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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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geordneten Verfahren! Außerdem brauchen wir ihn, um herauszufinden, wer denn nun Hiram Ogg umgebracht hat — er oder Gorgonzola.«
    »Ich glaube nicht, daß er es war!«
    »Schon möglich — aber das soll er selbst dem Richter erzählen.«
    Die ganze Nacht suchten wir nach Flush, aber er blieb verschwunden. Auch als es hell wurde, hatte unsere Suche keinen Erfolg.
    Die Sonne stieg schnell hoch und trocknete meine Sachen. Das Wasser war klar — man konnte ziemlich tief sehen.
    Ein- oder zweimal sahen wir Haifische.
    »Die werden ihn getötet haben«, murmelte Phil. »Ich glaube, wir können die Suche aufgeben.«
    »Versuchen wir es doch einmal mit dem Funkgerät«, schlug ich vor. »Die ›Ballerina‹ ist jetzt weit genug weg.« Genau zwei Stunden später erschien eine zweimotorige Douglas am Horizont, ein Wetterflugzeug, das unser Signal gehört hatte. Ich warf einen Farbbeutel über Bord. Rasch färbte sich ein großer Fleck auf der Wasseroberfläche gelb.
    Das Flugzeug kam näher und zog Kreise über uns. Es blieb in unserer Nähe, bis ein Kutter der Küstenwacht erschien und uns an Bord nahm.
    ***
    Bereits vom Schiff aus führte ich ein langes Gespräch über Funk mit Mr. High.
    »Sie machen ja schöne Geschichten, Jerry«, sagte er. »Das hätte ins Auge gehen können. Ich weiß wirklich nicht, ob es das wert war.«
    »Jedenfalls wissen wir jetzt Bescheid«, sagte ich. »Die ›Ballerina‹ ist auf dem Weg nach San Ildefeso, um dort fast zehn Tonnen Gold abzuholen, die Old Yellowstain vor seinem Tod dort versteckt hatte.«
    »Ich werde die Behörden von San Ildefeso verständigen, damit Gorgonzola bei seiner Schatzsuche auf keinen Fall gestört wird. Erst wenn er das Gold herausgeholt hat, schnappen wir zu«, meinte Mr. High.
    »Das ist sehr zweckmäßig«, sagte ich. »Ich halte es auch für gefährlich, falls etwa die Polizei von San Ildefeso den Versuch macht, Gorgonzola bei seinem Aufenthalt dort zu beschatten. Der Bursche ist sehr gerissen, und wenn er Verdacht schöpft, wird er sich hüten, zu dem Versteck zu gehen. Ich nehme an, er hat einen klar umrissenen Plan, wie er das Gold herausholen will, und dabei sollte man ihn so wenig wie möglich stören.«
    »Ich verstehe! Wird nicht leicht sein, unseren Kollegen in San Ildefeso das klarzumachen.«
    »Nun — Wenn Sie ihnen den Vorschlag machen, daß die glorreiche Marine von San Ildefeso die ›Ballerina‹ aufbringt…«
    »Sicher, das ist eine gute Idee, Jerry.«
    »Ja«, sagte ich und warf einen Blick auf die große Karte auf dem Tisch. »Ich sehe gerade — die Küste ist ziemlich unübersichtlich und hat eine Menge Schlupfwinkel. Ich könnte mir vorstellen, daß es zweckmäßig ist, wenn Flugzeuge die ›Ballerina‹ aufspüren und überwachen!«
    »Daran hatte ich bereits gedacht!« gab der Chef zurück.
    »Gut! Wir nehmen dann die nächste Maschine nach New York. Hier gibt es nichts mehr zu tun!«
    ***
    Die Insel San Ildefeso liegt ungefähr hundertfünfzig Meilen vor Mexiko, südlich von Cuba.
    In den folgenden Tagen mußte einem aufmerksamen Beobachter auffallen, daß mit einer gewissen Regelmäßigkeit amerikanische Wetterflugzeuge ungewohnt weit südlich erschienen.
    Wer in den Flugzeugen saß, konnte erkennen, daß die gesamte Marine von San Ildefeso, bestehend aus einer Fregatte und zwei Schnellbooten, auslief und Kurs auf die westliche Insel nahm. Diese Streitmacht wurde noch verstärkt durch eine amerikanische Fregatte, die, von Guantanamo kommend, zu ihr stieß. Der Großadmiral der Republik führte das Kommando.
    Im Morgengrauen des vierten Tages entwickelten die Vereinigten Luft-Seestreitkräfte plötzlich eine ungewohnte Aktivität. Verschlüsselte Funksprüche jagten sich; Radarfühler streckten ihre Arme tastend über die See, und als die alte »Ballerina« auslief, sah sie sich noch innerhalb der Hoheitsgewässer dieser Flottenmacht gegenüber.
    Ein groß angelegtes Umkreisungsmanöver zeigte dem Kapitän, daß jeder Fluchtversuch vergeblich war. Der Skipper ließ es auch gar nicht erst darauf ankommen und drehte sofort bei, als die Fregatte den Stopper feuerte.
    Ein ungewöhnlich starkes Prisenkommando ging an Bord. Papiere? Ja, die waren in Ordnung. Die »Ballerina« hatte ihre Maschinenteile in San Ildefeso gelöscht und lief jetzt leer.
    Durchsuchung? »Aber bitte«, sagte der Skipper und war überhaupt nicht nervös. »Aber bitte nicht zu lange, oder ich muß Ihre Regierung haftbar machen.«
    Der dunkelhäutige

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