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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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wird es jedem G-man gehen, der mir zu nahe kommt. Die Frist ist um.«
    »Hallo, Humbly, soeben erhalten wir die Nachricht vom Police Headquarter«, sagte Garder. »Wir brauchen noch zwei Minuten, um zu entschlüsseln. Ende.« Mit einer Flanke setzte ich über den yardhohen Trennzaun hinweg. Ich trug Schuhe mit dicken Kreppsohlen. So war der Aufprall auf dem Flachdach kaum zu hören. Ohne mich um Phil zu kümmern, jagte ich weiter.
    Mit einem Satz war ich an der Leiter, nahm vier Stufen auf einmal und setzte mit geschlossenem Sprung über die Abtrennung. Dabei stand ich im vollen Licht. Sieben Yard von mir entfernt befanden sich Fred Hallway und George Humbly. Dahinter waren die Frauen und Kinder.
    In diesem Augenblick wies Humbly auf meinen Freund Phil.
    »Du irrst, Humbly«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Jerry Cotton lebt, hier ist er.«
    Ich ließ meine Hände herunterhängen. Die Pistole steckte in meiner Tasche. Denn ich konnte nicht schießen, ohne die Frauen und Kinder zu gefährden.
    Humbly wandte den Kopf. Deutlich sah ich, wie sein Unterkiefer herunterklappte. Der Mund öffnete sich zu eifern ungläubigen Ausruf. Aber die Laute blieben ihm in der Kehle stecken. Seine Augen weiteten sich.
    Fred Hallway starrte mich ebenfalls wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt an. Er rieb sich ein paarmal über die Augen. Ich wollte die beiden noch nicht aus der Erstarrung lösen und blieb deshalb wie angewurzelt stehen, ohne den Blick von Humbly und Hallway zu nehmen.
    Aber offenbar hielten sie mich für einen Geist.
    Die Frauen hatten sich schützend vor ihre Kinder gestellt und drehten mir den Rücken zu. Nur eine wagte mich anzusehen. In ihren Augen stand die nackte Angst.
    Zehn Sekunden dauerte es, bis Humbly sich zurechtfand. Ich machte behutsam einen Schritt vor, als befände ich mich auf einem steilen Grat, und jeder Fehltritt würde Absturz und Tod bedeuten.
    »Verdammt«, knurrte Humbly und riß die Pistole aus seiner Halfter. Hallway folgte seinem Beispiel.
    Abwehrend hob ich die rechte Hand.
    »Stop, Humbly«, sagte ich mit tiefer Stimme. »Wenn du einen Mord begehst, ist der Elektrische Stuhl dir sicher.«
    Wie geblendet riß er die freie Hand vor seine Augen.
    Langsam schob ich mich einen Schritt weiter an ihn heran.
    Hallway beugte sich zu Humbly und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Schließlich ließ der Gangsterboß seine Hand sinken und starrte mich an. Über sein Gesicht huschte ein satanisches Lächeln.
    »Okay, Hallway, eine großartige Idee«, knurrte Humbly. »Los, an die Arbeit.«
    Klappte mein Plan? Biß Humbly ein zweites Mal an?
    Phil kletterte hinter mir die Leiter herauf und stellte sich neben mich. Auch seine Hände hingen schlaff herunter.
    Crafford stand plötzlich neben Humbly und warf uns finstere Blicke zu.
    »Was wollen die beiden hier?« krähte er.
    »Wahrscheinlich mit uns verhandeln«, erwiderte Humbly. Er hatte seine Fassung wiedergefunden. »Aber sie haben die weiße Fahne vergessen.«
    »Wir wollen mit euch reden, euch zur Vernunft bringen. Denn noch habt ihr nicht alle Chancen vertan«, erwiderte ich.
    »Natürlich, G-man, du ahnst gar nicht, wie unsere Chancen gestiegen sind. Wir werden die Frauen und Kinder wieder ins Haus jagen, Crafford«, erklärte der' Gangsterboß, »und uns diese beiden Brüder ins Auto laden. Da möchte ich einen G-man oder einen Cop sehen, der auch nur einen Schuß auf uns abgibt.«
    Der Boß brüllte Crafford an:
    »Los, öffne den Frauen die Tür, damit dieses Weiberjammern hier endich aufhört.«
    Crafford verschwand aus meinem Blickwinkel und tauchte hinter den Frauen unter.
    Fred Hallway machte einen kleinen Bogen und näherte sich uns von der Seite.
    »Reck die Pfoten in die Höhe«, brüllte Humbly.
    Wir folgten seinem Befehl. Hallway tastete uns von hinten ab, angelte Phil die 38er Smith & Wesson aus der Halfter und nahm mir den kleinen Revolver ab. Beide Waffen ließ er in seiner Tasche verschwinden. In der gleichen Bogenlinie, auf der er uns erreicht batte, verschwand Hallway auch wieder.
    Humbly sah sein Bandenmitglied erwartungsvoll an und streckte die Hand aus. Er wollte unsere Waffen haben. Aber Hallway winkte mit einer lässigen Handbewegung ab.
    »Was hast du vor?« fragte ich Humbly.
    »Ihr habt es gehört, G-men«, entgegnete er und kam zwei Schritte näher. Immer noch war seine Pistole ;iuf uns gerichtet. »Wir werden euch auf die Windschutz- und auf die Hinterscheibe des Wagens binden. Ihr seid die beste Garantie für einen

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