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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind da."
    Nachdem das Schott aufgeglitten war, fragte die Robotstimme der Positronik: „Ich muß diesen Vorgang notieren und speichern. Welchen Zweck verfolgen Sie mit der Inspektion?"
    Es war nicht zu übersehen: Die Maschine glaubte nicht ganz an Ovarons Bedeutung und die Lauterkeit seines Vorhabens. Sie blieb auf ihre maschinenhafte Art mißtrauisch. Da sie aber keine sachunabhängige Phantasie besaß, konnte sie nicht ahnen, welchen Zweck die drei Cappins jetzt wirklich verfolgten.
    „Ich kontrolliere bestimmte Filtersätze im Röhrensystem", sagte Ovaron.
    „Nach meinen Kontrollfeststellungen sind alle Filter intakt", sagte die Robotstimme der riesigen Positronik.
    Ovaron erwiderte: „Genau diesen Umstand möchte ich bestätigt wissen."
    Inzwischen hatte sich Merceile bereits orientiert. Sie stand genau unterhalb der Stelle, an der Ovaron das Stück des Rohres, das er herausgeschnitten hatte, durch die zylindrische Bombe ersetzt hatte.
    „Ovaron?" fragte sie.
    Der Cappin war mit wenigen Schritten an ihrer Seite.
    „Ist etwas?" fragte er nervös.
    „Sie sollten auf alle Fälle die Programmierung überprüfen.
    Vielleicht ist unser Einsatz im Rahmen einer Routinekontrolle herausgenommen worden."
    Ovaron erwiderte, während er auf das externe Kommunikationselement zuging: „Eine Sekunde, Merceile."
    Er hatte natürlich sämtliche Daten im Kopf, die er brauchte. Er fragte den entsprechenden Speichersektor ab und erhielt die Auskunft, daß seit einer Zeit, die umgerechnet zweihundert Jahrtausende irdischer Berechnung ergab, dieser „Filter" nicht ausgewechselt worden war. Gegen alle seine Erwartungen war die Programmierung einwandfrei - die Zeitbombe war seit dem Tag ihrer Installation an Ort und Stelle geblieben.
    Da der vermeintliche Filter, als der die Bombe in den Archiven der Positronik gespeichert war, niemals versagt hatte, hatte die Positronik auch niemals eine Reparatur für notwendig gehalten.
    Die Bombe war nicht entdeckt worden.
    Merceile fragte leise: „Brauchen wir gegenüber der Positronik eine Motivation?"
    Ovaron lockerte zwei der komplizierten, kleinen Werkzeuge an seinem Gürtel und erwiderte flüsternd: „Nein, fangen wir an."
    Sie nickten Bogonta zu, der sich im Raum der Klimastation umsah und versuchte, die Systematik der Räume zu erkennen.
    Dann machten sie sich an die Arbeit. Sie kannten noch jeden Griff - sie wickelten die Handgriffe in umgekehrter Reihenfolge ab. Vor Tagen hatte man die Bombe eingebaut, jetzt wurde sie wieder ausgebaut.
    Diese Arbeit nahm ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch.
    Als Ovaron die Bombe mit Hilfe einer kleinen Verbundapparatur testete, sah er den Ausschlag eines winzigen Zeigers.
    Ovaron kannte jetzt den Grund, weswegen die Bombe nicht detoniert war.
     
    5.
     
    An Bord des Sonnensatelliten, sechster Juni, abends neunzehn Uhr.
    Zwischen Merceile und Ovaron lag das zylindrische Rohrstück mit der dicken Wandung, der vermeintliche Filter. Mit einem Schraubenzieher öffnete der Cappin unter der Lackschicht eine Schraube und zog einen winzigen Schaltkreis hervor. Die meisten Leitungen und Knotenpunkte waren in durchsichtigen Kunststoff eingegossen.
    „Hier!" sagte Ovaron aufgeregt, und deutete auf das Blättchen eines integrierten Schaltkreises, in dessen Mitte sich eine kleine Halbkugel erhob.
    „Der Modifikator?" fragte Merceile.
    Bogonta schaute verständnislos zu ihnen herüber.
    „Ja", sagte der Cappin. „Es ist der Sextakompakt-Modifikator; eines von Waringers ungeheuer einprägsamen Schlagworten für Laien."
    Er setzte wieder das Prüfelement an und beobachtete die Zeigerausschläge.
    Ein Materialfehler hatte sich während der langen Zeit eingeschlichen.
    Das Gerät, das er aus der Wandung des Zylinderstückes herausgezogen hatte, war eine Schalteinheit in der Größenordnung einer drei Millimeter dicken, glasartigen Platte, auf deren zwei Quadratzentimetern Oberfläche etwa elftausend Schalteinheiten untergebracht waren.
    Im Licht der Raumbeleuchtung funkelte die winzige Schalteinheit wie ein Diamant. Aber sie war wesentlich teurer - und gänzlich nutzlos geworden.
    Der wichtigste Bestandteil dieser kleinen Platte war die halbkugelige Erhöhung in ihrer Mitte.
    Es war ein Gramm Sextagonium.
    Sie hatten es mit Hilfe Ribald Corellos auf dem Planeten LAST HOPE erzeugt, in Waringers Großlabor.
    Merceile stand fassungslos davor und sagte mit zittriger Stimme: „Das Sextagonium reagiert nicht mehr, Ovaron!"
    Er nickte und antwortete: „Es hat

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