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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser, als ich gedacht hatte. Vorstehende Felskanten benutzten wir wie die Stufen einer Treppe, hielten uns dabei fest, zogen uns höher, und ich mußte Janine ein Kompliment machen. Sie klagte nicht und hielt gut mit.
    Wahrscheinlich hatte sie in den Alpen einiges gelernt.
    In der Höhe wurde es noch einmal schwierig. Da mußten wir nicht nur klettern, sondern schon turnen und uns manchmal mit Klimmzügen weiterhangeln, weil Gestein überhing.
    Auch das schafften wir und standen schließlich auf einem hochliegenden Inselplateau, von dem aus wir einen ausgezeichneten Blick über das ganze Eiland hatten. Sogar darüber hinweg, bis hin zum Meer, wo die Brandung gegen die Steilklippen hämmerte.
    »Wie kommen die Leute nur von der Insel weg?« fragte Janine.
    Ich winkte ab. »Die werden sich Treppen und Steigen gebaut und einen kleinen Hafen angelegt haben.«
    »Sie wissen Bescheid.«
    »Ja, ich kenne ähnliche Inseln.«
    Obwohl es dunkel war, klärte sich allmählich unser Blick, und ich erkannte die barackenähnlichen Bauten, die sich vom Untergrund abhoben. Auf einigen Dächern blitzte etwas, wenn es sich bewegte.
    Das konnten nur die großen Antennen sein, die sich im Wind bewegten. Selbst einen Sendemast sahen wir. Er schob sich wie ein hochgereckter Zeigefinger in den dunklen Himmel.
    Menschen entdeckten wir nicht. Dafür einige Lichter. Sie schimmerten hinter den Barackenfenstern und schienen uns herbeilocken zu wollen.
    »Haben Sie schon ein Ziel?« fragte Janine.
    »Ja. Ich gehe davon aus, daß sich das größte Studio in dem größten Bau befindet.«
    »Sie wollen in die Höhle des Löwen?« Ihre Stimme klang leicht erstaunt.
    »Ja, ich möchte mich als Kandidat vorstellen.«
    »Das ist Selbstmord.«
    Ich hob die Schultern. »Glauben Sie nur nicht, daß ich waffenlos bin. Ich kann mich wehren.«
    »Das habe ich auf dem Boot gesehen«, erwiderte sie sarkastisch.
    »So etwas zähle ich nicht und betrachte es als eine Ausnahme.«
    Als wir uns den Bauten näherten, gab es keine Deckung. Ich hielt nach irgendwelchen Scheinwerfern Ausschau, sah aber nichts dergleichen, das auf eine Überwachungsanlage hingedeutet hätte.
    Dennoch ging ich davon aus, daß man uns entdeckt hatte.
    »Eines möchte ich Ihnen noch sagen, John. Wenn Sie es schaffen und van Akkeren gegenüberstehen, lassen Sie sich keine Karte von ihm geben. Ich habe das Gefühl, daß sie Unglück bringt.«
    »Ja, sie zeigt den Tod.«
    »Glauben Sie denn an Kartenmagie?«
    »Man soll sie nicht unterschätzen«, antwortete ich diplomatisch.
    Wir hatten uns abgesprochen, daß ich zu den Hütten ging und Janine zunächst einmal zurückblieb.
    Als ich gehen wollte, drückte sie mich kurz an sich. »Gib auf dich acht, Polizist.«
    »Klardoch.«
    Sie blieb zurück, aber ich sah sie nicht mehr. Wie eine Partisanenkämpferin hatte sie sich geduckt und war mit dem Schatten des Bodens verschmolzen.
    Mein Ziel war das größte Gebäude. Natürlich stand ich unter großer Spannung. Bei jedem Schritt, den ich hinter mich brachte, steigerte sich dieses Gefühl. Ich war allein, nur der Wind, der mächtig aufgefrischt hatte, fuhr in mein Gesicht. Meine Kleidung war mittlerweile trocken geworden. Ich fühlte mich gut in Form, trotz des Drucks in meinem Nacken.
    Kein Zaun hielt mich auf, aber ich entdeckte nahe der ersten Bauten etwas anderes. Sie befanden sich am Boden und sahen aus wie schräggestellte, große Glasaugen.
    Es waren die von mir schon so lange vermißten Scheinwerfer.
    Einer stand direkt neben einer kleinen Baracke, hinter deren Fenstern Licht brannte.
    Sie lagen nicht sehr hoch, so daß ich bequem hindurchschauen konnte und in einen leeren Raum blickte. Das heißt, leer war er nicht. Einige Feldbetten standen an den Wänden und bildeten jeweils zwei Etagen.
    Zwischen den Baracken hatte man so etwas wie Wege angelegt.
    Sogar ein Fahrzeug passierte ich. Es war ein Jeep, für unwegsames Gelände gut geeignet.
    Nach wie vor interessierte mich die größte Baracke. Und man ließ mich auch gehen, obwohl ich das Gefühl nicht loswurde, von allen Seiten beobachtet zu werden.
    An der Barackenwand klebte eine Leuchtschrift, die nicht eingeschaltet war. Beim Näherkommen entzifferte ich das Wort Studio.
    Hier war ich genau richtig.
    Die Doppeltür an der Schmalseite bestand aus zwei Hälften und ließ sich leicht öffnen.
    Noch einmal holte ich tief Luft, bevor ich die Schwelle übertrat.
    Auch in dieser Baracke sah ich vorerst keinen Menschen. Ein Flur führte in

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