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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachzeichnete. In der Kirche mußten Kerzen brennen.
    Sie sahen auch den kleinen Anbau, wo sich der Eingang befand. Durch ihn mußten sie, um das wesentlich größere Kirchenschiff zu erreichen.
    Bevor sie damit begannen, berieten sie flüsternd ihr weiteres Vorgehen.
    Niemand war da, der Widerspruch einlegte, als ihr Anführer die Rollen verteilte.
    Die MPis waren durchgeladen, und eigentlich konnte nichts mehr schiefgehen…
    ***
    Suko hatte das Geräusch vom Eingang her gehört und war gewarnt worden. Zum Glück hatte er guten Ohren, manchem anderen wäre der Laut kaum aufgefallen, aber der Inspektor war es gewohnt, immer auf seine Umgebung zu achten.
    Und er konnte sich lautlos bewegen, was er auch tat. Sehr vorsichtig setzte er seine Schritte.
    Er bewegte sich vorbei an den Grabplatten, auf denen die Gestalten der hier ruhenden Templer-Ritter in Stein nachgebildet waren. Manche von ihnen wurden auch von den Ausläufern des Kerzenscheins erfaßt, so daß sie aussahen, als würden sie leben.
    Weitere Schatten bewegten sich über die Wände oder glitten lautlos wie dünne Tücher an den Säulen hoch, die Suko als Deckung dienten, denn hinter einer Säule blieb er stehen. Sie deckte ihn zum Eingang hin ab.
    Wer dort eintrat, würde ihn nicht sofort sehen können.
    Der- oder diejenigen, die den alten Tempel betreten wollten, hielten sich noch zurück. Sie waren sehr vorsichtig und wollten keinesfalls zu früh Verdacht erregen.
    Leider reichte der Kerzenschein in seinen Ausläufern nicht bis in die Nähe des Eingangs, so daß sich dort die Dunkelheit ballte. Und in ihr verschmolzen die Eindringlinge.
    Suko hatte auf seine Uhr geschaut. Seit er das Geräusch vernommen hatte, war ungefähr eine halbe Minute vergangen. Zu ihr addierten sich noch einige Sekunden, bis es ihm endlich gelang, einen der Eindringlinge zu erkennen. Er schob sich aus der Finsternis der Tür hervor, ging geduckt, auf leisen Sohlen und hielt etwas in der Hand, das beim Näherkommen erst zu erkennen war, als es einen Schatten warf.
    Suko kannte diesen Gegenstand, und er gehörte zu den Dingen, die der Inspektor haßte.
    Es war eine Maschinenpistole!
    Zunächst verstand der Inspektor gar nichts mehr. Was wollte dieser Typ mit einer MPi? Der Mann im Sarg war bereits tot, den konnte man nicht mehr erschießen.
    Oder wußte der Mann vielleicht, daß sich der Tote nicht allein im Tempel befand?
    Auch das war möglich, aber Suko wartete zunächst einmal ab. Das war gut so, denn zu dem ersten gesellte sich ein zweiter. Er bewegte sich auf die andere Seite hin und damit weg von seinem Kumpan, so daß Suko, wenn die Typen weitergingen, praktisch von ihnen in die Zange genommen werden konnte.
    Das gefiel Suko natürlich überhaupt nicht, und so preßte er sich noch enger gegen die Säule, um so spät wie möglich entdeckt zu werden. Er atmete nur sehr flach, nichts sollte ihn verraten, und er drückte sich selbst die Daumen.
    Suko hatte sich dabei so weit zurückgezogen, daß er die anderen nicht sehen konnte. Er mußte sich nach den Geräuschen orientieren, und er erkannte sehr deutlich, daß sich die beiden Eindringlinge dem Sarg näherten. Sie wollten also etwas von der Leiche.
    Nur - was konnte man mit einem Toten anfangen? Diese Frage stellte sich Suko bereits zu diesem Zeitpunkt, wo die Männer ihr Ziel noch nicht erreicht hatten.
    So wartete er weiter.
    In Gedanken zählte er die Schritte mit.
    Wenn ihn nicht alles täuschte und die Kerle so weitergingen, mußten sie nach vier Schritten ihr Ziel erreicht haben. Er hörte auch nichts mehr und riskierte es, ein wenig vorzurücken.
    Er blickte nach links.
    Die beiden Eindringlinge wandten ihm den Rücken zu, weil sie gemeinsam an einer Seite des Sargs standen und hineinsahen. Einer von ihnen jedoch setzte sich in Bewegung und schritt um die Totenkiste herum. Er hatte dabei den Kopf etwas angehoben, über sein Gesicht huschte der Widerschein des Kerzenlichts, und er nickte seinem Partner zu, bevor er sprach: »Ja, das ist der Hundesohn.«
    »Okay, dann hol den Deckel.«
    »Wo steht der denn?«
    »Hinter dir, verdammt!« lautete die gezischte Antwort.
    Der zweite Mann lachte. »Du hörst dich an, als hättest du Angst. Ist dem so?«
    »Wohl fühlte ich mich nicht gerade. Dieses Ding hier ist mir verdammt unheimlich.«
    »Was tot ist, das bleibt auch tot. Hol endlich den komischen Deckel, verdammt.«
    »Ja, ja…« Der Mann wandte sich ab. Er trug sichtbar keine Waffe und benötigte auch beide Hände, um

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