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0443 - Lady Panthera

0443 - Lady Panthera

Titel: 0443 - Lady Panthera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dahinter, als wir annehmen. Wenn Panthera tatsächlich eine so große Macht besitzt, wird sie sich kaum dazu herablassen, in einen Zirkus zu gehen. Nicht als eine überlebende Dienerin König Salomos.«
    »Da ist etwas dran.«
    Ich schnickte mit den Fingern. »Hat sie nicht von König Salomos Blut gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und sie hat es getrunken«, murmelte ich. »Reichte da ein Schluck, oder hat sie den Lebenssaft über die Zeit retten können? Wenn ja, müssten wir es irgendwo finden.«
    Suko starrte mich an. »John, wie kommst du darauf?«
    »Weil ich ihr Schicksal wieder mit Karas verglichen habe. Auch sie besitzt so etwas Ähnliches wie das Blut Salomos, nämlich den Trank des Vergessens. Und sie hat ebenfalls nicht nur einen Tropfen davon zu sich genommen, sondern den Trank mitgebracht, auch wenn er ihr abgenommen worden ist.«
    Suko schaute sich schon um. »Sollen wir hier anfangen zu suchen?«
    »Ja. Wo sonst?«
    Mein Freund griff schon vor. »Und was ist, wenn du ihn gefunden hast?«
    »Würde mich interessieren, was geschieht, wenn ich das Kreuz und das Blut zusammenbringe.«
    »Mich mittlerweile auch. Wie machen wir's? Nimmt sich jeder eine Hälfte des Zimmers vor?«
    »Klar.«
    Ich durchsuchte den Teil, in dem auch der Schreibtisch stand, während sich Suko um die hintere Hälfte kümmerte, wo die Frau so plötzlich verschwunden war.
    Es gab dort kaum Verstecke. Suko schaute unter die Stühle, er rückte auch die Liege zur Seite und nahm Polster hoch. Staub fand er, aber kein Blut des alten Königs.
    Dann fiel ihm die Wand auf.
    Sie war getäfelt worden, und das Holz besaß kein glattes Muster. Jede Platte wirkte wie ein kleines Fenster oder eine winzige Tür, und Suko klopfte alles der Reihe nach ab.
    Viele Holzstücke klangen hohl, und das ließ Suko aufhorchen. Mit dem Knöchel des Mittelfingers klopfte er die verschiedenen Stellen ab und stellte fest, dass es mehr in die Höhe reichende hohle Holzstücke gab als breite. Das ließ, so dachte Suko, auf den Umriss einer Tür schließen.
    Vielleicht eine Geheimtür.
    In seinem Rücken hörte er John Sinclair suchen. Der Geisterjäger hatte noch nichts gefunden, sonst hätte er sich längst gemeldet. Suko aber war vom Jagdfieber gepackt worden. Er hatte den Umriss der Tür jetzt genau herausgefunden. Jetzt suchte er noch nach einer Möglichkeit, sie zu öffnen.
    Eine Geheimtür besaß einen ebenfalls geheimen oder versteckt liegenden Mechanismus.
    Ich suchte inzwischen das Blut. Der Gedanke war irgendwie auch dumm von mir gewesen, aber etwas mussten wir tun. Allmählich kam ich zu der Einsicht, dass Panthera ein Gefäß mit Blut wohl kaum zurückgelassen hatte. Das war einfach zu wertvoll.
    »John!«
    Sukos Ruf ließ mich aufhorchen. Ich drehte mich um und sah meinen Freund vor der Holzwand stehen, die sich in der Mitte plötzlich öffnete, als mein Freund gegen eine bestimmte Stelle drückte.
    Vor ihm tat sich ein Geheimgang auf.
    »Das ist die Lösung«, sagte er.
    Ich wunderte mich noch immer, als ich mit bedächtigen Schritten auf ihn zuging. »Das kann doch nicht wahr sein. Wir hätten etwas merken müssen. Oder hat sich die Tür lautlos geöffnet?«
    »Nein.«
    »Da muss es noch eine andere Lösung gegeben haben«, sagte ich leise, drückte meinen Freund zur Seite, weil ich selbst nachschauen wollte, wie es hinter der Tür aussah.
    Dort befand sich ein Gang.
    Ein alter, feuchter, muffig riechender Kellergang, der auf mich wie ein Rattentunnel wirkte.
    »Stellt sich die Frage, wo der hinführt«, sagte Suko.
    »Vergiß nicht, wo wir uns hier befinden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Southwork. Ich habe davon gehört, dass die dicht nebeneinander stehenden Häuser zum Großteil miteinander verbunden sind. Durch Gänge, Tunnels, was weiß ich.«
    »Also Rattenlöcher?«
    »So scheint es.«
    »Und wir werden uns dieses Rattenloch anschauen, wenn ich dich richtig verstanden habe.«
    »Ja.«
    Ich schaute noch einmal zurück. Der Raum lag leer vor uns. Das Blut König Salomos, falls es existierte, hatten wir nicht gefunden, aber wir würden weitersuchen, wie auch immer.
    Suko hatte bereits seine starke Stableuchte hervorgeholt und betrat als erster den Tunnel zwischen den Häusern…
    ***
    Thriller I hatte sich sicher gefühlt, wenn die Klinge in seiner rechten Hand lag. Diesmal war es anders. Da spürte er den Schweiß, der als feuchte und glitschige Schicht zwischen dem Griff und seiner eigenen Handfläche lag, so dass er die Waffe, die er meisterhaft

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