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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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zweite tödliche Geschoß in seiner Hand, kurz darauf feuerte er die dritte Kugel ab.
    Das Klirren der brechenden Glaswände war so leise, daß Lo nichts davon vernahm. Während er absprang, warf er einen Blick auf die Uhr und stellte fest, daß sie auf die Sekunde pünktlich waren. In fünf Sekunden mußte Fred mit dem Wagen vorbeikommen und kurz stoppen.
    Er drückte sich dicht an die rauhe Mauer und sah auch schon zwei abgeblendete Lichter langsam auf sie zukommen. Verabredungsgemäß betätigte Fred den Blinker zweimal nach links.
    Als er auf ihrer Höhe war, stoppte er kurz. Lo und Chat rissen die Türen auf und ließen sich in die Polster fallen. Schweißtropfen standen auf ihren Gesichtern, während Fred mit durchdrehenden Reifen anfuhr. Er hatte das Zigarettenende vollständig zerkaut und spuckte die Reste zum Fenster hinaus.
    Bevor er die nächste Kreuzung erreicht hatte, schob sich aus der Querstraße ein dunkler Schatten. Gleichzeitig sahen sie eine rotleuchtende Polizeikelle, mit der ihnen Halt geboten wurde. Fred schnaufte hörbar, während Lo eine Maschinenpistole auf nahm.
    »Durchbrechen!« befahl er leise und zog den Kopf ein. Fred hielt weiter stur auf die Funkstreife zu, blendete kurz auf und sah, daß sie kaum Chancen hatten. Mitten auf der Fahrbahn stand der Polizeiwagen. Vor und hinter ihm war zwar Platz genug, aber dort standen jeweils zwei Cops., Schwitzend, fieberhaft nachdenkend, hielt Fred auf das Heck zu, bremste kurz ab, als er nur noch zehn Schritt entfernt war, und schaltete das Standlicht ein.
    Erst als er fast bis auf Tuchfühlung herangekommen war, trat er das Gaspedal bis zur Bodenmatte durch, ließ die Kupplung ruckartig kommen und drückte auf die Hupe.
    Mit ohrenbetäubendem Lärm schoß der schwere Wagen vorwärts. Die drei Cops stoben zur Seite und griffen im Fallen zu ihren Pistolen. Es gab ein häßliches Kreischen, als der Wagen die hintere Stoßstange der Funkstreife abriß, doch dann waren sie durch.
    Schüsse bellten hinterher, eine Kugel klatschte irgendwo ins Blech. Fred kurbelte wie wild, um den ausbrechenden Wagen abzufangen, dann hatte er ihn wieder in der Gewalt.
    Mit Vollgas schoß er in die nächste Seitenstraße, fegte rücksichtslos über zwei Kreuzungen und zog den Wagen plötzlich in eine Toreinfahrt. Vor einem Dutzend Garagen hielten sie, löschten die Lichter und verließen den Wagen mit einer Eile, als würde er jeden Moment in die Luft fliegen.
    Wie Schatten in der Nacht verschwanden sie zu Fuß, während die' ersten Sirenentöne ihr Ohr erreichten.
    Mit leisem Zischen lief das Benzin aus dem getroffenen Tank aus und bildete eine Pfütze unter dem Wagen. Die Zufahrtsstraßen wurden abgeriegelt.
    Fred, Lo und Chat versuchten, getrennt voneinander zu entkommen.
    Lo verspürte keine Gewissensbisse, wenn er sich vorstellte, daß Wilmot Parkman jetzt tot und verkrümmt auf seiner Pritsche lag. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, ihn am Plaudern zu hindern.
    Die verräterische Schleuder versteckte er im Vorbeigehen in einer Mülltonne, dann turnte er geschickt auf das niedrige Dach einer Wäscherei.
    Gehetzt lauschte er auf die Geräusche des Großeinsatzes, dann schlug er mit dem Absatz eine Scheibe ein, riegelte das Fenster auf und ließ sich ins Innere gleiten. Für ein Weilchen würde er hierbleiben können, bis die Luft wieder rein war.
    Seine präzise funktionierende Denkmaschine begann, den nächsten Plan zu formulieren, während er sich ein Stäbchen anzündete und sich in einem alten Sessel niederließ.
    Die letzten Ereignisse waren zwar für Lo Mercer überraschend gekommen, aber jetzt fand er, daß die Sache besser für ihn stand, als er zuerst geglaubt hatte.
    Zynisch vor sich hin grinsend, suchte er nach ein paar Minuten die Treppe ins Untergeschoß und brach eine Bürotür auf. Hier fand er, was er suchte. Matt glänzend stand ein Telefonapparat einsam auf einem breiten Schreibtisch.
    Die Nummer wußte Lo Mercer auswendig, als er den Finger in das erste Loch der Wählscheibe steckte.
    ***
    Phil hatte mich bisher nicht gewarnt, und ich hatte auch kein Geräusch gehört. Ich sah nur plötzlich einen dunklen Schatten und etwas Blitzendes durch die Luft fliegen. Meine Verblüffung überwand ich in Sekundenschnelle. Dann ließ ich das Glas einfach fallen, raste wie eine gestartete Rakete aus dem Raum und war schon vor den drei Zellentüren, die halb offenstanden, da sich niemand in ihnen befand. Hastig warf ich im Vorbeirennen die drei dicht

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