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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stunden würden sie ihre Steine bestimmt nicht an den Mann bringen, wenn sie nicht verschleudern wollten.
    »Ich muß erst nachfragen. Wo wohnst du?« fragte mein Gesprächspartner, nachdem er nachgedacht hatte.
    »Im Obdachlosenasyl«, gab ich zurück, »aber du kannst mich in zwei Stunden wieder hier treffen. Wenn ich nicht etwas Besseres bis dahin gefunden habe.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte er ruhig. Damit drehte er sich um und ließ mich endgültig stehen. Ich war einen kurzen Moment über seine Sicherheit verblüfft, dann ging ich achselzuckend weiter. Ein paar Umwege machte ich, bevor ich ins Hotel zurückkehrte, aber das war überflüssig.
    Der Mann folgte mir nicht mehr, er war wohl unterwegs zu seinem Boß, um von dem Geschäft zu berichten. Ich war mit meinem ersten Erfolg zufrieden, die Fäden waren geknüpft.
    Wenn es so weiter lief, würde ich in ein paar Stunden Kontakt zu den einflußreichen Hehlerkreisen haben. Zwangsläufig mußte ich dabei auf die Spur der drei Gangster kommen, die hier ihre Beute versilbern wollten.
    Als ich vor meiner Zimmertür stand, bückte ich mich rasch und peilte durch das Schlüsselloch. Deutlich sah ich das Haar, das ich vor meinem Spaziergang über die Schlüsselöffnung gelegt hatte.
    Also hatte niemand mein Zimmer gefilzt, während ich nicht da war.
    Es war Punkt sechs Uhr, als ich das Zimmertelefon abnahm und mich mit einer Nummer verbinden ließ, die mir Mr. High am Nachmittag durchgegeben hatte. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann hob der Teilnehmer ab.
    »Ich hoffe, du bist allein«, knurrte ich undeutlich und lauschte, ob es in der Leitung knackte.
    »Dienst ist Dienst«, klang es unbekümmert zurück.
    »Kannst du in zwei Stunden an der Main Street sein? Ein paar Yard vom Bahnhof habe ich ein Rendezvous.«
    »Blond oder braun?« feixte Phil.
    »Heiß«, sagte ich, »sogar sehr heiß.«
    Phil wurde sofort wieder ernst und versprach, pünktlich zu sein. Er deutete noch an, daß der Plan abrollte wie ein Manöver. Wir sparten uns Namen und Anrede, damit niemand etwas erfahren konnte, der vielleicht das Telefon abhörte.
    Nachdem ich aufgelegt hatte, suchte ich erst einmal gründlich das Zimmer nach versteckten Mikrofonen ab. Weder hinter der Lampe noch unter dem Bett konnte ich eines entdecken.
    Jetzt hatte ich noch über anderthalb Stunden Zeit bis zum Treffen. Ich ließ mir zwei Sandwiches bringen und warf mich dann aufs Bett. Den Reisewecker stellte ich auf halb acht.
    ***
    Als ich diesmal das Hotel verließ, hatte ich eine weitgeschnittene Lederjacke über den Pullover gezogen. In der Schulterhalfter steckte die Waffe, und außerdem hatte ich ein Taschenmesser und die beiden Schmuckstücke bei mir. So ausgerüstet, traf ich eine Minute vor der verabredeten Zeit in der Main Street ein.
    So scharf ich auch die Gegend absuchte, von Phil konnte ich nichts entdecken. Er schien einen guten Platz gefunden zu haben, von dem aus er mich beobachten konnte.
    Ich brauchte nur dreißig Sekunden zu warten, da rollte ein Taxi heran, in dem mein Gesprächspartner saß. Er kurbelte die hintere Scheibe herab und winkte mir. Ich folgte der Aufforderung und stieg hinten zu. Sofort zog der Chevy an und reihte sich in den Verkehr ein.
    Hoffentlich war Phil mit dem Wagen da.
    »Nun?« fragte ich lauernd.
    »Der Boß will dich sprechen«, antwortete der Mann knapp. Er konnte laut sprechen, da die Trennwand eingesetzt war. Aber vielleicht gehörte der Driver mit zur Gang? »Hast du die Sachen mit?«
    »Sehe ich so aus?«
    Er zuckte nur die Achseln, und ich strengte mich an, den Weg zu erkennen. Obwohl ich den Stadtplan einigermaßen im Kopf hatte, verlor ich nach der zwölften Kurve die Übersicht. Erst als wir über eine kleine Brücke rumpelten, glaubte ich wieder zu wissen, wohin es ging.
    Wir verließen Ellenville und kamen auf eine Teerstraße, die sich leicht senkte. Nach zwei Meilen bogen wir ab und nahmen einen Feldweg, der zu einer Hügelkette führte. Tote Gleise tauchten neben der Straße auf, von Gras und Disteln überwachsen.
    Im Scheinwerferlicht sah ich ein paar Loren stehen. Wir mußten uns in unmittelbarer Nähe einer stillgelegten Kohlengrube befinden. Obwohl hier viel im Tagebau gefördert worden war, gab es doch einige Stollen, die bis zu achthundert Yard unter Tage führten.
    Im Rückspiegel sah ich, daß hinter uns alles dunkel war. Hatte Phil mir nicht folgen können? In dem Fall war ich ganz auf mich selbst gestellt.
    Mein Nebenmann starrte zum Fenster

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