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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gut so.«
    Ich hatte eine Frage. »Hat schon jemand gewonnen?«
    »Du meinst, ob er alle Fragen beantwortet hat?«
    »Ja.«
    »Das kommt vor.«
    »Dann gibt es einen Gewinn, nicht wahr?«
    Van Akkeren nickte. »Ja, den gibt es. Aber es ist eine Überraschung, John Sinclair. Auch ich werde dir nicht sagen, was du gewinnen kannst, solltest du es schaffen.«
    »Einen Logenplatz in der Hölle vielleicht?«
    »Das wäre nicht schlecht. Der Teufel würde sich bestimmt freuen, aber so weit möchte ich nicht gehen. Sollen wir mit dem Spiel beginnen?«
    »Im Prinzip ja, nur vermisse ich eine Karte.«
    »Welche?«
    »Die aus dem Tarot. Den Tod!«
    Er lächelte. »Du weißt sehr viel, Geisterjäger, alle Achtung. Aber ich habe sie leider nicht mehr. Sie ist vergeben worden, wenn du verstehst.«
    »Nein.«
    »Dann laß es lieber. Konzentriere dich auf unser Quiz und nicht auf Dinge, die du nicht ändern kannst. Ich weiß, daß du nicht allein gekommen bist, aber das stört mich nicht weiter.«
    »Wenn du der Frau etwas antust, werde ich dich auf der Stelle vernichten, van Akkeren.«
    »Das schaffst du nicht.«
    »Abwarten.«
    Er setzte sich kerzengerade hin. »Sollen wir uns streiten oder beginnen?«
    »Keines von beiden. Ich möchte gern wissen, für wen du unsere Kassette aufnimmst.«
    »Für mich persönlich.« Van Akkeren erhob sich und ging auf ein Regiepult zu. Er drehte mir dabei den Rücken zu. Ich hätte jetzt die Chance gehabt, ihn zu vernichten, aber ich brachte es nicht fertig. Er war in diesen Augenblicken wehrlos.
    Mit beiden Händen hantierte er am Regiepult herum, und Sekunden später hörte ich das leise Summen.
    »Die Kameras laufen!« erklärte van Akkeren bei seiner Rückkehr.
    Er nahm wieder Platz und schaltete das Mikro ein. Dann drehte er sich zu den drei Kameras hin, die ihn aus verschiedenen Winkelstellungen aufnahmen. Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, als er in die Kameras sprach.
    »Ich begrüße Sie, meine Freunde, und hoffe, daß Sie mir auch weiterhin die Treue halten. Es gibt gewisse Dinge im Leben eines Menschen oder eines Magiers, von denen hat er immer geträumt. Auch mir ist es so ergangen. Ich träumte von einer Sendung, in der ich einen wirklichen Stargast präsentieren konnte. Lange habe ich warten müssen, heute ist es mir gelungen. Mir gegenüber sitzt nicht nur ein Stargast, er ist gleichzeitig mein Todfeind. John Sinclair!«
    Eigentlich hätte ich aufstehen und lächeln müssen. Vielleicht auch eine Verbeugung andeuten, ich tat nichts dergleichen, blieb sitzen und beobachtete van Akkeren, der eine Kunstpause eingelegt hatte.
    Nach einer Weile sprach er weiter. »John Sinclair, unser heutiger Stargast, ist ein erklärter Gegner der Schwarzen Magie. Ich bin das Gegenteil. Er kam freiwillig zu mir, deshalb ist es möglich, daß dieses Quiz mit einem Paukenschlag endet.« Van Akkeren streckte den Arm aus und deutete auf mich. »Mit seinem Tod, zum Beispiel. Jeder, der diese Kassette erhält, wird ihn sterben sehen.« Van Akkeren lächelte, bevor er seinen Kopf in meine Richtung drehte. »Habe ich nicht recht, Mr. Geisterjäger?«
    Ich winkte ab. »Kommen Sie zur Sache.«
    »Gern. Meine Freunde«, wandte er sich wieder an die Käufer, »einigen von Ihnen sind die Regeln bekannt. Sie haben selbst erlebt, was mit dem Gewinner geschieht. Ich möchte deshalb die Regeln nicht wiederholen, weil sie doch zu simpel sind. Sie werden sie im Laufe des kleinen Spiels schon mitbekommen. Bitte, Mr. Sinclair, wählen Sie eine Karte!«
    »Ich habe freie Auswahl?«
    »Die hat jeder Kandidat.«
    »Gut, dann nehme ich die da oben.« Ich deutete auf eine Karte, die ein rotbraunes, fellbedecktes Monstergesicht zeigte.
    Es gehörte einem Werwolf!
    Van Akkeren gab sich überrascht. »Für einen Werwolf haben Sie sich entschieden, Sir«, sagte er voller Spott. »Wie interessant. Mögen Sie Werwölfe?«
    »So wie ich Sie mag.«
    »Das ist nett. Freunde, er hat seinen Humor noch nicht verloren. Ich bin gespannt, wie lange er ihn behält.« Van Akkeren lachte und erhob sich, weil er die Karte von der Wand nehmen wollte. Er mußte sich recken, zog die Karte schließlich ab, hielt sie für einen Moment in der Hand und legte sie zwischen uns auf den Tisch.
    Mich amüsierte dieses Spielchen beileibe nicht. Es ärgerte mich sogar. Ich kam mir vor wie ein kleiner Junge, nur mußte ich verdammt achtgeben, daß ich es nicht zu locker sah. Hinter dieser so harmlos wirkenden Fassade konnten Tod und Verderben lauern.

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