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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tiefe hinein. Er war mit einem dünnen, grauen Teppichboden belegt. Rechts vom Eingang befand sich eine Kabine.
    Wahrscheinlich hockte in ihr tagsüber ein Portier oder Wachmann.
    Jetzt war sie verwaist. Überhaupt fiel mir die Ruhe auf. So etwas war ich von einem Studio nicht gewohnt, wenn nicht gerade gesendet wurde.
    Dieser Bau hier wirkte so, als hätten ihn die Mitarbeiter verlassen und alles liegen- und stehenlassen, was ich mir wiederum kaum vorstellen konnte.
    Das Licht reichte aus, um sich zu orientieren.
    Angespannt durchschritt ich den Gang, passierte mehrere Türen ohne Beschriftung und erreichte schließlich den Eingang zum Studio, denn das Wort stand in kleinen Buchstaben über der Türkante.
    Ich blieb stehen und warf einen Blick zurück.
    Niemand war mir gefolgt. Auch Janine Duc hatte sich an meinen Rat gehalten.
    Wer A sagt, soll auch B sagen. Und van Akkeren gehörte zu den Typen, bei denen ich alles vergaß. Manchmal auch die Vorsicht.
    Die Tür hatte einen Knauf. Behutsam drehte ich ihn herum, weil ich möglichst kein Geräusch verursachen wollte, und die Tür ließ sich tatsächlich lautlos aufschieben.
    Ich nahm den Geruch auf und dachte daran, daß er für ein Studio typisch war. So trocken und staubig, dabei mit einem Hauch von Schminke oder Puder versehen, jedenfalls anders als in normalen Wohnungen.
    Es war relativ groß. Die hohen Standscheinwerfer nahmen mir einen Teil der Sicht. Zwei Kameras entdeckte ich trotzdem.
    Sehr vorsichtig trat ich über die Schwelle. In meinem Nacken spürte ich das Kribbeln. Die Beleuchtung zeigte eine normale Stärke, nichts war ungewöhnlich. Eine Lautsprecherstimme begrüßte mich.
    »Willkommen als mein Ehrenkandidat, John Sinclair!« sagte Vincent van Akkeren und lachte abartig.
    ***
    Janine Duc war zurückgeblieben, obwohl es ihr überhaupt nicht paßte, aber sie sah ein, daß man, wenn man getrennt vorging, doch mehr Chancen hatte.
    Wurde der eine überwältigt, war noch immer der andere da, um ihn rauszuhauen.
    Wie Janine diesen van Akkeren haßte! Sie hätte früher nie gedacht, daß ein Mensch zu einem so starken negativen Gefühl fähig sein konnte. Bei sich selbst hatte sie es erlebt, und der Haß war gewachsen, je mehr Zeit verstrich.
    Man hatte ihr den Geliebten genommen. Zwar war die Liebe sehr einseitig gewesen, dennoch hatte sie immer wieder an diesen Mann gedacht und auch von ihm geträumt.
    Das war vorbei!
    Bei diesem Gedanken stieg ihr das Blut in den Kopf, und sie umfaßte den Kolben der Maschinenpistole fester. Sollte ihr van Akkeren vor die Mündung laufen, würde sie keine Sekunde zögern und sofort abdrücken.
    Sie wollte ihn im Hagel der Kugeln fallen sehen, um jubeln zu können. Noch war es nicht soweit. Statt dessen schaute sie John Sinclair nach, der den Baracken entgegenschritt. Seine Gestalt verschmolz allmählich mit den über dem Plateau liegenden Schatten.
    Sie war allein.
    In einer kleinen Mulde hatte Janine ihren Platz gefunden und sich trotzdem geduckt. Nur ein Teil ihres Kopfes schaute hervor, so daß sie ihre Blicke über die freie Fläche wandern lassen konnte. Der Wind brachte den typischen Geruch des Meeres mit. Er wirbelte aber auch Staub auf, der in langen Bahnen über die flachen Plateaus getrieben wurde und sich irgendwo dem Wasser entgegensenkte.
    Janine Duc rechnete mit dem Heulton einer Sirene oder dem plötzlichen Aufflammen irgendwelcher Scheinwerfer. Wer hier lebte und etwas zu verbergen hatte, der mußte doch Alarmanlagen eingebaut haben.
    Die Insel blieb friedlich.
    Ein trügerischer und fast schon gefährlicher Friede, der sehr schnell wieder zerstört werden konnte.
    Sinclairs Ziel war die große Baracke. Janine richtete ihren Blick dorthin. Vielleicht konnte sie den Engländer noch einmal sehen, bevor er sie betrat.
    Das klappte auch nicht, und so blieb Janine Duc mit ihren haßerfüllten Gedanken allein.
    Van Akkeren war für sie das rote Tuch. Sie wartete auf ihn, sie hoffte, daß er erscheinen würde und in eine Kugelgarbe lief. Aber sie schaffte es auch, diesen Gedanken wieder zu verdrängen und sich auf die Realitäten zu konzentrieren.
    Sie hockte hier auf der einsamen Insel und sollte warten, bis etwas geschah. Aber was würde sein, wenn John Sinclair es nicht schaffte und die andere Seite ihn überwältigte? Dann stand sie als Frau ganz allein und wahrscheinlich einer Reihe von monströsen Feinden gegenüber.
    Sie hatte die drei Monster auf dem Schiff noch längst nicht vergessen.
    Und es

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