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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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heute nacht noch einen Besuch am Fenster erhalten sollst. Man will dich zum Schweigen bringen. Es ist besser, du wechselst die Pension, bevor das deinen lieben Freunden gelingt.«
    »Das ist nicht wahr«, brauste er auf, »ihr wollt mich nur weiterschieben, um allein…« Erschrocken hielt er inne… »um allein das Befreiungskommando zu empfangen und zu verarzten«, bluffte ich und sah ihn zusammenzucken. Also hatte mein Verdacht doch gestimmt. Sein Anruf hatte nur den Zweck gehabt, dem Komplicen klarzumachen, daß er in der Tinte saß. Aber diese Suppe würden wir ihnen gründlich versalzen.
    Zwei Mann betraten das Zimmer.
    »Ist er das?« fragte der eine.
    »Jawohl«, nickte ich und unterschrieb den Überweisungsschein. »Paßt auf, daß ihm nichts passiert! Seine Freunde sind ganz scharf auf ihn«, sagte ich zum Abschluß. Parkman biß sich auf die Lippen und sagte nichts mehr. Er warf mir nur einen haßerfüllten Blick zu.
    Nachdenklich ging ich zu Mr. High ins Büro und erzählte ihm von meiner Vermutung.
    »Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder wir warten, ob meine Vermutung stimmt, oder wir heben Sullivans Wohnung aus.«
    »Das letztere geht nicht«, lehnte der Chef ab. »Wir haben keinen Beweis und keine Möglichkeit, nachts in ein fremdes Haus einzudringen. Ich schlage vor, wir halten vier Kollegen in Bereitschaft. Sie und Phil gehen morgen früh zu Süllivan. Vielleicht habe ich bis dahin die nötigen Auskünfte über ihn.«
    »Das wird eine anstrengende Nacht«, brummte Phil.
    Ich war schon auf dem Weg, die Zellen zu inspizieren. Außerdem mußte ich Ted und noch einen Kollegen aufstöbern, die mit uns Wache schieben sollten. Etliche Vorbereitungen waren für die nächsten Stunden zu erledigen. Es durfte nichts schiefgehen, denn wenn die Gang anrückte, war das der Beweis, daß Sullivan mit im Spiel war. In dem Fall würden wir den Durchsuchungsund Haftbefehl vom zuständigen Richter unverzüglich erhalten.
    In knapp zwanzig Minuten war alles erledigt. Zwei Bereitschaftswagen standen startfertig im Hof. Die Zellen waren leer und die Fenster geöffnet.
    Außerdem hatten wir Tränengasbomben bereitliegen und zwei Funkstreifenwagen der City Police verständigt, die getarnt die Querstraße innerhalb von Sekunden abriegeln konnten. Sollte der Angriff von dort kommen, hatten wir die Verbrecher in der Falle.
    Ich selbst übernahm eine heikle Aufgabe. Da die Kerle nicht wissen konnten, in welcher der Zellen Wilmot saß, mußten sie auf ein Zeichen von ihm warten. Zu diesem Zweck hielt ich mich in der neben den Zellen liegenden Wachstube auf. Ich stand am Fenster und beobachtete mit einem Nachtglas das Straßenstück, das ich im Blickfeld hatte. Außerdem befand sich ein Telefon gleich neben mir, über das mich Phil warnen wollte, sobald er etwas gesehen hatte.
    Ich kam mir wie ein General vor, der auf den Sturmangriff des feindlichen Heeres wartete.
    ***
    Lo Mercer saß mit zusammengekniffenen Augen am Steuer und hielt sich genau an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung. Im Schneckentempo kroch der Wagen durch das nächtliche Manhattan. Der Platz neben ihm war leer, aber im Fond saßen zwei würdige Herren in dunklen Hüten und schwarzen Mänteln.
    Stocksteif, als hätte jeder zwei Bügel verschluckt, starrten sie geradeaus. Die Anzüge spannten sich etwas und paßten zu den Raubvogelgesichtern wie ein Kühlschrank zum Eskimo. Im schwachen Glimmerlicht einer Zigarette schimmerte es zu ihren Füßen metallisch auf.
    Zwei gut geölte Maschinenpistolen warteten dort unten auf ihren Einsatz.
    Chat Logan und Fred Lisbon hatten sich als Gentlemen verkleidet, um eventuellen Polizeikontrollen nicht aufzufallen. Lo hatte ein Übriges getan und eine nicht zu übersehende Washingtoner Regierungsnummer am Wagen angeschraubt. So ausgerüstet, krochen sie den Broadway entlang. Ihre Luchsaugen musterten eindringlich jedes Fahrzeug, das sie überholte. Außerdem achteten sie darauf, daß kein Wagen länger als drei Minuten an ihrer Stoßstange klebte.
    In der Brusttasche seines dunklen Anzugs trug Lo ein kleines Päckchen, das sorgfältig in Watte eingepackt war. Sie hatten ihren Plan genau durchgesprochen und waren sich über jeden Handgriff im klaren. Es kam jetzt nur darauf an, daß sie ungestört ihr Ziel erreichen konnten.
    Am Times Square bogen sie in Richtung Carnegie Hall ab, bis sie nach zehn Minuten die Fifth Avenue erreichten. In der 71. Straße parkten sie vor einem Kino, in dem die Nachtvorstellung

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