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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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warnen, da dort draußen kein Telefon existierte.
    »Was nun?« fragte er. »Lassen wir den Laden hochgehen, oder beobachten wir weiter?«
    »Eingreifen hat noch keinen Sinn, ich glaube nicht, daß Louis den ganzen Schmuck gekauft hat. Er wird erst verhandelt und nur ein paar Musterstücke gesehen haben. Wir müssen die Gangster so lange beobachten, bis die drei aus New York auf tauchen.«
    »Mit dem Girl sind es sieben«, bemerkte Phil trocken. »Du nimmst sechs, ich kümmere mich um das Mädchen.«
    In diesem Augenblick kam das Taxi aus der Sackgasse gekurvt und fuhr stadtauswärts. Als es vor einem erleuchteten Schaufenster vorbeirollte, sahen wir deutlich, daß außer dem Fahrer niemand darin saß. Phil wollte hinterher, doch ich winkte ab.
    »Der will mich oder dich besuchen.« Ich zog den Schlüssel ab. »Wir können uns inzwischen die Gegend ansehen.« Den Wagen konnten wir stehenlassen. Er stand im Schatten eines Baumes. Getrennt gingen wir auf die andere Straßenseite. Wir schlenderten die Danville Street hinab und äugten zur Bar hinüber. Es war eine billige Kneipe, mit rot angemalten Neonröhren und ein paar vergilbten Fotos im Glaskasten. Es gab keinen Portier, aber ein Dutzend Wagen standen vor der Tür. Wir kreuzten die Straße und gingen diesmal dicht vorbei. Dabei warf ich einen Blick auf die Nummernschilder. Plötzlich stutzte ich. Es war ein dunkelgrüner Studebaker mit New Yorker Nummer. Ich warf einen Blick durchs Fenster und sah ein paar New Yorker Zeitungen auf den Hintersitzen. Natürlich war das kein Beweis, aber es war eine Möglichkeit. Phil tauchte neben mir auf. Ich flüsterte ihm meine Beobachtung zu.
    Er notierte sich rasch die Nummer und verschwand in Richtung Telefonzelle, um Sheriff Laurel anzurufen. Er hatte die Möglichkeit, per Telefon in New York festzustellen, auf wessen Namen der Studebaker zugelassen war. Ich übernahm inzwischen die Überwachung des Lokals und des Wagens.
    Ein paar Minuten später drückte ich mich eng in die Mauernische, die mir als Versteck diente. Zwei Männer kamen von der Shamon Street her auf das Lokal zu. Ich kannte sie zwar nicht, aber instihktiv ordnete ich sie richtig ein. Sie hielten sich dicht an den Hauswänden und flüsterten miteinander. Kurz bevor sie das Lokal betraten, griffen beide automatisch unter die linke Achsel. Ich kannte diese Bewegung, mit der man den Sitz einer Waffe in der Schulterhalfter überprüft, nur zu gut.
    Sie verschwanden, ohne mich zu sehen. Mich hielt es nicht mehr auf meinem Platz. Leider konnte ich es nicht wagen, die Bar zu betreten, da ich den Gangstern zu gut bekannt war. Es mußte jedoch noch einen anderen Weg geben. Ich ging ein paar Schritte weiter und konnte nun die Seitenfront betrachten. Alle Fensterläden waren vorgelegt, doch dann sah ich einen hellen Lichtschimmer auf dem Boden, dicht neben der Wand. Kurz entschlossen huschte ich zu der Stelle hin. Es war ein Luftschacht aus dem Keller. Unten im Schacht befand sich ein Fenster, das nur angelehnt war. Von dort drang Musik herauf. Also befand sich die Bar im Keller, und mit etwas Glück konnte ich durch einen Spalt der Vorhänge die Gesichter betrachten. Der Schacht war nur etwas über.sechs Fuß tief, so daß ich mich ohne Anstrengung hinunterlassen konnte.
    Ich war im Dunkeln, so daß ich auch nicht von innen gesehen werden konnte, wenn jemand zufällig zum Fenster blickte.
    Am dritten Tisch links saß Mr. Louis. Er wirkte nervös und zerkrümelte eine kaum angerauchte Zigarre zwischen den Fingern. Mit dem Rücken zu mir saß ein Mädchen, das den Kopf gesenkt hielt und den Inhalt eines Glases tiefsinnig betrachtete. Die beiden Männer, die außerdem am Tisch saßen, erkannte ich wieder. Es waren die zwei, die vor wenigen Minuten das Lokal betreten hatten. Ihre Gesichter waren so verschlossen wie ein Banksafe um Mitternacht. Der eine redete eindringlich auf Louis ein, doch da die Musikbox auf vollen Touren lief, konnte ich nichts verstehen.
    Mit einem letzten Akkord verstummte die Lärmberieselungsmaschine. Für ein paar Sekunden herrschte Stille. Nur Mr. Louis war nicht darauf vorbereitet und sprach laut weiter. »Unmöglich, diesen Preis…«, hörte ich deutlich, dann zischte ihn sein Gesprächspartner an. Louis fuhr zusammen, sah sich scheu um, redete aber gleich darauf weiter. Ich legte das Ohr an den Spalt und hoffte, daß nicht noch ein Nickel in der Musikbox steckte.
    »… Konkurrenz seit heute…« verstand ich gerade noch, als eine rauchige

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