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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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zum Biertopf oder an die frische Luft? Schnüffler kann ich nämlich nicht ausstehen.« Dabei kniff ich die Augen zuzusammen und ließ das Lächeln fallen.
    Er wurde ebenfalls sofort nüchtern und stand mir lauernd auf zwei Schritt gegenüber.
    »Was willst du hier?« fragte er sehr barsch.
    »Ich regle meine Angelegenheiten allein. Und wem ich darüber Auskunft gebe, bestimme ich ganz allein, kapiert?«
    »Dich habe ich noch nie hier gesehen«, sagte er nachdenklich, ohne auf meine Worte einzugehen. »Illinois?«
    »No, Newark«, sagte ich knapp und drehte mich halb um.
    »Warte noch«, sagte er schnell und trat einen Schritt näher. »Was sind das für Gelegenheiten?«
    »Alte Erbsachen«, grinste ich. »Drei Plüschsofas und eine Spieldose für kleine Kinder.« Dabei erhielt er von mir einen abschätzenden Blick. Dann ging ich zurück in die Gaststube.
    Ich hatte dem Knaben gerade so viel Auskunft' gegeben, daß er anbeißen sollte. Der Tip mit der Stehkneipe stimmte also, ein Zeichen, daß wir keiner falschen Spur aufgesessen waren. Hier wurden nicht nur alte Maschinen verkauft.
    Zwei echte Schmuckstücke hatte ich bei mir, die zwar keinen großen Wert hatten, die ich aber unbedingt zurückbringen mußte, da die Sachen zwar versichert waren, aber nicht dem FBI gehörten.
    Ich trank noch ein Bier, ohne ein Wort zu sagen, warf einen Nickel auf die Theke und schlenderte zum Bahnhof weiter. Obwohl ich mich nicht umdrehte, war ich davon fest überzeugt, daß mich der Kumpel von vorhin beschattete. Ich machte es ihm nicht sehr schwer, kaufte mir drei New Yorker Zeitungen und graste die Stehbüffets ab.
    Am letzten blieb ich unschlüssig stehen, bestellte noch ein Bier und begann den Mixer in ein flüsterndes Gespräch über Pferdewetten zu ziehen. Dabei sah ich mich ein paarmal betont verstohlen um und entdeckte tatsächlich den Typ von vorhin.
    Er lehnte an einer Wandtafel und sah mir zu. Als ich grinsend nickte und mich mit der freundlichen Bemerkung empfahl, am nächsten Sonntag auf »Brausewetter« zu setzen, kam mir ein Schatten unruhig näher.
    Ich ging jetzt schneller und steuerte den Taxistand an. Er mußte den Eindruck gewinnen, daß ich einen Tip bekommen hatte, der mir einen sofortigen Besuch wert war.
    Als ich die Hand nach der Taxitür ausstreckte, griff er mich am Ärmel.
    »Warte«, flüsterte er mir zu. Ärgerlieh wollte ich ihn abschütteln, aber er klebte wie ein Stück Kaugummi an mir.
    »Also mach’s kurz«, sagte ich und sah ihn voll an.
    »Für gute Ware zahle ich einen erstklassigen Preis«, flüsterte er und zog mich weg vom Stand in eine unbelebtere Ecke. »Was hast du anzubieten?« Die linke Hand steckte ich in die Hosentasche, mit der rechten holte ich eines der beiden Päckchen hervor. Bevor ich es ihm zuwarf, lächelte ich ganz harmlos und drückte den Zeigefinger schräg gegen den Hösenstoff.
    »Hier ist ein Derringer, der dir vorhin entgangen ist«, sagte ich sanft. »Und jetzt schau dir das an. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen, he?«
    Er verstand die Sprache sofort. Er wickelte geschickt den Ring aus, streifte ihn auf den kleinen Finger und besah ihn sich genau, ohne daß es auffiel. Nach einer Minute Prüfung gab er ihn mir zurück. Ich ließ ihn sofort verschwinden.
    »Wieviel von dem Zeug hast du?« wollte er wissen.
    »Das kommt darauf an, wieviel Bucks du hast«, sagte ich kalt.
    »Ich vermittle nur, aber der Interessent hat genug.«
    »Okay, Listenpreis 800 000 Bucks, und das nicht mal bei Tiffany, für mich davon fündundzwanzig Prozent, und zwar bar in kleinen Scheinen, nicht laufend numeriert.«
    Er verzog keine Miene, obwohl ich wußte, daß der Preis viel zu hoch war, kein Hehler würde so viel für heiße Ware zahlen. Aber das machte nichts, erst einmal sollte es sich in den einschlägigen Kreisen herumsprechen, daß ein zweiter größerer Posten angeboten wurde.
    Das würde gewaltig den Preis drücken und meinen »Kollegen« die Arbeit erschweren. Ich war sicher, daß sich Lo Mercer, Chat Logan und Fred Lisbon in der Stadt befanden, um hier die Beute loszuwerden, die sie uns gestern vor der Nase weggeschnappt hatten. Das New Yorker Pflaster war ihnen bestimmt zu heiß, zumal dort bekannt war, daß Andy tot war und sich jeder aus seinen Kreisen ausrechnen konnte, bei welcher Gelegenheit das passiert war.
    Aber bis hierher hatte es sich wohl nicht herumgesprochen, und daher pfuschte ich den Gangstern erst einmal auf diese Art und Weise ins Geschäft. Innerhalb von 24

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