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0443 - Lady Panthera

0443 - Lady Panthera

Titel: 0443 - Lady Panthera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Treppe zurollte, über deren Stufen das unheimliche Killerpendel pfiff.
    Thriller I schrie. An der Schulter und der Brust war er getroffen worden.
    Der Paukenschlag hatte am Gelenk etwas verletzt oder zerstört. Das war nicht das Schlimmste, denn der Panther beließ es nicht bei diesem einen Treffer. Den Messerarm riss Thriller I noch hoch und winkelte ihn schützend vor seinem Gesicht an.
    Dann bekam er den zweiten Hieb.
    Und der durchbrach spielend die Deckung. Etwas fetzte auf. Es war nicht nur die Kleidung, auch Haut wurde dabei zerstört, und die Schmerzen waren wie ein böses Brennen.
    Der dritte Schlag erwischte ihn so voll, dass er blutüberströmt liegenblieb, und die dunkelhaarige Frau auf dem Rücken des Killertieres hatte sich noch immer nicht gerührt.
    Kalt blickte sie nach unten. Mitleid und Gnade kannte sie nicht. Wer das Ziel dieser Frau störte, der wurde selbst vernichtet. Lässig drehte sich das Raubtier um. Es schüttelte einmal kurz seinen mächtigen Schädel und genoss es auch, von seiner Herrin gestreichelt zu werden. So etwas tat gut.
    Sie bewegten sich auf das Pendel zu. Lady Panthera lächelte, als sie auf das furchtbare Mordinstrument schaute. Diese Falle hatte sie sich einbauen lassen, denn es war wichtig, sich Feinde vom Leibe zu halten.
    Und nur sie wusste, wie man sie wieder abstellte.
    Lady Panthera verließ den Rücken des Killer-Panthers. Mit sicheren Schritten ging sie auf eine bestimmte Stelle im Keller zu, griff in eine Lücke in der Wand hinein, wo sie einen Hebel fand, den sie herumlegte.
    Die Schwingungen des Mordpendels stoppten. Ein leises Summen erklang. Ein nicht sichtbares Gelenk in der Decke bewegte sich und zog den tötenden Halbmond aus Stahl wieder hoch.
    Panthera war zufrieden.
    Das Raubtier wusste, wohin es zu gehen hatte. Kaum saß die Frau wieder auf seinem Rücken, als es die Stufen der Treppe hochschlich, die Tür ganz aufdrückte und verschwand.
    Sein Ziel war das Freie.
    ***
    »Manche Häuser in Southwork sind wie Rattenlöcher und miteinander durch Gänge verbunden, die man gar nicht alle zuschütten kann.« Das hatte mir mal ein alter Streifenpolizist erklärt, und daran musste ich denken, als ich mich in dem Tunnel umsah und dabei auch auf Sukos breiten Rücken schaute.
    Wir allerdings hatten Glück, denn der vor uns liegende Tunnel oder Gang besaß keine Abzweigungen. Er führte geradewegs auf das andere Haus zu oder darunter hinweg, so dass wir uns wenigstens nicht in einem Labyrinth verirren konnten.
    Die Luft war mies und schlecht. Von irgendwoher drang auch Fäkaliengestank.
    Wie eine Pestwolke wehte er in unsere Gesichter. Es lag auf der Hand, denn die Kanäle lagen nicht weit entfernt. Möglicherweise gab es sogar einen direkten Zugang.
    Auf meinem Rücken spürte ich das Kribbeln, wenn von der Decke irgendwelche Tropfen gegen meinen Nacken fielen. Stinkendes Wasser, das sich an der Decke gesammelt hatte.
    Der Tunnel oder Gang blieb auf gleicher Ebene. Wir leuchteten beide mit unseren Lampen. Wenn sich die Strahlen an den Wänden entlangschoben, sahen wir hin und wieder auch helleres Gestein. Es wechselte sich mit dem grauen ab.
    Geröll bedeckte den Boden. An feuchten Stellen war der weiche Lehmboden zu Schlamm geworden, in dem sich allerlei Kriechtiere wohl fühlten. Nach einem zehnminütigen Marsch hatten wir noch immer nicht unser Ziel erreicht, und Suko schüttelte verwundert den Kopf.
    »Irgendwas machen wir wohl falsch.«
    »Wieso?«
    »Hätten wir nicht schon längst am Ziel sein müssen?«
    Ich hob die Schultern. »Dieser Gang ist sehr tief angelegt worden. Wahrscheinlich führt er unter den anderen Hauskellern hinweg.«
    »Meinst du?«
    »Geh weiter, Mensch.«
    Unser Licht erschreckte auch einige Ratten, die sich in dem Gang tummelten. Wenn das Licht sie traf, verschwanden sie in Löchern und Höhlen.
    Sukos Lichtstrahl malte plötzlich einen Kreis auf ein Hindernis. Auch ich erkannte die Eisentür, die den Tunnel praktisch abschloss. Wir hatten also das Ende des Fluchtwegs dieser ungewöhnlichen Frau erreicht.
    Oder einen neuen Anfang. Es kam darauf an, wie man die Lage sah.
    Ich untersuchte das Schloss. Natürlich hatten wir zuvor ausprobiert, ob die Tür offen war. Leider erlebten wir eine Enttäuschung.
    »Wie sieht es aus?« fragte Suko.
    »Hast du dein Werkzeug bei dir?«
    »Als potentieller Einbrecher doch immer.«
    »Dann versuche dich mal.«
    Große Schwierigkeiten würde uns das Schloss der Tür nicht bereiten, das war jetzt

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