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0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachten. Ich wechselte meinen Standort immer, in dem ich einen Rundgang machte.
    Hinter der Gaststätte befand sich noch ein kleiner Parkplatz. An seiner Rückseite wuchs ein Buschgürtel, dahinter begann direkt der dichte Mischwald.
    Dort konnten sie stecken. Die Sonnenstrahlen fielen gegen den Blätterwirrwarr und malten ihn, an. Manchmal wurden sie auch reflektiert, so daß hin und wieder ein Blitzen in der Luft lag.
    Ich hielt vergeblich nach den Hyänen Ausschau, zuckte nur immer zusammen, wenn ich ihr Heulen hörte.
    Einer fing an, andere stimmten mit ein. Ich lauschte konzentriert und gelangte zu der Überzeugung, daß es sich um mindestens vier Hyänen handeln mußte.
    Auf meinem Gesicht lag der kühle Schweiß. Ich bekämpfte die Unruhe in meinem Innern und hörte hinter mir die Stimme des Mädchens. Was Arlette sagte, war nicht zu verstehen. Möglicherweise betete sie auch, daß alles glattgehen möge.
    Ich aber wartete weiter…
    Hin und wieder bewegten sich die Blätter im Unterholz zwischen den Bäumen. Vielleicht schlich dort eine Hyäne her. Es konnte auch sein, daß es nur der Wind war, der durch den Wald fuhr.
    »Haben Sie etwas entdeckt?« fragte Arlette.
    »Nein, keine Hyäne.«
    »Aber die sind da.«
    »Sicher.«
    »Wen oder was wollen die überhaupt?«
    »Vielleicht uns.«
    »Da müßten sie einen Grund haben. Ich gab ihnen nie einen.«
    »Wissen Sie, Arlette«, sagte ich und drehte mich dabei um. »Die Hölle geht oft seltsame Wege.«
    Ihre Augen wurden groß. »Was soll ich denn davon halten? Wissen Sie mehr darüber?«
    »Möglicherweise.«
    Sie schwieg, weil sie nicht wußte, was sie noch sagen sollte, aber sie musterte mich mißtrauisch. Erst nach einiger Zeit hatte sie wieder die passenden Worte gefunden. »Sie sind bestimmt nicht ohne Grund bei mir erschienen. Sollte ich mich denn so in Ihnen getäuscht haben, John Sinclair?«
    »Das haben Sie sicherlich nicht. Was immer auch geschieht, Arlette, ich stehe auf Ihrer Seite.«
    »Das beruhigt mich.« Auch in den folgenden zwei Minuten bekam ich keine Hyäne zu Gesicht, so scharf ich auch nach ihr Ausschau hielt. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt, aber sie würden noch lauern. Diese Tiere besaßen eine große Geduld. Dafür hörten wir Schritte.
    »O nein, da kommt jemand!« hauchte Arlette.
    »Sieht so aus.«
    Sie lief zum Fenster neben der Tür und warf vorsichtig einen Blick hinaus. »Es ist ein Mann. Er hat sich an den Tisch gesetzt, an dem auch Sie gesessen haben.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Wie sieht er denn aus?«
    »Vielleicht so groß wie Sie, aber er ist dunkelhaarig und hat gebräunte Haut. Der könnte ein Urlauber sein. Wie es aussieht, ist er völlig ahnungslos. Himmel, hat der Nerven.«
    »Lassen wir ihn sitzen«, schlug ich vor. »Wenn er merkt, daß hier nicht bedient wird, verschwindet er von allein.«
    »Glauben Sie das?«
    »Nicht so recht.«
    »Ich auch nicht.«
    Wir warteten. Aber auch der andere hatte Zeit. Und die Hyänen schienen zu merken, daß sie nicht erwünscht waren. Sie hatten ihr Heulen eingestellt.
    Draußen sah es wieder völlig normal aus. Ein herrlicher Sommertag, wie man ihn im Monat Mai nicht allzu oft erlebte.
    Arlette drehte sich um. »Ich kann es nicht mehr aushalten und auch nicht zusehen, wie der Mann da hockt. Ich gehe jetzt raus und sage ihm, daß wir das Gasthaus geschlossen haben.«
    »Das wird wohl am besten sein.«
    »Gut, dann gehe ich jetzt. Halten Sie mich unter Beobachtung, bitte.«
    »Sicher.« Ich lächelte ihr zu.
    Arlette zitterte, als sie die Tür öffnete und ins Freie trat. Der Mann am Tisch hatte in eine andere Richtung geschaut, drehte sich aber jetzt um, weil er das Geräusch der sich öffnenden Tür vernommen hatte.
    »Ich dachte schon, es wäre keiner da.« Er sah gut aus in seiner hellen Kleidung und der Sonnenbräunen Haut. Wie ein Urlauber, der die schönen Tage genoß.
    Arlette hatte die Tür nicht geschlossen, so daß ich den Dialog zwischen den beiden verstehen konnte. »Eigentlich haben wir geschlossen, Monsieur.«
    »Ich habe kein Schild gesehen.«
    Arlette gab eine gute Antwort. »Es hat sich in der Gegend herumgesprochen, daß wir an diesem Tag geschlossen haben.«
    »Da müssen Sie mich entschuldigen. Ich komme nicht von hier. Bin aber sehr durstig. Wenn Sie trotzdem eine Flasche Bier für mich hätten? Ich zahle sie schon jetzt.« Er legte einen Geldschein auf den Tisch und brachte das Mädchen somit in Zugzwang.
    Arlette zögerte.
    »Nehmen Sie ihn

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