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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hätte, was sie mir an den Kopf warf.«
    Auch Morstels sah den Inspektor dauernd an.
    »Ich vermute, daß sie Ihnen auch all den Unsinn erzählt hat. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen gern die Erlaubnis, das ganze Haus vom Keller bis zum Dach zu durchsuchen. Mehr kann ich wahrhaftig nicht tun. Das einzige, was noch von ihr hier ist, sind ein paar Kleider. Wollen Sie die vielleicht sehen?«
    Mackenzie folgte ihm die Treppe hinauf zum großen gemeinsamen Schlafzimmer, das nach vorn heraus lag. In einem eingebauten Schrank fand er einen braunen Pelzmantel, drei Kleider und ein halbes Dutzend Paar Schuhe. Diese betrachtete er und entdeckte ein Paar, das noch nicht getragen war. Mackenzie, der die Frauen kannte, zog seine Schlußfolgerungen aus dieser Tatsache.
    Eine Untersuchung des Gartens und des Grundstücks brachte ihn der Lösung auch nicht näher. Er konnte sich nicht erklären, wie die Frau verschwunden sein mochte.
    »Was bauen Sie denn da?« fragte Mackenzie und wies auf einen halbvollendeten Betonanbau.
    Morstels lächelte.
    »Ich wollte einen Anbau fertigstellen. Darin sollte auch ein Schlafzimmer und ein Bad für meine Frau eingerichtet werden. Dieses Haus war ihr nicht gut genug. Der untere Teil war zu einem Wohnzimmer bestimmt, das sie gleichzeitig als Boudoir benutzen wollte. Ich bin kein vermögender Mann, Mr. Mackenzie, aber ich hätte mein letztes Geld für diese Frau hergegeben! Sie war sehr reich, sie hatte Tausende, aber ich habe davon nichts bekommen. Und ich wollte auch gar nichts davon!«
    Mackenzie holte tief Atem.
    »Dann haben Sie allerdings viel Unglück in Ihren Ehen gehabt«, meinte er, und Morstels brummte etwas, das wohl eine Bestätigung sein sollte.
    Nachdenklich reiste Mackenzie nach London zurück, und als er in Scotland Yard ankam, wartete Mona Stretelli bereits in seinem Büro auf ihn.
    »Ich kann es Ihnen schon ansehen, daß Sie nichts erreicht haben«, sagte sie.
    »Dann müssen Sie ja eine Gedankenleserin sein«, entgegnete er lächelnd. »Es steht bei mir fest - aber das sage ich Ihnen nur inoffiziell -, daß Morstels ein Lügner ist. Er mag ja auch ein Mörder sein, aber das ist noch nicht ganz erwiesen!«
    »Glauben Sie, daß Sie etwas finden würden, wenn Sie einen Haussuchungsbefehl hätten?«
    Mackenzie schüttelte den Kopf.
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte er bedauernd. »Dieser Mann ist mehr als ein gewöhnlicher Verbrecher. Wenn er diese unglückliche Frau ermordet haben sollte -«
    Er sah, daß sie bleich wurde und schwankte, und eilte zu ihr, um sie zu stützen.
    »Es ist nichts«, sagte sie, aber ihr Gesicht nahm einen leidenschaftlichen Ausdruck an, und ihre Augen blitzten so, daß er erschrak. »Und ich schwöre Ihnen«, rief sie heftig, »daß dieser Mann nicht entkommen soll. Er wird für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden -«
    Plötzlich brach sie ab, preßte die Lippen zusammen und reichte ihm die Hand.
    »Ich werde Sie nicht wiedersehen.«
    Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von ihm. Am Nachmittag berichtete Mackenzie seinem Chef über den Fall, aber der hatte wenig Hoffnung, die Sache aufzuklären.
    »Ich fürchte, wir können nichts tun. Natürlich begreife ich, daß die spanische Dame über den Verlust ihrer Schwester sehr aufgeregt ist. Aber häufig verschwinden Personen, besonders wenn sie - der Boheme angehören. Vielleicht taucht sie in kurzer Zeit in Monte Carlo auf.«
    Mackenzie war nicht der Ansicht.
    Vierzehn Tage lang sah er Mona Stretelli nicht, aber er las von ihr in der Zeitung. Es waren kostbare Juwelen versteigert worden, die einem Marquis gehörten, und sie hatte einen berühmten Ring mit einer Gemme gekauft, der früher im Besitz von Marie Antoinette gewesen war. In der Zeitung war besonders vermerkt, daß sie zweihundert Pfund dafür gezahlt hatte. In einer illustrierten Zeitschrift erschien sogar eine Abbildung des Ringes, und daraus ging hervor, daß er ein ganz besonderes Aussehen hatte und mit keinem anderen verwechselt werden konnte. Es wurde in den Blättern ausdrücklich erwähnt, daß der Ring eine außergewöhnliche Größe habe und sich wohl kaum als Schmuckstück für eine Frau eigne. Mackenzie wunderte sich, daß Mona Stretelli ihren Schmerz so schnell vergessen hatte und sich mit solchen Dingen tröstete.
    Aber dann ereignete sich etwas Unvorhergesehenes. Sie kam nach Scotland Yard, ohne sich vorher anzumelden, und suchte Mr. Mackenzie im Büro auf. Er hoffte, daß sie ihm etwas Neues über den Fall

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