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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß er die Informationen, die er vorher mit dieser Absicht -erhalten hatte, noch weitergeben konnte. Deshalb die Sache mit dem Gift, das erst nach einer gewissen Zeit wirkte. Damit war ich ins Geschäft gebracht. Sie hätten es natürlich auch anders machen können, aber sie mußten sicher sein, daß ich wirklich sofort alles andere liegenlassen und mich um den Fall Old Yellowstain / Gorgonzola kümmern würde. Ein Mord war das einzige Mittel, das Ihnen einfiel — ein Mord am eigenen Vater.«
    Sie schluchzte auf.
    »Der Anschlag auf Sie war fingiert«, fuhr ich fort. »Er diente einmal dazu, Sie völlig unverdächtig zu machen, zum anderen, Flush ins Spiel zu bringen, dessen Ermordung bereits vorbereitet wurde. Bereits am folgenden Tag wurde der Anschlag durchgeführt — von Henry Cord, in dessen Strafakte steht, daß er hervorragend mit dem Messer umgehen kann. Es war Ihr Pech, daß Flush bereits auf der ›Ballerina‹ war und der Killer, den Sie nicht mehr rechtzeitig unterrichten konnten, den Falschen erwischte Das beweist mir auch, daß Sie mit Gorgonzola ein doppeltes Spiel trieben. Cord und Orlowsky arbeiteten für Sie. Sie sollten von vornherein darauf hinwirken, daß ich Gorgonzola jagte. Dem diente der Überfall auf mich in der Nacht, als Sie mich telefonisch riefen — der kleine Trick mit dem Stahlhaken. Nicht Gorgonzola überfiel mich, sondern die beiden Killer. Sie benutzten eine Prothese von der Art, wie Gorgonzola sie benutzte, um mich mit Sicherheit auf dessen Spur zu bringen. Ich vermute, Sie hatten die beiden auf Ihre Seite gebracht, weil Sie Geld hatten — im Gegensatz zu Gorgonzola, der es sich erst beschaffen mußte. Wir werden das noch herausfinden.«
    »Letzter Akt«, sagte ich. »Nach der Pleite in San Ildefeso mußten Sie Gorgonzola loswerden. Das geschah heute nacht. Ein raffinierter Trick. Nicht nur Gorgonzola starb, sondern auch Ihre beiden Killer und damit die einzigen Zeugen, die gegen Sie aussagen konnten.«
    »Sie können mir nichts beweisen«, sagte Rina unnatürlich ruhig. Ihre Stimme klang sehr dünn.
    »O doch — die Gangster waren nicht in Ihr Haus eingedrungen, um etwas zu suchen, sondern um Sie abzuholen und gemeinsam mit Ihnen zu fliehen.«
    »Das ist eine Theorie, aber kein Beweis!«
    »Sie irren«, sagte ich. »Es passierte nämlich eine Panne. Gorgonzola kämpfte nicht bis zum Schluß, sondern ergab sich. Das kam unerwartet — ich hätte Gorgonzola auch etwas anderes zugetraut. Aber diese psychologische Fehlleistung bricht Ihnen das Genick, Miß Ogg. Sie verfolgten von der Galerie aus den Vorgang, und Ihnen war natürlich klar, daß Gorgonzola auspacken würde — und dann waren Sie geliefert.«
    »Selbst wenn es so wäre — wer sagt Ihnen, daß er mich verraten hätte?« fuhr sie auf.
    »Es ist nicht sicher, daß er es getan hätte. Aber immerhin möglich. Denn nachdem das Gold verschwunden war, mußte er auch Ihnen gegenüber mißtrauisch sein. Nein, das war ein Risiko, das Sie nicht auf sich nehmen konnten. Zumal die Gelegenheit so günstig schien. Gerade erst war die große Schießerei vorbei, alles war voll Rauch — mußte man es nicht da einem nervösen Polizisten anlasten, wenn plötzlich ein Schuß fiel? Sie haben ihn ermordet — von oben, von der Galerie aus!«
    »Nein«, sagte sie.
    »Doch«, sagte ich. »Das wurde deutlich, als in der Pathologie festgestellt wurde, daß er von hinten getroffen wurde. Dann haben wir festgestellt, daß die Kugel ein Kaliber hatte, wie es keiner der Polizisten benutzte. Ja, und dann fingen wir an zu suchen und fanden die Waffe in Ihrem Schlafzimmer, mit Ihren Fingerabdrücken. Die Berichte liegen bereits vor.«
    Ich wandte mich ihr zu.
    »Und deshalb verhafte ich Sie, Miß Ogg. Sie stehen unter Mordverdacht!«
    »Verdammt«, sagte Phil und schüttelte sich, als müsse er einen schweren Druck loswerden. »Ein Mädchen mit dem Gesicht eines Engels… Ich kann es nicht glauben!«
    »Ja«, sagte Mr. High, »das ist das böse Erwachen, das wir in unserem Beruf so oft erleben müssen.«
    Noch in der Nacht legte Rina Ogg ein umfassendes Geständnis ab. Einige Details wurden ergänzt; im wesentlichen aber verhielt es sich so, wie ich es dargestellt hatte. Nur über einen Punkt konnte sie keine Auskunft geben. Wo war das Gold geblieben? Meine Vermutung, daß Gorgonzola es nicht gefunden hatte, war richtig gewesen. Mit dem Flugzeug war er zurückgekommen, hatte alle Welt verdächtigt. Sie behauptete, es nicht zu wissen, und mir kam

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