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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinter die Brüstung.
    Hier befand sich ein Spalt im Holz, so daß er die Straße vor dem Eingang beobachten konnte. Es dauerte nicht lange, bis die beiden erschienen und in ein wartendes Taxi stiegen. Phil konnte die Nummer erkennen und notierte sie. Sie fuhren in westlicher Richtung die Hauptstraße entlang, in Richtung Ellenville.
    Jetzt wurde Phil aktiv. Er warf das Jackett über, steckte die Waffe ein und rannte die Treppe hinab. Unten angekommen, schlenderte er langsam durch die Halle, stand einen Moment unschlüssig an der Tür, bestieg dann seinen Ford und fuhr langsam in Richtung Ellenville. Als er aus der Sichtweite des Excelsior war, drehte er auf und brauste die Landstraße entlang. Nach drei Meilen sah er ein paar Rücklichter vor sich und verlangsamte die Geschwindigkeit.
    Erst als sie die Vororte erreichten, holte er auf, bis er den Wagen erkennen konnte. Es war das Taxi, das mit mäßigem Tempo durch Ellenville rollte. Als es einen Laster überholte, blieb Phil dahinter und peilte nur seitlich vorbei, um das Taxi nicht aus den Augen zu verlieren. Plötzlich sah er, daß der rechte Blinker betätigt wurde und die Bremslichter kurz aufleuchteten. Er hatte im letzten Augenblick das Schild Sackstraße gesehen und brauchte nicht zu folgen, da sie nicht weit kommen würden. In der nächsten Parklücke stellte er den Ford ab und ging zu Fuß die paar Schritte zurück. Als er an der Ecke stand, sah er in fünfzig Schritt Entfernung das Taxi vor einer Bar halten. Der Fahrer war ausgestiegen und schloß gerade die Tür ab, um kurz darauf in dem Lokal zu verschwinden.
    Schräg gegenüber befand sich eine Telefonzelle. Phil huschte hinüber, zog den Hut tief in die Stirn und betrat den hell erleuchteten Glaskasten. Seit Laurel die Razzia nach ihm gestartet hatte, war es möglich, daß ihn ein harmloser Passant erkannte und den Sheriff verständigte. Das hätte eine unliebsame Verzögerung zur Folge.
    Phil warf einen Nickel in den Schlitz und wählte.
    ***
    Ein Lastwagen mit Geflügel hielt auf der Überlandstraße und nahm mich mit. Zwei Fahrer saßen vorn und musterten mich unverhohlen, als ich ihnen das Märchen von der beleidigten Freundin erzählte, die mich aus dem Wagen geworfen habe. Aber es war mir egal, ob sie die Story glaubten. Ich mußte schleunigst nach Ellenville zurück. Sie fragten nicht viel, sondern setzten mich am Stadtrand ab, nachdem ich ihnen eine noch fast volle Packung Zigaretten überlassen hatte. Von hier aus ging ich zehn Minuten zu Fuß und erreichte dann die Main Street. Durch ein paar unbelebte Gassen kam ich von hinten an die Garage heran, schwang mich über eine niedrige Umfassungsmauer und betrat das Hotel durch den Hintereingang, ohne daß mich jemand sah. In einem günstigen Augenblick huschte ich zur Treppe und nahm immer vier Stufen auf einmal. Niemand sah mich in mein Zimmer schlüpfen. Aufatmend schob ich den Riegel vor und begann erst mal, mich gründlich zu säubern. Die Jacke brauchte ich nur auszuwaschen, aber die Hose mußte ich wechseln. Der Koffer war noch unberührt. Ich packte die drei Schmuckstücke hinein. Ein wichtiges Beweisstück hatte ich jetzt.
    Als ich gerade fertig war, schrillte das Telefon. Ich zögerte einen Moment, doch dann siegte meine Neugier. Ich nahm ab, und das Girl aus der Vermittlung verband mich mit Phil.
    »Wo steckst du?« fragte ich.
    »Ecke Shamon und Danville Street, bin zur Zeit hier an den Ort gebunden, weiß aber nicht, wann der Bus weiterfährt«, sagte Phil schnell. »Kannst du kommen?«
    »Okay, ich bin in fünf Minuten da«, sagte ich und peilte schon mit einem Auge nach dem Stadtplan. Es war nicht weit, und ich verließ das Zimmer auf demselben Weg, auf dem ich gekommen war. Nicht einmal das Stubenmädchen sah mich, als ich in den Hof schlich und geräuschlos die Garagentür öffnete. Ohne Licht fuhr ich den Jaguar hinaus und reihte mich in den Verkehr ein. Zwei Minuten später kreuzte ich die Main Street. Dann erreichte ich die Shamon Street. Schon von weitem sah ich die Telefonzelle. Ich fuhr langsamer. Als ich einen Schatten gewahrte, stoppte ich kurz. Die rechte Tür wurde aufgezogen, und Phil schwang sich herein. Er erzählte rasch die letzten Ereignisse.
    Ich pfiff leise durch die Zähne, als ich den Aufenthaltsort von Louis und Genossen erfuhr. Er schien sich mächtig sicher zu fühlen.
    Als ich Phil sagte, woher Louis seine Adresse hatte, brummte er nur. Er sah ein, daß ich keine Möglichkeit gehabt hatte, ihn vorher zu

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