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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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passierte etwas.
    So plötzlich und überraschend für Janine Duc, daß sie zusammenzuckte und sich flach hinlegte.
    Zwar hatte sie niemand überrascht, aber das Aufflammen eines Scheinwerfers hatte sie erschreckt, denn dieser lange Lichtstrahl, nahe der Barackensiedlung aufgeflammt, wanderte, weil jemand den Scheinwerfer fernsteuern mußte. Und er schwenkte auf sie zu.
    Janine hatte den günstigen Augenblick verpaßt. Jetzt konnte sie nicht mehr aus ihrer Mulde hervorhuschen und weglaufen. Sie wäre unweigerlich in den breiten, hellen Streifen geraten.
    Deshalb preßte sie sich auf den Boden und wartete mit vibrierenden Nerven.
    Der Strahl huschte herbei. Kein Geräusch war zu hören. Er erhellte die unmittelbare Umgebung der Mulde und strich darüber hinweg.
    Janine hatte den Kopf ein wenig zur Seite gedreht. Dabei hielt sie die Augen geöffnet. So konnte sie erkennen, daß die Lichtmenge auch die Mulde ausfüllte und ihre Gestalt konturenscharf nachzeichnen mußte. Wie ein Schleier hüllte das kalte Licht sie ein. Sie rechnete damit, daß der Strahl auf sie fixiert bleiben würde, und wartete auf die Schüsse und den Tod.
    Das Licht wanderte weiter.
    Nicht so schnell wie vor Sekunden, eher langsamer. Janine Duc stieß zischend den Atem aus, aber beruhigt war sie dennoch nicht.
    Nach wie vor wühlte die Furcht vor einer endgültigen Entdeckung in ihrem Innern.
    Obwohl es ihr schwerfiel, wartete sie. Wanderte der Strahl weiter, oder blieb er?
    Sie wälzte sich auf die rechte Seite, peilte über den Muldenrand hinweg und sah den hellen Lichtstreifen, der sich nicht mehr bewegte, sondern auf einen Punkt der Insel konzentriert blieb, wo er einen weißen Kreis auf das Gestein malte.
    Die Französin schätzte die Entfernung ab. Das waren ungefähr fünf Schritte, also weit genug.
    Sie konnte es wagen.
    Sehr behutsam drückte sie sich hoch und verließ geduckt ihre Deckung, die MPi unter dem rechten Arm. Sie rechnete damit, daß nicht nur ein Scheinwerfer auf dem Plateau stand. Zwischen den Baracken waren bestimmt noch mehr dieser Dinger versteckt.
    Genau dort wollte sie hin.
    Sie hatte keine andere Wahl. Sie mußte sich wie Sinclair in die Höhle des Löwen wagen. Möglicherweise gab es dort einen Platz, an dem sie sich verbergen konnte.
    Und so lief sie weiter. Sehr aufmerksam, aber mit raumgreifenden Schritten. Sie bewegte den Kopf in verschiedene Richtungen. Die Gefahr kam jedoch von vorn.
    Vor ihr explodierte eine Sonne!
    Jedenfalls glaubte sie das im ersten Augenblick. Die Welt schien vor ihren Augen zu zerbersten, in Tausende von Teilen zu zerfliegen, und Janine stoppte hastig, wobei sie den rechten Arm hochriß und die Hand vor die Augen preßte.
    Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß nichts explodiert war. Man hatte sie geblendet.
    Sie warf sich zur Seite. Hart fiel sie auf die Schulter, rollte sich noch weiter und geriet aus dem Lichtkreis des Scheinwerfers. Jetzt sah sie dessen Standort. Er befand sich zwischen zwei Baracken, wo ein Weg begann.
    Und er bewegte sich…
    Träge, nahezu provozierend, als sei er sicher, daß ihm das Opfer nicht entwischen würde.
    Janine glitt zur Seite. Auch jetzt wagte sie es nicht, sich wieder aufzurichten. Deshalb behielt sie die geduckte Haltung, bei, hatte nur die Richtung geändert und huschte parallel zum Strahl des Scheinwerfers auf ihr Ziel zu.
    Dann strahlte ein dritter auf.
    Der jagte von der rechten Seite her auf sie zu, glitt zwar vor ihr vorbei und wurde geschwenkt, so daß er sie unweigerlich erfassen mußte.
    Janine schrie vor Wut.
    Bevor das Licht sie blenden konnte, riß sie die Maschinenpistole hoch und feuerte darauf.
    In den letzten Tagen hatte sie das Schießen geübt. Sie wußte, wie man die Waffe einzustemmen hatte, um ein Ziel auch treffen zu können. Und Janine war eine gelehrige Schülerin gewesen. Als sie das Platzen des Glases vernahm, jubelte sie auf. Der Ruf wurde vom Hämmern der Waffe übertönt, und die Frau nahm sofort den Finger vom Abzug.
    Einer weniger.
    Durch ihr Lachen machte sie sich selbst Mut. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und überlegte, ob sie auch die anderen »auspusten« sollte. Zu einer Entscheidung ließ man ihr keine Zeit, denn sie stand schon in der Schußlinie.
    Es waren keine Kugeln, die man auf sie abfeuerte, sondern Lichtstrahlen. Breit blendend und genau gezielt. Im Krieg hatten die starken Scheinwerfer der Flakbatterien ebenfalls den Nachthimmel auf diese Art und Weise aus der Dunkelheit gerissen.
    Aber Janine

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