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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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registriert und die dazugehörigen Träger keine Unbekannten für die Polizei.
    »Sieh mal einer an«, sagte ich zu Phil, »zumindest zwei von den Brüdern kennen sich besser als manche Ehepaare. Lo Mercer saß mit Wilmot anderthalb Jahre lang in derselben Zelle. Das nenne ich echte Freundschaft, wenn der eine versucht, den anderen umzubringen, damit er ihn nicht verpfeifen kann. Dabei hat Wilmot nicht nur den Mund gehalten wie ein Banksafe, sondern seinen Kumpanen auch noch mitgeteilt, daß er nichts verraten würde.«
    »Bei Geld hört die Freundschaft unter Gangstern auf«, philosophierte Phil. »Und bei den Steinen steht eine ganze Menge auf dem Spiel.«
    »Die drei sind jetzt längst mit den Juwelen über alle Berge«, gab ich zu. »Zumal sie annehmen müssen, daß ihr Komplice tot ist.«
    »Wir könnten einen Bericht an die Presse geben und mitteilen, daß Parkman lebt und seine Aussagen gemacht hat«, schlug Phil vor. »Damit jagen wir sie quer durch den Kontinent, und irgendwo gehen sie uns ins Netz.«
    »Oder sie starten einen neuen Anschlag auf Parkman. Wir haben keine ausreichende Möglichkeit, ihn ständig vor seinen Komplicen zu schützen.«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte mich mein Freund.
    »Ich glaube ja«, nickte ich und erhob mich. »Ich besuche sie und bringe sie gebündelt und sortiert mit.«
    Verblüfft sah Phil mir nach, wie ich langsam zum Ausgang schlenderte, nachdem mir soeben eine Idee gekommen war, die ich sofort nachprüfen wollte. Wenn sich die Sache als lohnenswert herausstellen sollte, würde ich sie unverzüglich anpacken und keine Minute zögern.
    Zuerst stoppte ich beim Erkennungsdienst. Bevor ich den Mund aufmachen konnte, schüttelte Joe schon den Kopf. Er hatte also noch nichts von L. Sullivan gefunden.
    Ich besorgte mir eine Generalstabskarte der Ostküste, das Jahrbuch der Wirtschaft, ein Branchenverzeichnis und ein Telefonbuch. Damit zog ich mich in mein Office zurück und stellte zuerst die mitgebrachte Reisetasche mitten auf den Schreibtisch. Bevor ich mich um die anderen Sachen kümmerte, nahm ich mir die Beschreibung des Wallkill-Gebietes vor. Ich interessierte mich plötzlich stark für Kohlenförderung und -absatz und vertiefte mich in die spannende Lektüre.
    Den ersten interessanten Fingerzeig fand ich eine halbe Stunde später. Jetzt war ich von der Richtigkeit meines Gedankens überzeugt und bohrte weiter.
    Phil holte sich leise die anderen Sachen und brachte sie in die Labors. Dann beschäftigte er sich mit dem Telefonbuch, das wir in Sullivans Villa gefunden hatten.
    Als ich meinen Plan fertiggestellt hatte, legte ich mich zwei Stunden aufs Ohr. Inzwischen wurden die Sachen in meinen Wagen gepackt, die ich telefonisch bestellt hatte. Außerdem wurde der Jaguar aufgetankt und abgeschmiert. Um ein Uhr mittags waren wir fertig zur nächsten Runde.
    ***
    Der Highway Nummer 4 lag schnurgerade vor mir. Ich brauchte das Gaspedal gar nicht bis zum Anschlag durchzutreten, um hundertzwanzig Meilen auf den Tacho zu bringen. Das graue Asphaltband spulte sich gleichmäßig unter mir ab. In der Ferne tauchte Yonkers auf, das ich in fünf Minuten hinter mir ließ. Weiter ging es über Suffern in Richtung Monroe. Die Gegend wurde hügelig und war zum Teil von dichten Wäldern bewachsen.
    Etwa hundert Meilen hinter New York begann das Kohlenzentrum, das seit ein paar Jahren stillgelegt war. Die Ausbeute lohnte hier nicht mehr, da die Flöze zu klein und die Produktionskosten zu hoch waren. So hatte man kurzerhand alle Gruben geschlossen und die Einrichtungen verkauft.
    Es gab Dutzende von Händlern, die sich vor etwa über einem Jahr in der Gegend von Wurtsboro, Ellenville und Highland niedergelassen und ganze Förderanlagen en gros aufgekauft hatten. Zum größten Teil hatten sie die Maschinen verschickt, zum Teil saßen sie noch auf den Anlagen und warteten darauf, daß ein Käufer auftauchte.
    Vier Meilen hinter Newburgh verließ ich den Highway und schlug mich auf Straßen letzter Ordnung nach Ellenville durch. Ein paar Farmen tauchten auf, ansonsten wirkte die Gegend mager und verlassen wie ein verhungertes Schaf in der Sahara.
    In vielen Kurven wand sich die Straße durch die kleine Hügelkette, die mich von dem breiten Wallkill-Tal trennte. Endlich hatte ich den letzten Paß erreicht und sah vor mir die Häuser von Ellenville.
    Der Ort schien gerade groß genug, um sich darin zu verstecken. Zufrieden mit dem ersten Eindruck, verließ ich die Hauptstraße und rollte

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