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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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grauenhafte Angst. Es ist jemand im Haus!«
    »Von wo aus rufen Sie an?« rief ich. »Von Nevadas Landhaus — in Long Island.« Sie sprach sehr leise, als fürchtete sie, gehört zu werden. Ich mußte mich anstrengen, um sie zu verstehen. »Ich bin oben im Schlafzimmer«, fuhr sie hastig fort. »Ich hatte Kopfschmerzen und bin früh zu Bett gegangen. Vorhin wurde ich durch ein Geräusch geweckt. Ich öffnete die Tür, und da sah ich unten in der Halle Licht — es ist jemand da! Ich kann nicht weg. Der Weg durch die Halle ist versperrt. Zum Glück steht das Telefon hier oben, Sie müssen mir helfen. Es sind bestimmt wieder die Verbrecher, die mich schon einmal überwältigt haben.«
    »Hören Sie gut zu«, sagte ich, »verriegeln Sie die Tür, aber leise. Und rühren Sie sich nicht von der Stelle — was auch passieren mag! Ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen!«
    »Ja«, sagte sie, »aber beeilen Sie sich, bitte. Ich habe Angst…«
    »Nur Mut«, sagte ich, »es dauert nicht lange!«
    Ich legte auf, flog herum, drückte auf die Sprechanlage.
    »Eine Verbindung mit der Einsatzzentrale der City Police Long Island City — stellen Sie es mir gleich auf den Wagen um.«
    »Geht in Ordnung, Mr. Cotton!«
    »Was ist los?« fragte Phil.
    »Komm mit, Alter. Rina Ogg hat angerufen — sie hat Einbrecher im Haus. Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung, wer dort einbricht!«
    »Gorgonzola!«
    »Ja — entspricht genau meiner Theorie. Auf San Ildefeso haben sie das Gold nicht gefunden, und jetzt vermuten sie, daß Nevada Flush irgendwie damit zu tun hatte. Sie durchsuchen sein Haus nach irgendwelchen Hinweisen. Das erstemal wurden sie nicht fertig — ich kam ihnen dazwischen.«
    Der rote Jaguar schoß aus dem Hof der Fahrbereitschaft. Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein und kam schnell über die 69. Straße vorwärts.
    Ich beugte mich vor und schaltete das Funkgerät ein.
    »Ist meine Verbindung da?«
    »Wir haben nur noch auf Ihre Meldung gewartet!« Es knackte, und dann meldete sich der Leiter der Einsatzzentrale Long Island. Ich klärte ihn rasch auf und gab meine Anweisungen. Vor allem kam es jetzt auf Schnelligkeit an, und deshalb hatte ich die Unterstützung der Long Island Police angefordert.
    Als wir Fairfield Manor erreichten, war der ganze Straßenblock bereits von Polizei abgeriegelt.
    Ich stoppte hinter dem Dienstwagen des Captains, der die Aktion leitete, und stieg aus.
    »Ist schon etwas passiert?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Im Haus wirkt alles ruhig. Nur vorhin sahen wir einen schwachen Lichtschein hinter den Gardinen.«
    »Okay«, sagte ich, »wir müssen vor allem darauf achten, daß dem Mädchen nichts passiert. Deshalb kommt alles auf die Überraschung an. Phil, nimm dir ein paar Männer und besetze den rückwärtigen Eingang. Wir kommen durch die Vordertür. Sind die Scheinwerfer da, Captain?«
    »Alles vorhanden!«
    »Okay!« Wir besprachen rasch die Einzelheiten unseres Vorgehens und machten uns dann auf die Strümpfe.
    Massig und dunkel lag das Haus vor uns. Jetzt kam mir zugute, daß ich die Räumlichkeiten kannte.
    Ohne Zwischenfall erreichten wir die Tür. Ich sah mich um und vergewisserte mich, daß die Männer auf ihren Posten waren. Dann nahm ich den Handscheinwerfer.
    Mit einem Fußtritt stieß ich die Tür auf. Der Scheinwerfer flammte auf, tauchte die Halle in blendend weißes Licht.
    »Hände hoch«, rief ich. »Das Haus ist von der Polizei umstellt — Widerstand ist zwecklos.«
    Eine halbe Sekunde herrschte Stille — dann blitzte es an der Treppe auf Ein Schuß knallte, Glas klingelte, und es wurde dunkel. Gleich darauf war die Hölle los.
    Ich lag auf dem Boden, den 38er Revolver in der Hand, und hielt die Treppe unter Kontrolle. Wichtig war, daß es den Gangstern nicht gelang hinaufzukommen. Wenn sie Rina als Geisel hatten, war unsere Aktion gefährdet.
    Der Captain neben mir brannte eine Magnesiumfackel an und schleuderte sie in die Halle. Mit hellem Sprühen brannte sie ab und spendete bläuliches Licht.
    Andere folgten.
    Die Gangster hatten sich hinter den schweren Möbeln verschanzt und feuerten unablässig.
    »Machen Sie die Tränengasbomben bereit«, keuchte ich und langte mir die elektrische Sprechtüte.
    »Achtung, Achtung«, gellte meine Stimme über den Lärm der Schüsse hinweg, »gebt es auf, oder wir räuchern euch aus!«
    Eine wütende Salve in meine Richtung war die Antwort.
    »Schmeißen Sie die Dinger«, sagte ich dem Captain.
    Ein Bündel Rauchpatronen

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