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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

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Auf diese Weise müssen wir den Mann finden.«
    »Ja, das ist ein Weg!«
    »Und dann gehen wir an die Arbeit. Ich möchte, daß das Haus gründlich durchsucht wird.«
    Diese Arbeit nahm mehrere Stunden in Anspruch. Wir stellten fest, daß die Gangster in einem Buick gekommen waren, der vor dem Haus parkte. Der Wagen war vollgetankt. Im Kofferraum waren zwei Taschen mit Reisegepäck. Es sah so aus, als hätten sie die Absicht gehabt, unmittelbar im Anschluß an den Besuch hier abzureisen. Der Captain kam.
    »Funkspruch vom gerichtsmedizinischen Institut. Sie haben die Ergebnisse fertig!«
    »Fahren wir hin«, entschied ich.
    ***
    Es war vier Uhr morgens, als ich im FBI-Hauptquartier eintraf. Mr. High war noch da — er arbeitete oftmals in der Nacht. Phil war da — übernächtigt. Und da war Rina Ogg — sehr bleich.
    »Was soll das, Jerry?« sagte Phil unlustig. »Das Mädchen hat einen schweren Schock hinter sich — warum zwingst du sie, die halbe Nacht hier zu warten?«
    »Sie wird bald Gelegenheit hab.en, sich zu erholen«, knurrte ich. »Sehr bald sogar.« Ich wandte mich an sie. »Miß Ogg, was taten Sie während der Schießerei?«
    »Ich war oben -— in meinem Zimmer!« Ihre Stimme war tonlos.
    »Sie verließen Ihr Zimmer nicht?«
    »Nein — ich kam fast um vor Angst!«
    »Und Sie waren auch nicht bewaffnet?«
    »Ich? Was hätte ich mit einer Waffe anfangen sollen?«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Phil.
    Mr. High winkte ab. »Fahren Sie fort, Jerry!«
    »Sie haben mir neulich eine hübsche Geschichte erzählt«, sagte ich. »Die edelmütige Tochter und der verkommene Vater. Das war gut ausgedacht, aber da war ein schwacher Punkt, der mich schon von Anfang an gestört hatte. Nur kam ich nicht sofort auf die Lösung.«
    »Wovon reden Sie?« flüsterte sie bleich.
    »Sie erzählten mir von jener Nacht, als Ihr Vater ermordet wurde. Da riefen Sie mich an. Ein Freund hatte Ihnen den Mord mitgeteilt — so war doch Ihre Version?«
    »Ja, es war Bob. Er ist Polizeireporter.«
    »Wo ist dieser Polizeireporter?«
    Sie schwieg.
    »Dieser Bob existiert überhaupt nicht«, sagte ich kalt. »Er ist eine Erfindung. Mein Fehler war, daß ich da nicht sofort nachgehakt habe. Und Ihr Fehler war, ihn ins Spiel zu bringen. Aber Sie mußten motivieren, daß Sie von dem Mord wußten — lange, bevor er bekannt wurde.«
    »Jerry, sie ist völlig fertig.«
    »Das glaube ich gern. Miß Ogg, wo ist dieser Bob?«
    »Ich brauche Ihnen das nicht zu sagen.«
    »Sie können es nicht, weil es ihn gar nicht gibt. Oder genauer, weil er anders heißt!«
    »Wie?«
    »Gorgonzola!« sagte ich.
    »Das ist eine Lüge«, rief sie. »Langsam«, sagte ich, »ich behaupte nie etwas, wenn ich mir meiner Sache nicht völlig sicher bin. Sie waren jahrelang bei Flush, und Sie haben mitbekommen, daß Flush auf eine große Sache aus war — auf Old Yellowstains versteckten Goldschatz. Er bildete sich zwar ein, Sie wären arglos — aber das war einer seiner vielen Fehler. Und da muß es Sie gepackt haben — zehn Tonnen Gold. Das war es, worauf Sie hinauswollten!«
    »Lügner«, sagte sie schwach. »Mr. Decker, glauben Sie ihm nicht.«
    »Sie erkannten bald, daß der Weg zum Gold nur über Gorgonzola führte, und Ihnen war auch bald klar, daß es zwischen Flush und Gorgonzola zum Kampf kommen mußte. Sie konnten sich ausrechnen, wer voraussichtlich gewinnen würde — nämlich Gorgonzola, und auf dessen Seite schlugen Sie sich.«
    »Moment mal«, sagte Phil. »Was hatte sie denn zu bieten, damit Gorgonzola sie ins Geschäft nahm?«
    »Vollständige Unterrichtung über Flush’ Absichten«, sagte ich. »Und noch einiges mehr!«
    Ich sah sie an.
    »Ich mußte ins Spiel gebracht werden, aber wie? Von dem Gold sollte ich natürlich nichts wissen. Andererseits sollte ich die Jagd auf Gorgonzola auf nehmen, und im entscheidenden Moment wollten Sie mir den Hinweis geben, der ihn zur Strecke brachte. Deshalb mußte Ihr Vater sterben.«
    »Nein«, wimmerte sie. »Nein, es ist nicht wahr!«
    »Er war immer in Geldnot und wie geschaffen für Ihren Plan. Henry Cord und Greg Orlowsky — beide in Ihrem Auftrag — nahmen sich seiner an und köderten ihn mit zehntausend Dollar. Dann gaben Sie ihm den Auftrag, mich zu ermorden. Sie wußten natürlich, daß er es nie tun würde, und Sie sorgten dafür, daß er in die Hände der Polizei fiel — indem Sie ihm einen gestohlenen Wagen gaben. Der Rest war einfach. Hiram Ogg mußte sterben, aber auf eine Weise sterben,

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