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0443 - Lady Panthera

0443 - Lady Panthera

Titel: 0443 - Lady Panthera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinzu. Er war zwar äußerlich hart, kannte kein Pardon mit seinen Feinden, aber im Innern besaß er eine gewisse Sensibilität, die ihn warnte. Besonders vor Gefahren. Da reagierte sein siebter Sinn stets überempfindlich.
    »Das ist mein drittes Auge«, pflegte er manchmal zu sagen. »Das schaut in eine andere Dimension.«
    Auch in diesem alten Haus spürte er die Warnung. Über seinen Rücken rann eine kalte Haut. Er überlegte, was er unternehmen sollte. Bisher war ihnen niemand begegnet. Er ging davon aus, dass sich niemand im Haus aufhielt. Der einzige Unsicherheits-Faktor war der Keller. Dort konnten sich die Typen durchaus verborgen halten. Oft war es in diesen Häusern so, dass die Keller noch mit denen der anderen Bauten durch geheime Gänge verbunden waren, so dass die Leute bei Razzien schnell entwischen konnten.
    Wenn Thriller I jetzt einen Rückzieher machte, hatte er sich vor seinen beiden Kumpanen blamiert. Das wollte er nicht. Deshalb unterdrückte er auch die Warnung aus seinem Inneren und nickte. »Wir stemmen die Tür auf!« sagte er.
    Die anderen lachten. Im Schein der Lampe warfen ihre Körper lange Schatten, die sogar an der Wand hochkrochen. »Das ist eine gute Idee!« meldete sich Thriller III. Er hielt sich im Hintergrund auf. »Soll ich es machen?«
    »Ja.«
    Die zwei anderen schufen Platz, damit ihr Kumpan die nötige Bewegungsfreiheit bekam.
    Er trat zurück, hob einen Fuß und visierte das Schloss an.
    Thriller III kam sich vor wie ein Karate-Kämpfer. Während er den Fuß vorschnellen ließ, drang ein Schrei über seine Lippen.
    Volltreffer.
    Der schwere Absatz traf genau die Stelle, wo das Zylinderschloss in das Türholz eingearbeitet worden war. Gleichzeitig hörten die drei Skinheads das Brechen und Krachen des Holzes. Und dann flog die Tür aus ihrer Verriegelung. Sie wurde bis gegen die Innenwand des Kellers geschmettert, von der sie wieder zurückprallte.
    Thriller III lachte. »Das war eine meiner leichtesten Übungen. Los, leuchte mal!«
    Der Anführer drückte seinen Arm dem Boden entgegen und strahlte schräg in die Tiefe.
    Hinter der Tür lag die alte, schmutzige und zum Teil zerstörte Steintreppe. Sie lief gerade in die Tiefe und besaß genau neun Stufen. Der Keller schien verlassen zu sein.
    Thriller III stand breitbeinig in der Türöffnung. »Die Ratten haben das sinkende Schiff verlassen!« flüsterte er rau. »Ich glaube, wir müssen die Bude doch anstecken.«
    »Erst untersuchen wir den Keller!« meldete sich sein Boss.
    »Klar doch, ich gehe vor!«
    Thriller I schob sich heran. Eigentlich war es seine Aufgabe, aber wiederum warnte ihn das Gefühl, hinter dem anderen zu bleiben. Es war sogar stärker geworden, er spürte, dass irgend etwas in der Luft lag, nur konnte er keine Gefahr erkennen.
    Das war oft am schlimmsten.
    Thriller III stieg die Stufen hinab. Er bewegte sich dabei ziemlich vorsichtig, als könnte er jeden Augenblick angegriffen werden. Begleitet wurde er vom Strahl der Lampe, der nicht nur auf die Stufen gerichtet blieb, denn Thriller I bewegte seine Hand und leuchtete auch gegen die Decke über der Treppe.
    Und dort sah er die Bewegung und hörte gleichzeitig das Knirschen.
    »Weg!« schrie er.
    Thriller III, sonst nicht schnell im Denken, reagierte in diesem Fall rein instinktiv.
    Er schleuderte sich in dem Augenblick nach hinten, als sich von der Decke etwas Blitzendes löste und auf ihn niederfuhr.
    Höchstwahrscheinlich hatte er selbst durch den Druck auf eine bestimmte Stufe den Kontakt ausgelöst.
    Es war ein pendelartiges Fallbeil, das mit einer höllischen Geschwindigkeit niederraste…
    ***
    Selbst Thriller I, den so leicht nichts erschüttern konnte, schrie überrascht auf, als dieses Mordinstrument niedersauste und ihn sowie Thriller II fast von den Beinen geholt hätte.
    Auch sie warfen sich zurück und fielen bis in den Flur hinein, wo sie auf dem Rücken liegenblieben.
    Thriller III lag auf der Treppe. Er presste sich eng gegen die Stufen.
    Dabei hatte er sich zur Seite gedreht und schielte in die Höhe, wo das stählerne Mordinstrument von einer Seite auf die andere schwang und bei jedem Pendelschlag ein rauschendes Geräusch von sich gab.
    Aber es glitt nie tiefer, so dass Thriller III nicht in Gefahr geriet, von der Schneide geteilt zu werden. Nur traute er sich nicht, die Stufen wieder hochzukriechen. Er blieb flach liegen, spürte seinen eigenen Herzschlag überlaut, und ihm wurde erst jetzt bewusst, wie knapp er einem scheußlichen

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