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0442 - Die Bestien von Zeut

Titel: 0442 - Die Bestien von Zeut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Tolot und der Paladin blieben am Eingang stehen, während die beiden Männer und Ovaron weitergingen. Das Licht der großen Scheinwerfer fiel jetzt auch in den hinteren Höhlenräumen.
    Am Boden lagen einige Dutzend Tierleichen.
    Sie waren zum Teil schon in verwesung übergegangen. Cascal vermutete, daß nur die Kälte sie vor endgültigem Verfall. bewahrt hatte. Der Oberst rümpfte die Nase. „Riecht nicht sehr angenehm."
    Sie traten näher an die Tiere heran. Ein paar von ihnen besaßen eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Schildkröte. Ihre Körper waren von einem halbrunden Panzer bedeckt. Vier muskelbepackte Sprungbeine ragten unter diesem Panzer hervor. Als das Licht der Scheinwerfer auf den Panzer der Tiere fiel, funkelten die einzelnen Fragmente wie Diamanten.
    In einer Ecke entdeckte Cascal zweimetergroße Tiere, die gepanzerte und mit Stacheln bewehrte Köpfe besaßen. Bei den Stacheln schien es sich zum Teil um Sinnesorgane zu handeln. In ihrem Aussehen erinnerten diese Tiere Cascal an Kröten.
    Rhodan und Ovaron wälzten eines der gepanzerten Tiere auf den Rücken und stellten fest, daß auch diese Kreaturen zahlreiche Stacheln unter dem Panzer trugen, die bei Bedarf ausgefahren werden konnten.
    Zwischen den „Schildkröten" und „Kröten" entdeckten sie die Leichen zahlreicher kleinerer Tiere, die zum Teil schon bis auf ihr Skelett verfallen waren. Cascal nahm an, daß es sich dabei um Nagetiere gehandelt hatte.
    „Meine Theorie war also richtig", brach Rhodan als erster das Schweigen. „Auf Zeut gibt es außer Pflanzen auch Tiere."
    Cascal stieß mit dem Fuß gegen eine Tierleiche.
    „Sie haben die Kälteperiode offensichtlich nicht überlebt. Das ist vielleicht unser Glück, denn diese Biester sehen gefährlich aus."
    „Da hinten liegt noch etwas!" rief Ovaron und deutete in Richtung einer dunklen Nische.
    Sie richteten ihre Scheinwerfer in die' von dem Cappin bezeichnete Ecke.
    „Ein Biber!" rief Rhodan überrascht, als er das meterlange und gut erhaltene Wesen liegen sah.
    „Es ist kein Biber, Sir!" widersprach Cascal. „Es ist viel größer und besitzt große Hautlappen auf dem Bauch und auf dem Rücken. Außerdem ist sein Kopf anders geformt als der eines Bibers."
    „Eine Ähnlichkeit besteht aber", gab Rhodan zurück.
    Sie untersuchten auch dieses Tier, dessen dunkle Augen nichts von ihrer Lebendigkeit verloren zu haben schienen.
    „Dieser Biber hat die Katastrophe offenbar am längsten überlebt", stellte Rhodan fest. „Er kann noch nicht lange tot sein."
    Ovaron machte ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen die Wand. Im Scheinwerferlicht sah seine Gesichtshaut bleich aus.
    Auf seiner Stirn hatten sich trotz der Kälte Schweißtropfen gebildet.
    Cascal warf Rhodan einen besorgten Blick zu.' „Ist Ihnen schlecht?" erkundigte sich Rhodan.
    Der Cappin gab einen klagenden Laut von sich. Bestürzt ging Rhodan zu ihm und schüttelte ihn.
    „Ob diese Dinger die gleiche Wirkung haben wie die Pflanzen?"
    fragte Cascal.
    „Schon möglich", gab Rhodan zurück. „Aber sie sind tot."
    Sie ergriffen Ovaron an den Armen, aber er machte sich gewaltsam los.
    „Wir bringen Sie jetzt am besten hinaus", redete Rhodan beruhigend auf ihn ein. „Diese Umgebung ist nichts für Sie."
    Ovaron drehte sich herum und deutete auf den Riesenbiber.
    „Ich erinnere mich", sagte er stockend. „Das ist ein Arcker. Die gepanzerten Kreaturen dort drüben heißen Croccisoren; die großen Stachelköpfe werden Spicoulos genannt."
    Rhodan sah den Cappin verblüfft an.
    „Woher wissen Sie das? Ich dachte, Zeut wäre Ihnen fast unbekannt."
    Ich weiß mehr, als ich ahnte." Ovaron krümmte sich wie unter Schmerzen. „Manchmal kehrt ein Teil meiner Erinnerung zurück, aber das ist nicht sehr angenehm. Es ist, als würde man helle Löcher in einen dunklen Vorhang stanzen, aus denen grelles Licht fällt."
    „Arcker, Croccisoren und Spicoulos", wiederholte Rhodan. „Keine vertraut klingenden Namen, aber auch keine Begriffe aus der Cappin Sprache."
    „Richtig", stimmte Ovaron zu. „Wer sind Sie?" fragte Rhodan suggestiv. „Nutzen Sie die Gelegenheit. Sie können sich jetzt an Bruchstücke erinnern. Zerreißen Sie diesen Vorhang, von dem Sie sprechen."
    Ovaron wandte sich ab und rannte aus der Höhle hinaus. Er kam jedoch nicht weit; denn der Paladin holte ihn schnell ein und hielt ihn fest.
    Rhodan und Cascal untersuchten alle Seitenräume der Höhle.
    Sie entdeckten noch ein paar Croccisoren.

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