0443 - Überfall auf Exilot
bald zum Lager zurückkehren, wenn er sich nicht wieder die Vorwürfe seiner Freunde anhören wollte. Aber vorher mußte er noch einen Blick auf Exilot werfen.
Er peilte das ferne Gebirge im Osten an und sprang.
Der Berg, auf dem er materialisierte, war etwa zweitausend Meter hoch.
Obwohl es nicht mehr heller Tag war, konnte er den Raumhafen gut erkennen. Das lag zum Teil auch an den schräg einfallenden Sonnenstrahlen, die von den Gebäuden und den Verteidigungsanlagen reflektiert wurden. Auf der eingeebneten Fläche des eigentlichen Hafens erkannte Gucky winzige, hell schimmernde Punkte. Das konnten Schiffe sein, die startbereit auf ihren Einsatzplätzen standen. Die Entfernung war viel zu groß, um Einzelheiten erkennen zu lassen.
Der Teleporter überlegte, ob er sich näher heranwagen sollte, verzichtete dann aber darauf. Noch war es zu hell, und er wußte nicht, welche Sicherheitseinrichtungen die Cappins besaßen.
Wenn sie ihn entdeckten, konnte eine gefährliche Jagd auf ihn ausgelöst werden.
Genau das aber war es, was Rhodan verhindern wollte.
Gucky blieb also, wo er war. Mit Hilfe eines starken Spezialglases holte er Exilot bis auf eine scheinbare Entfernung von nur einem Kilometer heran. Nun sah er, daß die kleinen Punkte in der Tat Raumschiffe waren. Dahinter schlössen sich, durch die Vergrößerung in den Dimensionen stark verzogen, die Verwaltungsgebäude an. Sie interessierten den Mausbiber weniger. Er richtete sein Hauptaugenmerk auf die Verteidigungsanlagen. Und von denen entdeckte er eine ganze Menge.
Das gesamte Gelände wurde von einem flirrenden Energiezaun umgeben, der jedem Angreifer zu schaffen machen würde.
Teleporter hingegen konnte er nicht aufhalten. In regelmäßigen Abständen verrieten halb in die Oberfläche eingelassene Kuppeln die Geschützstände für überschwere Impulsstrahler. Ein Kontrollturm ragte hoch hinauf in den Abendhimmel. Auf seiner Spitze drehte sich die Orterantenne.
Gucky erkannte einzelne Cappins. Sie machten nicht den Eindruck, als seien sie besonders erregt oder befürchteten einen Angriff der Ureinwohner des Planeten. Dabei mußten sie längst erfahren haben, daß die Station am nahen Fluß überfallen und zerstört worden war. Angesichts der Situation auf den anderen Kontinenten Zeuts erschien das Gucky zumindest sonderbar.
Vielleicht besaßen sie noch eine Karte im Spiel, die niemand außer ihnen selbst kannte. Oder verließen sie sich auf ihren energetischen Zaun? Es war durchaus möglich, daß er allen Angriffen erfolgreichen Widerstand leisten konnte.
Gucky setzte das Glas ab. Er hatte das Gefühl, für heute erst einmal genug geleistet zu haben. Heute nacht würde er noch einmal auf die Reise gehen müssen, zusammen mit Ras Tschubai.
Und wie er Ras kannte, würde sich der Afrikaner nicht mit einer bloßen Beobachtung der Cappins zufrieden geben.
Er würde Exilot aus eigener Anschauung kennenlernen wollen.
Geflissentlich redete sich Gucky ein, daß gerade eine solche Exkursion nicht seinen eigenen Wünschen entsprach, dann konzentrierte er sich auf das Versteck bei der Bucht und teleportierte.
Er rematerialisierte in der Kabine, ausgerechnet im Schoß des Mädchens Merceile.
Und da blieb er auch prompt sitzen.
2.
Am 26. Mai des Jahres 3434 Terra-Normalzeit bestand Professor Waringer darauf, eine Besprechung abzuhalten. Er wußte, daß er zumindest Dr. Gunnison und Dr. Bashra auf seiner Seite hatte.
Das untätige Abwarten im Null-zeitdeformator begann ihn zu zermürben.
Atlan schüttelte den Kopf.
„Es hat doch keinen Sinn, Geoffry, wenn Sie eine Entscheidung herbeizwingen wollen. Ich weiß, daß es den anderen ähnlich geht wie Ihnen, aber glauben Sie nur nicht, ich wäre wirklich so gelassen und ruhig, wie ich ,es vorgebe."
„Dann müssen wir endlich handeln. Also, was ist, Atlan: Hören wir uns die Meinung der anderen an?"
„Also gut, wie Sie wollen. In einer Stunde."
Noch immer war die Zeitmaschine unentdeckt geblieben. Lord Zwiebus hatte es erfolgreich verstanden, die Ureinwohner Australiens zu beruhigen. Sie hielten sich in respektvoller Entfernung und wagten keinen Versuch mehr, sich der Zeitmaschine zu nähern.
Seit einigen Stunden blieb das Absorberfeld eingeschaltet.
Eigentlich stimmte die Bezeichnung nicht ganz, denn das Feld absorbierte keineswegs das Licht, sondern leitete es lediglich um.
Nur so bewirkte es, daß der darunter liegende Gegenstand unsichtbar wurde.
Sie versammelten sich in der
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