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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte sich unwillkürlich.
    Jane Collins wunderte sich. »Wieso? Kennst du sie nicht?«
    »Nein, ich habe nur von ihr gehört. John erzählte ja davon. Du bist hier entführt worden, nicht?«
    »Ja, hier hat mich der Teufel geholt.«
    Die beiden Frauen waren mit Glendas Wagen gefahren, aber nicht direkt bis an die Templer-Kirche heran. So weit trauten sie sich nicht vor, zudem war ihnen etwas aufgefallen.
    Die beiden parkenden Wagen!
    Einen davon kannten sie. Es war ein Leichenwagen, und sie wußten, daß Suko damit losgefahren war. Aber für die Anwesenheit des zweiten Fahrzeugs hatten sie keine Erklärung. Sie kannten es auch nicht.
    Zum Glück stand ihr Wagen jenseits des kleinen Platzes, und Glenda schüttelte den Kopf, bevor sie fragte: »Wer kann das sein?«
    Jane lachte leise. »Bestimmt keine Freunde von Suko.«
    »Das glaube ich auch.«
    Jane nahm den Faden wieder auf. »Ich frage mich nur, wer noch davon gewußt hat, daß sich Suko mit der Leiche in Richtung Templer-Kirche zurückzieht.«
    »Außer uns nur Sir James.«
    »Und der wird den Wagen kaum geschickt haben«, murmelte Jane mit einem sehr nachdenklichen Unterton in der Stimme. »Mir gefällt so einiges nicht. Ich habe das Gefühl, an einer langen Leine zu hängen.«
    »Und an wessen Leine?«
    »Logan Costello!«
    Glenda atmete durch die Nase. »Ich habe es ja nicht ausgesprochen, weil ich Angst davor hatte, mich lächerlich zu machen. Mittlerweile aber glaube ich auch daran. Ich komme mir vor wie eine Schachfigur, die von einem Unbekannten Spieler hin- und hergeschoben wird. Da kannst du sagen, was du willst, Jane, wir laufen immer hinterher. Inzwischen haben die anderen Zeit, sich um den echten John Sinclair zu kümmern.«
    Glenda senkte ihre Stimme. »Ich werde einfach das Gefühl nicht los, irgendwann vor seiner echten Leiche zu stehen.«
    »Vorsicht«, warnte Jane. »Noch gibt es keinen Beweis dafür, daß ich mit meiner Vermutung recht habe. Es sind alles nur Vermutungen, die sich auf keine konkreten Ergebnisse stützen.«
    Für Glenda war das Thema damit abgeschlossen. Sie schob es bewußt von sich. Wenn sie zu stark daran dachte, drehte sie irgendwann noch durch. Deshalb deutete sie auf den dunklen Umriß der Templer-Kirche.
    »Im Innern müssen Kerzen brennen, sonst würde sich das Licht hinter den Scheiben nicht so sehr bewegen.«
    »Klar. Suko hält Totenwache.«
    Glenda schüttelte sich. »Das könnte ich nicht.«
    »Aber wir werden es uns ansehen und auch die Leiche sehr genau untersuchen.« Jane stieß ihre Begleiterin an. »Komm, die Sache brennt mir allmählich auf den Nägeln.«
    So lautlos wie möglich setzten sich die beiden Frauen in Bewegung. Sie hielten sich im Schatten und vermieden es, in den blassen Lichtkreis einer einsam stehenden Laterne zu geraten, weil beide damit rechneten, beobachtet zu werden.
    Weit kamen sie nicht. Sie befanden sich noch vor der Stelle, wo die beiden um die Kirche herumführenden Wege zusammentrafen, als sie das Geräusch einer sich öffnenden Tür vernahmen.
    Und das war an der Kirche aufgeklungen.
    Sofort blieben sie stehen, zogen sich etwas zurück und duckten sich. Ihr Standort war gut gewählt, denn sie konnten beide parkenden Fahrzeuge im Auge behalten.
    Dort, wo sich der Eingang befand, bewegten sich innerhalb der Dunkelheit Schatten.
    »Das sind mehrere!« hauchte Glenda.
    Sie bekam keine Antwort. Jane beobachtete mit starren Blicken, was sich da tat.
    Zwei Männer verließen die Kirche. Sie gingen nicht normal, sondern leicht gebückt, und sie trugen einen Sarg!
    Glenda atmete scharf. Sie konnte ihre Überraschung nicht so stark unterdrücken wie Jane Collins. »Das ist doch nicht wahr! Die holen John aus der Kirche!«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Und jetzt?«
    »Abwarten.« Jane legte Glenda eine Hand gegen die Hüfte, als sie sah, wie unruhig die Sekretärin plötzlich geworden war. »Nur keine Panik, Glenda, nur nichts überstürzen.«
    »Das sagst du so leicht.«
    Jane gab keine Antwort mehr. Beide erkannten, daß der zweite Wagen das Ziel der beiden Sargträger war. Platz genug war dort vorhanden, sie konnten ihn bequem auf die Ladefläche schieben.
    Die Männer arbeiteten schnell und routiniert. Man merkte ihnen an, daß sie so etwas nicht zum erstenmal taten.
    Bevor sie die Heckklappe schlössen, erschien vom Eingang der Kirche her noch eine dritte Gestalt, die sich zu ihnen gesellte. »Alles erledigt«, sagte der Mann mit halblauter Stimme, aber dennoch verständlich. »Wir

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