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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sorte von Killern, die zuviel von sich selbst in die Aufgabe mit hineinlegten und nicht so cool waren, wie sie eigentlich hätten sein sollen.
    Da schäumten die Emotionen über, sie ließen sich zu leicht ablenken.
    Für Suko ein Vorteil, den er aber leider noch nicht ausnutzen konnte, denn Mario paßte sehr gut auf.
    Dennoch war es dem Inspektor gelungen, sich einer der vier Kerzen auf eine kurze Distanz hin zu nähern. Er brauchte nur den Arm ein wenig auszustrecken, um sie zu erreichen.
    Darauf baute Suko seinen risikoreichen Plan auf.
    Mario hatte den Befehl erhalten, mit dem Mord noch ein wenig zu warten. Nur eine genaue Zeitangabe war ihm nicht mitgeteilt worden, und so wurde er allmählich nervös. Wenn er es gekonnt hätte, wäre sein Blick sicherlich auf die Uhr gefallen, aber das konnte er nicht riskieren.
    Suko jedoch riskierte es und schloß die rechte Hand um die hohe Kerze.
    Sofort reagierte Mario. Er sackte in den Knien ein und hörte Sukos Stimme: »Moment, ich möchte noch einen letzten Wunsch äußern. Darf ich das?«
    Im tanzenden Lichtschein auf dem Gesicht des Killers glänzten die Schweißperlen. »Was willst du?«
    »Vielleicht ein Gebet?«
    Mario lachte rauh. »Ein Bulle, der betet?«
    »Ja.«
    »Nun gut, das kannst du.«
    »Deshalb halte ich auch die Kerze fest.«
    Der Killer grinste nur, dann hatte er sich entschlossen. »Fünfzehn Sekunden gebe ich dir, Bulle. Du brauchst ja nicht alle Strophen runterzubeten. Klar?«
    »Ja. Danke…«
    Mario amüsierte sich. »Daß sich ein Bulle bei mir bedankt, habe ich auch noch nicht erlebt. Aber gut, die Zeit ist bald um. Wenn du die Kugeln im Balg hast, wirst du es nicht mehr können.«
    Die Kerze klebte am Steinboden fest. Suko mußte zweimal rucken, um sie zu lösen. Das sah Mario zwar, tat aber nichts dagegen. Und Suko begann zu sprechen.
    Mit einer sehr leisen und flüsternden Stimme, die trotzdem das Geräusch nicht übertönen konnte, das an der Tür aufgeklungen war und von beiden gehört wurde.
    Mario zuckte zusammen. Er verlor zwar seine Konzentration nicht, aber er teilte sie auf.
    Das war Sukos Chance.
    Aus dem Stand heraus explodierte er. Bevor Mario reagieren konnte, schleuderte ihm der Inspektor die Kerze entgegen. Auch wenn die Flamme nur klein war und dabei heftig flackerte, irritierte sie den Killer doch. Er drückte zwar ab, aber um eine halbe Sekunde später, als nötig gewesen wäre.
    Da war Suko bereits zur Seite gehechtet.
    Er hörte das Hämmern der MPi, das sich in der Kirche durch die Echos besonders verstärkte. Das heiße Blei jagte durch den Raum, doch die Schüsse waren zu hoch gehalten, um Suko zu treffen. Sie jaulten über ihn hinweg, der längst am Boden lag, sich drehte und seine eigene Beretta hervorriß.
    Die Beutewaffe hatte man ihm abgenommen, aber nicht damit gerechnet, daß er noch eine zweite Waffe bei sich trug.
    Während er sich auf dem Boden drehte, sah er für einen Moment den Killer und feuerte.
    Mario war durcheinander. Die geschleuderte Kerze lag am Boden. Der Mörder ging schießend zurück und hatte das Pech, auf die liegende runde Kerze zu treten.
    Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Heftig rutschte er weg, fiel nach hinten, schlug beinahe einen Salto, prallte auf den Rücken, drehte sich aber geschmeidig wie eine Katze herum und kam auf die Knie.
    Er schoß wieder.
    Diesmal streute er. Der Killer bewegte seine Maschinenpistole im Halbkreis. Er wollte seinen Gegner erwischen. Durch diese Streubewegungen waren seien Chancen, den anderen zu erwischen, größer geworden.
    Alles war sehr schnell gegangen, und Suko hatte noch nicht die Chance gefunden, hinter einer der Säulen Deckung zu nehmen, aber er hielt die Beretta fest.
    Neben einer Säule lag er und feuerte.
    Nicht nur einmal, er drückte mehrere Male hintereinander ab, hielt in das Mündungsfeuer des Killers hinein und traf, da er sich ruhiger verhielt als sein Gegner.
    Plötzlich brüllte Mario infernalisch auf. Die Wucht der Kugeleinschläge wirbelten ihn zurück. Er fiel auf den Rücken, strampelte mit den Beinen und schleuderte seine MPi weg, als wäre sie ihm lästig geworden. Dann blieb er liegen.
    Die Stille senkte sich über den Raum. Suko rührte sich nicht. Er hatte eine Hölle hinter sich. Wieder einmal war ihm die kurze Zeitspanne zwischen Leben und Tod begegnet, und auch Suko war kein Mensch, der so etwas einfach wegsteckte.
    Er brauchte die Pause, hatte sich auf die Knie gestützt, atmete scharf und keuchend, spürte das Zittern seiner

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