor hielt einen Augenblick inne und überlegte, ob er in seine Schlußfolgerung alles einbezogen hatte, und Jimmy erzählte weiter.
    »Es wäre ja möglich gewesen, daß Léman zögerte. Auf jeden Fall hatte er dann aber das Glas geleert und ist ein paar Sekunden darauf zu Boden gestürzt. Entweder war er sofort tot, oder er lag in den letzten Zügen. Sands hat ihn aufgehoben und aufs Sofa gelegt. Um Léman nicht stutzig zu machen, hatte er zuerst auch ausgetrunken. Das hätte ihn natürlich verraten können. Er wußte aber, wo die Kognakflasche aufbewahrt wurde, nahm sie heraus und füllte sein Glas aufs neue. Aber nun kommt der Fehler: Er hat die Flasche auf dem Büfett stehenlassen.«
    »Meinen Sie, er wußte nicht, daß die

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