0444 - Welten in Angst
können.
„Schnell ins Boot", sagte Ovaron. „Alles ist vorbei, wenn wir gestartet sind. Aber wir werden alles mit der Hand auslösen müssen."
Die Positronik kontrollierte sämtliche normalen Maschinen und Servoaggregate.
„Weiter!" sagte Ovaron.
Der Raum um sie herum blieb dunkel. Sie befanden sich zwischen der stählernen und der durchsichtigen Platte.
Schnell gingen sie auf die transparente Trennwand zu.
Rechts und links von ihr waren Eingänge in kleine Nebenkammern. Ovaron riß die Türen auf und sah, daß es sich um einfache Magazine handelte. Er lief weiter, Noch fünf Meter.
Seine Lunge ging wie ein Blasebalg, seine Pulse hämmerten, und in der Brust hatte er ein wütendes, heißes Stechen.
„Der Hebel!"
Mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutigen Fingern deutete Bogonta auf einen Hebel an der rechten Seite der Wand, unterhalb der erloschenen Lichter der energetischen Schaltung für die Schleuse.
Ovaron drückte den Hebel nach oben.
Langsam, viel zu langsam senkte sich die durchsichtige Platte.
Als ihr oberer Rand sich dem Boden näherte, sprang Ovaron darüber.
Er sprang in die Hölle.
Plötzlich krachten Strahlen kreuz und quer durch den Raum, immer haarscharf an dem Boot vorbei. Die Positronik hatte offensichtlich einen Weg gefunden, hier Strahlenschutzsperren einzuschalten.
Und Roboter tauchten auf.
Sie kamen rechts und links aus zwei niedrigen Durchgängen hervor, die zu anderen Hangars führen mochten.
Ovaron leistete unwahrscheinliche Arbeit. Er mobilisierte seine letzten Kräfte.
Er schoß gezielt in die Wände, dorthin, wo die Strahlen kamen.
Krachende Einschläge zerfetzten die Waffensysteme, und immer mehr Strahlen erloschen.
Bogonta stöhnte auf und schoß immer langsamer. Er taumelte gegen die Wand, dicht neben ihm befand sich der Auslösemechanismus für den selbständigen Auswurf des Bootes.
„Können Sie noch ... hierher!" brüllte Ovaron und schoß drei Meter vor sich zwei Robots in Stücke, die mit ausgestreckten Greifarmen auf ihn zugeschwebt kamen.
„Hinter Ihnen!" ächzte Bogonta.
Ovaron wirbelte herum und schoß noch mitten in der Bewegung.
Ein Robot zerfetzte zu einem Regen glühender Trümmer.
Langsam ging Ovaron auf den offenen Einstieg des Bootes zu.
Bogonta schrie mit heller Stimme: „Starten Sie! Hinein!"
Ovaron schwang sich auf die dritte Stufe der Leiter und hatte jetzt den Rücken frei. Die Robots griffen das Boot nicht an; das sah ihre Programmierung nicht vor. Von rechts nach links schoß Ovaron einen Robot nach dem anderen ab. Als er den kastenförmigen Maschinismus traf, der eben auf Bogonta zusteuerte, sah er, daß es der letzte Schuß aus dem Magazin war.
Er warf das leere Magazin aus und schob das volle ein, aber da hatte der Robot den anderen Cappin bereits zu Boden geworfen und schwebte über ihn herüber auf Ovaron zu.
„Bogonta!" schrie Ovaron und schoß auf die Maschine.
Sie kam qualmend und stinkend nach einem Meter vor ihm zum Stehen und hinterließ glühende Spuren.
Bogonta richtete sich auf, griff nach dem Hebel.
Er schoß mit letzter Kraft. Seine Brust war eine einzige, verbrannte Fläche. Langsam, wie eine sich im Sturz drehende Statue, zielte Bogonta nach rechts, seine Augen weiteten sich.
Ovaron mußte zusehen, ohne helfen zu können. Bogontas Zeigefinger verkrampfte sich um den Auslöser.
Eine Fünfzehner-Serie von hochexplosiven Raketengeschossen verließ den ruckenden Lauf der Waffe und schlug in die gegenüberliegende Wand.
Eine wuchtige Verkleidungsplatte fiel donnernd und klappernd herunter und gab die Front des Rechengehirns frei.
Die zweite Serie krachte in diese Positronik hinein.
Jetzt dämmerte eine Erinnerung in Ovaron - er hatte, als er die Positronik mit den falschen Daten über den „Filter" programmiert hatte, etwas von einem Überwachungsgehirn gelesen, das versteckt, energieautark und abgelegen eingebaut worden war. Es war eine Zweigstation der großen zentralen Positronik.
Krachend barst die Front auseinander, Rauch und Flammen schössen aus den Öffnungen der hinausgeschleuderten Kontrollampen und den Spalten zwischen den einzelnen Schalterblöcken. Ein Wachstrahl schoß aus der Mitte des Gerätes, wirbelte ziellos herum und traf dann mit letzter Energie den sterbenden Cappin.
Im Tod riß Bogonta den Hebel herunter.
„Verdammt, ich..."
Jetzt löste sich Ovaron aus seiner Erstarrung. Rasch rettete er sich ins Innere des kleinen Bootes und klappte das Visier herunter.
Dann, als er die Tür
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