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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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er eifte ganze Kompanie Draufgänger zu befehligen.
    Ich spürte den heißen Atem von Hallway in meinem Genick. Bis zu diesem Augenblick lief mein Plan wunderbar. Die Gangster taten genau das, was ich vorausgesehen und einkalkuliert hatte.
    »Hände nach hinten!« brüllte Hallway.
    Ich gehorchte. Er band mir einen Strick um die Handgelenke. Das gleiche machte er bei Phil. Beide Fesseln wurden miteinander verknotet.
    »Noch zwei Minuten«, flüsterte Hallway.
    Ich nickte und hatte dabei meine eigenen Gedanken. Im Geiste zählte ich die Sekunden mit.
    Hallway stand wieder neben mir. Seine Pistole zeigte auf meinen rechten Rippenbogen. Fünf Schritte von mir entfernt stand Humbly.
    Crafford erschien auf der Bildfläche. Der Koffer hatte zwischen den Schornsteinen dieses Hauses gestanden. Crafford stellte ihn neben Humbly auf die Erde.
    »Okay«, sagte der Gangsterboß. Wieder trat der triumphierende Glanz in seine Augen. »Du, Hallway, gehst mit einem G-man vor der Brust voran. Ich bleibe mit dem Koffer in der Mitte, und du, Crafford, deckst uns mit dem zweiten G-man.« Dann fügte er hinzu: »Nicht zimperlich sein, wenn es nicht klappen sollte. Die erste Kugel ist für unsere Geiseln. Los, voran!« brüllte er, als-Hallway sich nicht rührte.
    ***
    »Daß du endlich merkst, daß du in der Falle sitzt!« schrie ich Humbly an, »und nicht wir.« Es war kinderleicht, die Hände aus den Fesseln zu ziehen.
    »Hände hoch, Humbly«, sagte Hallway mit ruhiger Stimme, »für dich gilt das gleiche, Crafford.«
    Während Hallway seine Pistole zu Humbly schwenkte, griff er mit der anderen Hand in die Tasche und zerrte blitzschnell unsere Waffen heraus. Er warf sie mir zu. Ich reichte Phil die 38er und behielt den Revolver. Alles geschah so schnell wie das Zauberkunststück eines Magiers. Ehe Humbly die Situation erkannte, blickte er in drei Pistolenmündungen.
    Crafford hatte bedeutend schneller reagiert. Er ließ sich nach hinten fallen, überschlug sich mehrere Male und landete neben dem Schornstein, hinter dem er in Deckung ging.
    »Nur im äußersten Notfall schießen«, sagte ich, »ihr beiden nehmt Crafford, ich knöpfe mir Humbly vor.«
    Der Gangsterboß sah mich an, ließ seine Pistole fallen und jagte auf das Absperrgitter des Mittelhauses zu.
    Mit einem Satz nahm er die Absperrung und segelte wie ein Skispringer durch die Luft. Humbly landete auf allen vieren.
    »Stop, Humbly!« brüllte ich, »Hände hoch und keinen Schritt weiter!«
    Aber der Gangster rappelte sich auf, Jagte auch über das zweite Dach und setzte wieder im Sprung über die Absperrung. Ich überwand gerade den ersten Höhenunterschied zum Mittelhaus und rannte vor.
    Plötzlich war Humbly wie vom Erdboden verschluckt.
    Um mich blickend, wich ich Schritt für Schritt zurück. Dabei stieß ich mit dem Ellbogen gegen den Drillingschomstein und wirbelte wie elektrisiert herum.
    Auf diesen Augenblick schien Humbly gewartet zu haben, der sich in eine Lücke zwischen zwei Schornsteinen verkrochen hatte. Er hielt einen schweren Gegenstand in der Hand und schlug zu. Der Schlag streifte mein Gesicht, riß die Haut auf und rutschte auf die rechte Hand. Der Revolver fiel mir aus den Fingern. Ich fiel um. Einen Augenblick überwand ich den Schmerz, der wie ein Flammenwerfer mein Gesicht bearbeitete. Diese Sekunden genügten dem Gangster, sich meines Revolvers zu bemächtigen.
    »Du wirst die Ehre haben«, zischte er, »mit deiner eigenen Waffe erschossen zu werden. Sieh sie dir genau an.«
    Ich war nur wenige Zoll von Humbly entfernt, saß auf dem Boden und stützte mich auf die Hände. Das Blut lief warm die Wange herunter.
    »Jetzt, G-man, gibt es kein Entrinnen mehr«, sagte Humbly.
    Der Finger am Abzug krümmte sich. Eine Stichflamme schoß heraus. Aber ich wurde nicht nach hinten geworfen. Mit einem Satz war ich auf den Beinen. Humbly starrte mich mit wutverzerrtem Gesicht an. &ein Finger riß den Abzug ein zweites Mal durch. Wieder schoß eine Stichflamme aus meinem Revolver.
    In diesem Augenblick erst fiel mir ein, daß ich das Leben einer Sicherungsmaßnahme verdankte. Ich hatte nach dem Anruf gestern nachmittag die scharfen Patronen gegen Platzpatronen umgetauscht.
    Aber Humbly verstand immer noch nicht die Zusammenhänge. Als ich mit langsamem Schritt auf ihn zutrat, feuerte er ein drittes und ein viertes Mal.
    Als er sah, daß ich noch immer auf den Beinen stand, ließ er vor Schreck meine Waffe fallen. Ich griff den Arm des Gangsters und zerrte Humbly

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