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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihnen aufgetragen. »Wenn sich mein Verdacht bewahrheitet, müssen wir versuchen, dieses Raumschiff in unsere Hand zu bekommen - sofern es nicht der Dynastie zuzurechnen ist.«
    Und nun waren die drei Männer unterwegs nach Roswell.
    ***
    Gerade hatte Zamorra den Hörer wieder aufgelegt, nachdem abermals ein Versuch, Anglesey zu erreichen, fehlgeschlagen war, als das Gerät anschlug. Obgleich der Rufton leise eingestellt war, zuckte der Parapsychologe doch heftig zusammen. Er hob wieder ab und meldete sich.
    »Ted«, sagte die bekannte Stimme. »Komm ’runter, wir haben Besuch.« Damit legte der Reporter wieder auf, ohne verraten zu haben, wer ihn in seinem Zimmer aufgesucht hatte.
    Über die Freisprechschaltung hatte Nicole mitgehört. Sie sah Zamorra fragend an. Er nickte. Etwas widerwillig schlüpfte sie in den schwarzen Lederoverall, der eine Reinigung wirklich mehr als nötig hatte, und in die Stiefel. Zamorra berührte kurz das Amulett, das vor seiner Brust unter dem halb offenen Hemd hing; aber es zeigte keine Aktivität. Seine Energien hatten sich in Ash’Naduur und Ash’Caroon fast völlig verausgabt, und es hatte sich noch längst nicht wieder davon erholt. Es konnte momentan nicht nützen, aber auch nicht schaden, und daß Zamorra es trug, war an sich reine Routine.
    Teds Hotelzimmer war eine Etage tiefer. Sie hatten keine nebeneinander liegenden Zimmer bekommen können, wie sie es eigentlich vorgehabt hatten, und seltsamerweise mußte Hochsaison in Albuquerque sein, der mit fast 332000 Einwohnern größten Stadt im Staat New Mexico. Denn sie hatten auch in keinem anderen Hotel der Stadt und der näheren Umgebung Unterkommen können.
    Zamorra verständigte sich mit Nicole mit ein paar Handzeichen, gerade so, als würden sie von einem Gegner belauscht. Aber Nicole verstand ihn auch so. Während Zamorra das komfortable Zimmer durch die Tür zum Gang verließ, drückte Nicole auf den Sensorpunkt, mit dem die Balkontür elektrisch geöffnet werden konnte; eine weitere überflüssige Spielerei, wie sie fand. Dann trat sie auf den Balkon hinaus, schwang sich über das Geländer und ließ sich nach unten gleiten.
    Die Balkone waren etwas schräg versetzt; das ganze Haus erinnerte an eine steilwandige Pyramide. Also lief Nicole keine Gefahr, in die Tiefe zu stürzen, wenn sie eine falsche Bewegung machte. Sie landete federnd auf dem Balkon der tieferen Etage. Ein Mann mittleren Alters schreckte auf, der es sich auf einem Liegestuhl bequem gemacht hatte. Noch ehe er begriff, daß Nicole keine Halluzination war, kletterte sie bereits wieder auf das Geländer und arbeitete sich an der Sichtschutzwand zum Balkon des Nachbarzimmers vorbei. Dort auf dem Geländer weiterbalancierend, erreichte sie Teds Balkon.
    Sie blieb in Sichtdeckung.
    Sie wollte erst einmal abwarten, bis Zamorra an der Tür erschien. Wer auch immer bei Ted aufgekreuzt war -es galt, vorsichtig zu sein. Wenn es sich um einen Freund gehandelt hätte, hätte Ted am Telefon sicher nicht so kurz angebunden reagiert. Also war dem Besucher mit einigem Mißtrauen zu begegnen.
    Nicole versuchte zu erkennen, was sich im Zimmer abspielte. Aber durch die leicht getönte Sonnenschutzverglasung war nichts zu erkennen. Aber sie wußte, daß sie selbst hier draußen sehr leicht gesehen werden konnte, wenn sie ihre Deckung verließ.
    Vielleicht war der Besucher ein Agent der Dynastie auf der Suche nach seinem ERHABENEN. Dann würde er zwar eine Überraschung erleben, weil kein Ewiger wußte, daß Sara Moon die Herrscherin war - ihre Tarnung war immer perfekt gewesen. Aber das änderte nichts an der Tatsache, daß der Ewige in dem Moment als Gegner einzustufen war. Und deshalb war Nicole Zamorras Rückendeckung.
    Sie lauschte.
    Dann sah sie einen Lichtschimmer. Die Zimmertür. Draußen auf dem Gang war es heller als in Teds Zimmer, das er mit Sara Moon teilte und darauf wartete, daß er von Zamorra oder Nicole abgelöst wurde. Zamorra war also eingetreten. Nicole hörte seine Stimme und ein überraschtes: »Ach, du…? Verflixt, Ted, konntest du das nicht sofort sagen?«
    Nicole ahnte, daß keine Gefahr drohte, und gab ihre Deckung auf. Sie schwang sich auf den Balkon und ging auf die Tür zu, die per Knopfdruck für sie geöffnet wurde, damit sie eintreten konnte.
    Ein junger Mann hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht und die Beine übereinandergeschlagen. Er sah aus wie ein Siebzehn- oder Achtzehnjähriger, trug einen Nadelstreifenanzug mit Weste und eine

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