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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Maschine ist eine Sprengladung angebracht, die auf dem Funkwege gezündet werdery kann, wenn die automatische Steuerung nicht funktionieren oder irgendein anderer Zwischenfall eintreten sollte. Damit wird verhindert, daß die Maschine über bewohntem Gebiet abstürzt und Menschenleben gefährdet.«
    Der Sprecher drehte sich zu einer Wandtafel um und wies mit einem Stab auf den Newark Airport, Staaten Island und das Gebiet des Hackensack River.
    »Von hier aus wird die Maschine in wenigen Sekunden starten. Sie erleben also den Start der führerlosen Maschine mit. Anschließend schalten wir um auf die Fernsehkamera der wissenschaftlichen Forschungsgesellschaft. Diese Kamera beobachtet den ganzen Passagierraum und zeigt während der Absturzphase das Verhalten der Passagiere. Aber, bitte, bekommen Sie keine Angst. Es sind keine Menschen, sondern Plastikpuppen, die in den neuen Sesseln festgeschnallt sind. Diese Puppen tragen neuartige Luftwesten, die wie ein Polster wirken und Verletzungen bei einer Notlandung ausschalten sollen. Das Unternehmen ,Hurricane‘ ist also ein Versuch zum Besten der Flugzeugpassagiere.' Nach dieser Bruchlandung, die künstlich hervorgerufen wird, jagt die Maschine gegen ein Hindernis oder wird, wenn sie dieses verfehlt, auf dem Funkwege zur Explosion gebracht. Selbst diesen Augenblick, wenn der Rumpf auseinanderbirst, wird die Kamara filmen. Es handelt sich damit um Aufnahmen, die einmalig auf der Welt sind und interessante Aufschlüsse für Flugzeugbauer und Techniker ergeben sollen. Wir werden jede einzelne Phase des Versuchs mit der Kamera verfolgen.«
    Auf dem Bild erschien eine Viermotorige, deren Propeller angeworfen wurden. Das Dröhnen war sb deutlich zu hören, als wenn ich selbst auf dem Flugplatz gestanden hätte. Zehn Tage lang hatte mich keine Sendung interessiert. Aber wir hatten schon oft Verbrechen klären müssen, die mit Flugzeugabstürzen zusammenhingen. Deshalb machte ich es mir bequem, um mir den Fall Hurricane gründlich anzusehen. Denn ein G-man lernt nie aus.
    Die Maschine hob vom Boden ab. Die Kamera schien in einem zweiten Flugzeug zu fliegen, das einige Meter dahinter und etwas tiefer folgte.
    Wieder schaltete sich die Stimme des Sprechers ein. »Meine sehr verehrten Damen und Herren«, tönte sie aus dem Kasten. »Wir schalten jetzt um auf die Kamera, die im Flugzeuginnern angebracht ist. Sie ist schwenkbar und zeigt Ihnen zuerst den führerlosen Cockpit. Erschrecken Sie nicht, wenn die Kamera anschließend ihre Bilder aus dem Innenraum, der Passagierkabine, holt. Das ganze Experiment wird keine vier Minuten mehr dauern, bis sich die Maschine über den Sümpfen des Hackensackriver befindet, über einem Gebiet, das nicht bewohnt ist. Hier wird der Versuch ›Hurricane‹ gestartet. Wir schalten um.«
    Ich staunte über die hervorragende Bildqualität. Die Maschine befand sich etwa in viertausend Yard Höhe. Deutlich waren die Straßen und Flurstücke zu erkennen.
    »Und jetzt der Blick in den Passagierraum«, ertönte die Stimme des Sprechers. Es kam eine Überblende, und die Kamera erfaßte die hintersten Puppen, die aus der Entfernung von mehr als fünfzehn Yard tatsächlich wie Menschen aussahen. Sie blieb einige Sekunden in Ruhestellung, dann senkte sie sich nach vorn. Die Puppen wurden von Sekunde zu Sekunde größer.
    Plötzlich stockte mir der Atem. Ich rieb mir meine Augen und sah wieder auf die Mattscheibe.
    In der ersten Sitzreihe befand sich ein lebender Mensch, ein Mann, der auf seine Fußspitzen hinunterblickte. Das Blut schien in meinen Adern zu gefrieren, als sich dieser Passagier bewegte. Er war genau so angeschnallt wie die Puppen.
    Dann hob der Mann den Kopf und blickte in die Kamera.
    Mein Herz blieb stehen. Dieser Mann war Jerry, mein Freund Jerry. Jetzt erkannte ich ganz deutlich, daß er an den Händen gefesselt war.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang saß ich wie gelähmt. Dann sprang ich auf und jagte zum Telefon.
    ***
    Brandsom zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Der Lieutenant blickte sich um. Im Salon war niemand zu sehen.
    »Bleiben Sie hier«, sagte Mehalic und jagte mit wenigen Sätzen zur Schlafzimmertür, die vom Salon abging. Der Lieutenant stieß die Tür auf. Im Schlafzimmer brannte Licht.
    Mehalic untersuchte den Kleiderschrank, sah unter den Betten nach und öffnete die schmale Tür, die in ein fensterloses Bad führte. Auch hier war niemand.
    Der mürrische Hausmeister trat in die Diele und sah an Brandsom vorbei auf Nannie

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