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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verstehen, aber dann tat er diesen Gedanken als verrückt ab.
    Weiter, immer weiter trugen die Falken ihn auf das Meer hinaus, an Vulcano und Lipari vorbei. Poccani hielt still. Es hatte keinen Zweck, sich jetzt loszureißen.
    Bei einem Sturz aus dieser Höhe war das Wasser dort unten hart wie Beton. Don Primo mußte hinnehmen, was mit ihm geschah, er konnte nichts mehr beeinflussen.
    Von Minute zu Minute wurde deutlicher, daß das Ziel der geheimnisvollen Greifvögel der Monte Fuoco war. Sie verloren allmählich an Höhe und flogen auf den Krater des Feuerbergs zu. Sie verlangsamten ihren Flug, schwebten jetzt mehr, und Don Primo hatte Gelegenheit in den tiefen Kraterschlund hinabzusehen.
    Abermals reagierte er mit Fassungslosigkeit, denn jedermann war bekannt, daß dieser Vulkan vor langer Zeit erloschen war. Wieso kochte dann aber dort unten glühende Lava?
    Das flüssige Gestein dampfte, wallte und brodelte. Der Monte Fuoco war wieder aktiv, und niemand wußte davon.
    Die Falken erreichten mit ihrer Last die Kratermitte. Der Mafiaboß spürte die Hitze, die aus dem großen Steinschlot zu ihm emporstieg, und ihm drohte übel zu werden von den Dämpfen und Gasen, die ihm der Feuerberg entgegenblies.
    Einer der Satansfalken stieß plötzlich ein lautes Krächzen aus. Es klang wie ein… Kommando.
    Was passiert jetzt? durchzuckte es Don Primo. Im selben Moment erfuhr er es.
    Die Satansfalken ließen ihn los. Und das mitten über dem Krater.
    Primo Poccani fiel. Diesmal stürzte er jedoch keiner gischtenden Brandung entgegen, sondern rot glühender Lava…
    ***
    Ich hielt das Steuerrad fest in der Hand. Vicky Bonney lehnte an mir, während Mr. Silver den wachsamen Blick über das Meer schweifen ließ.
    Er schien mit einem Angriff zu rechnen, und ganz abwegig war diese Befürchtung nicht, denn die Satansfalken hatten schon einmal zugeschlagen und konnten es jederzeit wieder tun.
    Die Yacht stampfte kraftvoll durch die sanfte Dünung des Meeres, während meine Gedanken vorauseilten und sich mit Vulkan, dem gefährlichen Magier-Dämonen, befaßten.
    Würden wir ihm auf der Feuerinsel begegnen? Oder begnügte er sich damit, Tansul wiedererweckt zu haben? Dagegen sprach der Einsatz der Satansfalken.
    Es war eher zu befürchten, daß Vulkan länger bleiben und seine Machtposition ausbauen wollte. Ich atmete tief durch.
    »Woran denkst du, Tony?« fragte mich meine Freundin.
    »Er denkt an Vulkan und Tansul«, sagte Mr. Silver, der sich in meine Gedanken eingeschaltet hatte und daher wußte, was mich beschäftigte.
    »Befürchtest du, diesmal zu scheitern?« fragte Vicky Bonney.
    Ich schüttelte grimmig den Kopf. »Wir werden einen Weg finden, mit Tansul und Vulkan fertigzuwerden. Wir haben bisher immer einen Weg gefunden.«
    Ich sagte das sehr bestimmt, aber war ich wirklich so sehr davon überzeugt? Ich mußte positiv denken. Wer in einen Kampf zieht und davon überzeugt ist, daß er ihn nicht gewinnen kann, ist von vornherein verloren.
    Die Entfernung schrumpfte, aber es würde noch eine Weile dauern, bis wir die Feuerinsel erreicht hatten.
    »Tony!« rief plötzlich Mr. Silver und wies nach oben.
    Mein Blick folgte seinem ausgestreckten Arm, und nun sah ich sie ebenfalls, die fünf Satansfalken. Sie trugen einen Menschen in ihren Fängen und waren mit ihm zur Feuerinsel unterwegs!
    ***
    Ein Mann wurde von Vulkans Blutvögeln entführt! Wir sahen es und konnten nichts dagegen tun. Reglos hing das Opfer in den Fängen der Tiere.
    »Ob der Mann noch lebt?« fragte Vicky Bonney.
    »Das läßt sich auf diese Entfernung nicht feststellen«, antwortete ich. »Ich kann nur annehmen, daß er nicht tot ist. Würden sich die Greifvögel mit einer Leiche so viel Mühe machen? – Silver, kannst du nichts tun?«
    Der Ex-Dämon konzentrierte sich und aktivierte seine übernatürlichen Fähigkeiten, die ziemlich beachtlich waren, doch diesmal versagten sie. Die Entfernung war einfach zu groß.
    Ich ließ den Motor auf Hochtouren laufen, aber die Falken überholten uns mühelos und erreichten die Feuerinsel viel früher als wir.
    »Sie sinken«, stellte Mr. Silver fest. »Ob der Mann als Opfer für Tansul gedacht ist?«
    Ich holte aus der schnellen Yacht alles heraus, hatte nur den Wunsch, die Feuerinsel so rasch wie möglich zu erreichen. Während ich meine Finger um das Steuerrad krampfte, sah ich die Falken auf den Krater des Vulkans zugleiten.
    Sie erreichten die Mitte des steinernen Schlunds, und im selben Moment spannte sich

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