Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte nichts dagegen einzuwenden. Bevor er einstieg, wurde er von seinem Freund festgehalten.
    »John, wie kann diese Frau behaupten, daß sie dich gesehen hat?«
    Sinclair hob die Schultern. Er zog ein verzweifeltes Gesicht. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Vielleicht ist es bei ihr eine Psychose«, vermutete Suko. »Sie will sich Unbedingt ein Feindbild schaffen, und das hat auch geklappt. So sehe ich es.«
    »Da kannst du recht haben.«
    Der Chinese nickte. »Ich bin gespannt, wie sie reagiert, wenn wir die Wohnung betreten. Auf jeden Fall sollten wir die Frau genau im Auge behalten.«
    Sinclair nickte nur, stieg ein und startete den Motor…
    ***
    Die Straße der Teufel begrüßte mich mit einem schaurigen Gesang.
    Hohl und unheimlich klang mir das Heulen der Hyänen entgegen und schien hinter mir in die düstere Gewitterwolke einzudringen, um dort zu verhallen.
    Der eine Donnerschlag hatte sich für mich angehört wie ein Startsignal.
    Als ich die Wolke abermals anschaute, war das übergroße Gesicht des Teufels verschwunden.
    Die Wand sah wieder völlig normal aus…
    Kein einziger Sonnenstrahl stach aus den Wolken gegen das düstere Gemäuer der Komturei. Da standen sich die alten Gebäude und Ställe noch gegenüber, so daß sich zwischen ihnen so etwas wie eine menschenleere Straße befand.
    Zu einem Gewitter gehört Wind.
    Auch hier war dies der Fall. Die erste Bö fiel in die enge Straße ein und wirbelte den Staub in die Höhe, der an mir vorbeiflog. Ein trockener Geruch breitete sich aus. So rochen eben alte Mauern und Steine, wie ich sie vor mir hatte.
    Die ersten Schritte lagen bereits hinter mir. Ich kam mir vor wie ein einsamer Western-Held, als ich am Beginn der Straße stand und in die leere Häuserzeile hineinschaute. Im Western kommt immer der zweite Duellant. Hier ließ sich niemand sehen.
    Beruhigend für mich war der Druck der Waffen. Wenn ich sie zog, geschah dies innerhalb einer Sekunde. In der Zeitspanne konnte ich auch schießen.
    Ich drehte mich nach rechts und schritt auf das erste Haus zu. Es war aus mächtigen Klötzen errichtet worden, hatte keine Schießscharten, wie oft üblich gewesen im Mittelalter, sondern viereckige Fensteröffnungen.
    Es war still geworden. Hoch über mir ballten sich die Wolkenfelder noch stärker zusammen. Dahinter stand irgendwo der Ball einer heißen Sonne, die auch die Schwüle brachte.
    Es herrschte eine gespannte Atmosphäre. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Jedes Geräusch hörte sich doppelt so laut an wie normal. Auch das Schleifen meiner Schritte.
    Der Boden war mit hohem Gras bewachsen. Aber zwischen den einzelnen Abschnitten schimmerten die grauen Platten der Steine durch, mit denen die Straße einmal belegt gewesen war.
    Scheiben sah ich nicht in den Fensteröffnungen. Wenn ich einen Blick hindurch werfen wollte, mußte ich mich auf die Zehenspitzen stellen, aber ich ging vor bis zu einer Tür.
    Noch betrat ich das Haus nicht.
    Irgendwo hatte ich ein Geräusch vernommen. Typische Laute, die entstehen, wenn ein Tier über den Boden huscht.
    Das Tappen von Pfoten…
    Katzen oder Hunde waren es sicherlich nicht. Ich rechnete mit einer Hyäne.
    Aber ich sah sie nicht, sosehr ich mich auch anstrengte. Vorsichtig streifte ich die Kette über den Kopf und steckte das Kreuz griffbereit in die Tasche.
    Wenn die Hyäne kam, würde ich ihr diese »Waffe« entgegenhalten. Sie hielt sich zurück. Das Tappen der Pfoten verklang zudem, so daß ich das Haus betreten konnte.
    Die dicken Mauern hatten einen Teil der Wärme abgehalten. Ein kühler Schauer erfaßte mich, als ich innerhalb des Hauses stand und in die Dunkelheit starrte.
    Nur schwach malten sich die Innenmauern ab, die die einzelnen Räumlichkeiten voneinander trennten.
    Mit der Taschenlampe leuchtete ich den Boden nach Spuren ab. Die eines Menschen entdeckte ich nicht in der Staubschicht. Dafür sah ich die Abdrücke der Pfoten.
    Hier waren die Hyänen also auch gewesen…
    Ich schob mich dicht an einer Wand entlang auf eine Treppe zu, über die ich den Lampenschein geistern ließ. Auch die Stufen bestanden aus Steinquadern.
    Die Treppe sah stabil aus. Ich hatte sie schnell hinter mich gebracht und stand in der ersten Etage, die nur aus einem großen Raum bestand.
    Staub, Spinnweben, Fensterlöcher, die zur Rückseite hin zeigten. An eines der Fenster trat ich und lehnte mich hinaus. Ich sah die Landschaft, die unter dem fahlen Gewitterlicht lag. In der Ferne zeigte der Himmel einen hellen Streifen. Es

Weitere Kostenlose Bücher