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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glieder und hoffte, daß der Schock bald abklingen würde.
    Automatisch lud er seine Waffe nach. Seine Augen brannten, der Magen war zu einem Stein geworden, und das änderte sich auch nicht, als er sich erhob und mit schleppenden Schritten auf den Killer zuging.
    Neben dem Mann blieb er stehen.
    Er lag hinter der erloschenen Kerze, die für ihn zur Stolper- und damit zur Todesfalle geworden war. Das Licht der übrigen drei Kerzen reichte aus, um Suko das erkennen zu lassen, was er sehen wollte. Noch im Tode war das Gesicht des Mannes vom nackten Haß und vom Willen zu töten gezeichnet.
    Nichts hatte er bereut, gar nichts.
    Obwohl der Mann Suko hatte ermorden wollen, spürte der Inspektor ein bitteres Gefühl im Gaumen. Er hatte sich gewehrt, wehren müssen, sonst wäre er vernichtet worden, aber jetzt war auch die Spur zu den anderen drei Gangstern und damit zu John Sinclair gerissen.
    Suko konnte wieder von vorn beginnen.
    Als er mit seinen Gedanken so weit gekommen war, dachte er an das Geräusch, daß wohl beide kurz vor der tödlichen Auseinandersetzung gehört hatten. Jemand mußte die Tür geöffnet haben.
    Suko drehte steh in diese Richtung, und auch die Mündung der Beretta zeigte dorthin.
    Er hörte leise, zögernde Schritte.
    Da kam jemand…
    Der Inspektor sah die schmale Gestalt, die sich wie ein Schatten vom Untergrund abhob. Und er hörte gleichzeitig die fragende, unsicher klingende, ihm aber bekannte Stimme.
    »Suko?«
    »Ich bin okay, Glenda!«
    Erst nach dieser Antwort war für Glenda Perkins alles klar. Plötzlich rannte sie auf den Inspektor zu und warf sich in dessen Arme. »Mein Gott, Suko, das war schrecklich. Erst John, dann vielleicht du. Ich… ich hatte eine so furchtbare Angst um dich.«
    Suko ließ Glenda reden. Auch sie mußte einiges hinter sich haben, aber er fragte sich bereits, aus welch einem Grund sie zu ihm in diese alte Kirche gekommen war.
    Es dauerte eine Weile, bis Glenda in der Lage war, Fragen beantworten zu können.
    »Was hat dich nun hergeführt?« fragte Suko.
    »Eigentlich war es Jane Collins. Sie hatte zuerst den Verdacht, wirklich.«
    Suko wurde mißtrauisch. »Welchen Verdacht?«
    Glenda löste sich von ihm. Sie schneuzte ihre Nase und vermied es dabei, den Toten anzusehen. »Dann ist es dir vielleicht nicht aufgefallen«, flüsterte sie.
    »Nein. Was denn?«
    »Wir… wir wollten uns John noch einmal ansehen, weil Jane einen bestimmten Verdacht hatte.«
    »Rede!«
    Glenda sprach noch nicht. Sie mußte sich erst noch erholen, wischte über ihr Gesicht, das im Schein der drei brennenden Kerzen einen unnatürlich verzerrten Ausdruck angenommen hatte. »Ich weiß es auch nicht, Suko. Du hättest eigentlich mit Jane reden müssen, aber sie ist ja nicht da. Vielleicht ist alles auch Unsinn, aber…«
    »Was ist los?«
    Glendas Augen wurden groß, als sie ihren Verdacht endlich aussprach.
    »Wir, nein, Jane hatte die Vermutung, daß der Tote, bei dem du Wache halten wolltest, gar nicht John Sinclair ist.«
    Suko hatte eine schnelle Antwort geben wollen, aber die war ihm plötzlich auf den Lippen festgefroren. Er ging einen Schritt zurück. Selbst bei diesen Lichtverhältnissen war zu erkennen, wie sein Gesicht erstarrte.
    »Sag das noch mal!« forderte er Glenda auf.
    Sie wiederholte die Worte.
    Suko schwieg. Innerhalb der alten Templerkirche hatte sich die Atmosphäre von einem Moment zum anderen verändert. Das Schweigen lag dort wie eine Glocke.
    Suko schaute Glenda an, sie ihn.
    Und beide hatten das Gefühl, von den auf den Gräbern liegenden Figuren beobachtet zu werden.
    »John soll nicht tot sein?«
    »Ich… ich weiß es nicht.« Die Sekretärin hob die Schultern.
    »Das sagt Jane?«
    »Ja.«
    »Aber ich habe ihn gesehen. Ich habe neben ihm gestanden. Der Sarg war offen, ich schaute in sein Gesicht, ich…«
    »Ich weiß ja auch nicht Bescheid!«, schrie Glenda. Sie war völlig verzweifelt. »Tut mir leid, ich bin Jane nur gefolgt, weil sie einem Gefühl nachgegangen ist.«
    »Einem Gefühl also?«
    »Ja.«
    »Aber ihr hattet keinen konkreten Beweis?«
    »Nein.«
    Suko schloß die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Er zwinkerte mit den Augen, als wären die Schweißtropfen von der Stirn hineingelaufen. Sein Blick war ins Leere gerichtet, als er flüsterte: »John soll nicht tot sein? Nein, das kann ich nicht glauben. Er ist tot. Ich habe ihn sterben sehen. Wie kann Jane so etwas behaupten?«
    »Ich weiß es auch nicht, ich war nicht dabei.«
    Suko sprang

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