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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er sterben, traf sie ihn zu leicht, würde Federico sterben.
    Himmel, hilf mir! dachte das Mädchen, schloß die Augen und schlug zu. Die Vase zerbrach. Laura hörte einen Körper zu Boden stürzen, und als sie die Augen aufriß, lag ihr Bewacher zu ihren Füßen und regte sich nicht.
    Sie ließ fallen, was sie von der zerbrochenen Vase noch in den Händen hielt, wandte sich um und rannte wie von Furien gehetzt aus dem Zimmer.
    ***
    Ich ließ die Drinks auf die Rechnung setzen; wir kehrten in unsere Zimmer zurück und bereiteten uns auf den Einsatz vor. Es wäre mir recht gewesen, wenn Vicky Bonney in Palermo geblieben wäre, und ich ließ auch eine diesbezügliche Bemerkung fallen, die meine Freundin aber geflissentlich überhörte.
    Sie hatte sich vor kurzem entschlossen, mich im Kampf gegen die schwarze Macht zu unterstützen, und sie nahm diesen Entschluß sehr ernst.
    Früher hatte sie sich mehr im Hintergrund gehalten, hatte mit beachtlichem Erfolg Bücher geschrieben und dafür gesorgt, daß ich mich wohlfühlte, wenn ich nach Hause kam.
    Leider hielt mich mein Job die meiste Zeit aber so sehr in Trab, daß ich Vicky viel zu selten sah. Dem konnte man nur auf eine Art Abhilfe schaffen: Vicky mußte öfter an meine Seite treten. Das hatte sie getan, und sie war in kurzer Zeit zu einer mutigen Kämpferin gegen das Böse geworden.
    Wir trafen uns auf dem Hotelparkplatz und stiegen in den roten Maserati. Mein Magen krampfte sich zusammen, wenn ich an die Feuerinsel dachte.
    Wie ging es Tucker Peckinpah und Cruv? Lebten sie noch? Oder waren sie und alle anderen Insassen des Flugzeugs Opfer des wiedererwachten Ungeheuers geworden?
    Ich fuhr zum Hafen und suchte nach einer kleinen, schnellen Yacht, die wir mieten konnten. Schon nach kurzer Zeit hatten wir das Gesuchte gefunden.
    Der Eigner des Bootes verlangte einen hübschen Batzen Geld als Kaution. Ich stellte einen Scheck aus, den er nach einem kurzen Telefonat akzeptierte.
    Er hatte erfahren, daß es gutes Geld war. Tucker Peckinpahs Geld.
    Wir brausten mit der vollgetankten Yacht los, ließen Palermo hinter uns und nahmen Kurs auf die Feuerinsel.
    ***
    Don Primo Poccani stürzte in die Tiefe und brüllte dabei aus Leibeskräften. Mit zunehmender Fallgeschwindigkeit sauste er an der grauen Klippenwand vorbei, der schäumenden, gischtenden Brandung entgegen, wo er nach einem mörderischen Aufprall mit zerschmetterten Knochen liegen würde.
    Er konnte nicht denken, nur schreien. Der Fall schien kein Ende zu nehmen, doch Poccani sollte nicht sterben. Die Todesangst sollte ihm lediglich klarmachen, wie klein er, der große Mafiaboß, eigentlich war.
    Er hatte sich bisher für den Größten gehalten, doch es gab jemanden, der wesentlich größer war, und der ließ ihn zum erstenmal seine Macht spüren.
    Die Satansfalken warteten nur einen Augenblick, dann stürzten sie hinter dem Mafiaboß her, krallten ihre Fänge in seine Kleidung, hielten ihn fest, beendeten seinen Sturz und flogen mit ihm über das Meer, fort von der Küste, fort von Sizilien.
    Primo Poccani befand sich in Bauchlage, und er begriff nicht, was mit ihm passierte. Jeder Arm, jedes Bein wurde von einem Falken festgehalten, und der fünfte Vogel hatte seine Krallen in der Mitte seines Körpers ins Jackett geschlagen.
    Die Tiere bewegten synchron ihre Schwingen und trugen Don Primo über das blaue Wasser des Tirrenischen Meers. Es war unvorstellbar!
    Poccani hatte noch nie an seinem Verstand gezweifelt, aber in diesen Augenblicken wußte er nicht, ob er noch normal war. Seine Kleidung war vom Schweiß der Todesangst durchtränkt.
    Der Wind, der durch den Stoff blies, ließ ihn frösteln.
    Woher kamen diese Vögel? Aus welchem Grund hatten sie ihn angegriffen? Und wohin wollten diese unheimlichen Tiere ihn nun bringen?
    Sie hatten Franco grauenvoll zugerichtet, und Don Primo konnte nicht verstehen, warum sie mit ihm nicht ebenso verfahren waren.
    Die Satansfalken stiegen noch höher. Von Zeit zu Zeit sah Don Primo Schiffe unter sich, und wenn er nach vorn schaute, konnte er die Liparischen Inseln sehen.
    Eine davon trug den Namen Monte Fuoco. Dorthin sollte Aldo Varese den jungen Mann bringen, den er, Poccani, zum Tod verurteilt hatte.
    Er wandte den Kopf und sah den Falken zu seiner Rechten an. Der Blick des Vogels war schmerzhaft wie ein Messerstich.
    »Wohin bringt ihr mich?« schrie Primo Poccani heiser. »Was habt ihr mit mir vor?«
    Einen Augenblick lang glaubte er, die Vögel würden ihn

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